Bettwanzen

Bettwanzen werden oft auch als Hauswanzen bezeichnet und gehören eindeutig zum Ungeziefer. Die Tiere sind nachtaktiv. Sie machen sich durch ihre Stiche bemerkbar, die häufig zu kleinen, roten Quaddeln auf der Haut führen. Während Bettwanzenbisse bei manchen Menschen nur einen unangenehmen Juckreiz hervorruft, kann er bei hoher Sensibilität auch zu großflächigen Hautentzündungen, Unbehagen oder Sehstörungen führen.

Die Wanze selber ist eher unscheinbar. Sie ist dünn, wie Papier und wird nur zwischen 3,8 und 5,5 Millimeter lang. Ist sie mit Blut vollgesogen, kann sie allerdings eine Länge von 9 Millimetern erreichen. Ihre Farbe ist rotbraun und statt der Vorderflügel hat sie kleine Schuppen. Eine Hauswanze wird zwischen 6 und 12 Monate alt.

Woher kommen Bettwanzen?

Wo die Bettwanzen ursprünglich beheimatet waren, lässt sich nicht mehr genau sagen. Entweder kommen sie aus Asien, oder aus dem Mittleren Osten. Es ist wahrscheinlich, dass die Blutsauger in Höhlen wohnten, in denen sowohl Fledermäuse, wie auch Menschen ihr Zuhause hatten. Auf diese Weise gelangten sie von den Nistplätzen der Fledertiere ans Blut der Menschen.

Bettwanzen hielten sich an die menschliche Nähe und konnten sich auf diese Weise auf der ganzen Welt ausbreiten. Obwohl die Hauswanzen nicht fliegen können, haben sie es geschafft, sowohl in den Tropen und den Subtropen sesshaft zu werden, wie auch in den Alpen bis zu einer Höhe von fast 2000 Metern. Im Norden ist sie bis über den 65. Breitengrad hinaus zu finden.

  • Die blutsaugenden Insekten leben sowohl in der Stadt, wie auch auf dem Land. Während Sie in ländlichen Gegenden sich auch im Stall aufhalten, haben Sie in der Stadt ihre Nester häufig in Wohnungen, die an Taubenschläge angrenzen.
  • In der freien Natur leben Bettwanzen in Bauten von Säugetieren oder in Vogelbruthöhlen.
  • Wanzen können zwar nicht fliegen, aber sie sind recht flott zu Fuß unterwegs.
  • Die Parasiten lieben die Wärme und die Dunkelheit. Sie halten sich tagsüber in ihrem Versteck in der Matratze, unter dem Teppich, hinter der Tapete, in Bettritzen oder sogar in CD-Hüllen auf. Nachts kommen sie hervorgekrabbelt, um sich mit menschlichem Blut, ihrer Nahrung, zu versorgen.
  • Die Hauswanze benötigt circa 10 Minuten zur Nahrungsaufnahme und verschwindet anschließend wieder in ihre Behausung genauso leise und schnell, wie sie gekommen ist.

Bettwanze

Bettwanzen Übertragung

Die Übertragung von Bettwanzen ist auf verschiedenem Wege möglich. Eine von Mensch zu Mensch Übertragung kann dabei jedoch weitgehend ausgeschlossen werden. Denn die Blutsauger halten sich nur zur Nahrungsaufnahme am menschlichen Körper auf. Anschließend wandern sie sofort wieder in ihr sicheres Versteck.

Gebrauchte Kleidung: Durch den Kauf gebrauchter Kleidungsstücke können Sie sich das Ungeziefer ins Haus holen. Haben Bettwanzen ihre Eier in die Falte eines Wäschestückes geklebt, erwerben Sie zusammen mit der Kleidung die Parasiten. Die Larven schlüpfen nach circa 14 Tagen und bilden sich innerhalb von sechs Wochen zu erwachsenen Bettwanzen aus. Doch bereits im Larvenstadium saugen die Wanzen Blut.

Alte Möbel: Neben der Übertragung durch Kleidung besteht auch die Möglichkeit, dass Sie sich die blutsaugenden Insekten durch alte Möbel ins Haus holen. Weil Bettwanzen zur Eiablage nicht nur Textilien, wie Kleidung oder Gardinen benutzen, sondern auch Möbelritzen oder gar Bilderrahmen, sind Sie selbst beim Antiquitätenkauf nicht vor der Einschleppung der Parasiten gefeit.

Wer einen Bettwanzenbefall bei sich zuhause feststellen musste, fragt sich wahrscheinlich, ob das Ungeziefer vielleicht sogar gefährliche Krankheiten übertragen kann. Dazu können Sie zumindest teilweise beruhigt werden. Wissenschaftler stellten in den Bettwanzen zwar bereits 28 verschiedene Krankheitserreger fest, zu denen unter anderem das Hepatitis-B, das Hepatitis-C und das HIV-Virus zählen, eine Übertragung dieser Krankheiten auf den Menschen wurde jedoch nicht nachgewiesen. Allerdings gilt die Hauswanze als Überträgerin des Q-Fiebers.

