Bettwanzen erkennen

Bettwanzen sind glücklicherweise relativ seltene Parasiten. Deswegen haben viele Menschen noch nie eine Wanze gesehen. Wie alle Wanzen zählt auch die Bettwanze zu den Insekten. Ihr wissenschaftlicher Name ist Cimex lectularius. Die Tiere sind seit dem Altertum im Mittelmeerraum bekannt. Ins Innere Europas konnten sie sich allerdings erst ausbreiten, als die Menschen sich Häuser bauten, die den Lebensbedingungen der Parasiten entsprachen.

Heute kann das blutsaugende Insekt als Kosmopolit angesehen werden, denn die Parasiten sind auf der ganzen Welt verbreitet. Obwohl Bettwanzen noch vor einigen Jahren in Deutschland als nahezu ausgestorben galten, muss heute wieder über eine Zunahme der Bettwanzenbefälle berichtet werden. Das liegt nicht zuletzt am Verbot des Einsatzes von Insektiziden, lässt sich aber auch auf eine Resistenz der Tiere gegen viele Chemikalien zurückführen.

Wie sehen Bettwanzen aus?

  • Wie