Bettwanzen vorbeugen

Damit Sie nicht eines Tages Ihr blaues Wunder erleben, sollten Sie nicht nur wissen, wie Bettwanzen übertragen werden, sondern auch, wie Sie sich davor schützen können. Das erste Gebot zur Vorbeugung eines Wanzenbefalls ist Hygiene. Waschen Sie nicht nur Ihre Bettwäsche regelmäßig, sondern auch den Überzug Ihrer Matratze.

  1. Beim Kauf gebrauchter Kleidung sollten Sie unbedingt Vorsicht walten lassen. Wenn Sie nicht 100prozentig sicher sein können, dass Ihre Erwerbung keine Bettwanzen enthält, waschen Sie das Kleidungsstück 30 Minuten lang bei mindestens 60 Grad.
  2. Alternativ stecken Sie es für mehr als 10 Stunden bei minus 18 Grad in die Gefriertruhe. Bewahren Sie dabei die Wäsche in einem verschlossenen Gefrierbeutel auf.
  3. Auch beim Kauf von Bildern und gebrauchten Büchern müssen Sie vorsichtig sein. Denn Papier gilt ebenfalls als begehrter Nistplatz von Bettwanzen. Stecken Sie das Bild mit samt seinem Rahmen oder das Buch inklusive Einband in einen Gefrierbeutel und verwahren Sie es für einen Tag im Gefrierschrank bei mindestens -18 Grad Celsius.

Um das blutsaugende Insekt nicht als Reisemitbringsel im Koffer einzuschleppen, sollten Sie im Hotel bereits einige Vorsichtsmaßnahmen treffen. Dazu gehört unter anderem, dass Sie Ihren Koffer niemals in Bettnähe öffnen. Legen Sie das Gepäckstück auf einen Stuhl oder auf den Tisch, um die Textilien aus- beziehungsweise einzupacken.

Während Ihres Aufenthaltes halten Sie den Koffer möglichst geschlossen. Auf diese Weise ist die Wahrscheinlichkeit, dass Bettwanzen eindringen und Ihre Eier ablegen gering. Weitere Infos und Tipps: Bettwanzen auf Reisen bekämpfen

Bettwanzen loswerden

Ist Ihr Zuhause erst einmal von den Parasiten befallen, erweist ich das Loswerden der Bettwanzen als äußerst schwieriges Unterfangen. Das liegt unter anderem an der Größe der Tiere und auch an der Hartnäckigkeit, mit der die Blutsauger sich halten.

Wenn Sie über längere Zeit keine Wanzenstiche mehr bemerken, heißt das nämlich noch lange nicht, dass Sie das Ungeziefer auch wirklich losgeworden sind. Bettwanzen können mehrere Monate überleben, ohne Nahrung aufzunehmen.

Das Wichtigste bei der Bekämpfung der Tiere ist, dass Sie deren Versteck ausfindig machen. Dazu sollten Sie Ritzen nicht nur mit bloßem Auge untersuchen, sondern eine Lupe zur Hand nehmen. Verfolgen Sie die Kotspuren der Tiere oder kleine Blutspuren auf der Matratze, um den Weg zur Behausung der Parasiten nachzuvollziehen. Weitere Infos: Bettwanzen erkennen

Und dann handeln Sie schnell, damit sich die Bettwanzen nicht weiter ausbreiten. Erwachsene Wanzen legen täglich bis zu 12 Eier:

  • Tragen Sie befallene Wäschestücke in einem verschlossenen Plastikbeutel (beispielsweise einer Mülltüte) zur Waschmaschine und waschen Sie die Wäsche bei mindestens 60 Grad.
  • Größere Gegenstände, wie die Matratze, das Sofa oder den Teppich sollten Sie mit einem Dampfreiniger bei geringer Dampfleistung mit über 70 Grad Celsius behandeln.
  • Entsorgen Sie Ihren Staubsaugerbeutel im Freien und nehmen Sie vorsichtshalber auch vom Besen und dem Wischmopp Abschied. Durch einen Neuerwerb der Reinigungsgeräte haben Sie eine weitere Möglichkeit des Wanzenunterschlupfes ausgeschaltet.
  • Welche Bekämpfungsmöglichkeiten Ihnen sonst zur Verfügung stehen, können Sie auf der Seite Bettwanzen bekämpfen nachlesen.
  • Da Insektizide nicht nur die Parasiten töten, sondern sich auch für Mensch und Haustier gesundheitsschädlich auswirken, sollten Sie von ihrem Einsatz absehen. Rufen Sie lieber den Kammerjäger, der mithilfe eines speziellen Ofens Ihre Wohnung von den Wanzen befreit. Weitere Infos: Mittel gegen Bettwanzen
  • Mit Hausmitteln können Sie die Bekämpfung unterstützen: Hausmittel gegen Bettwanzen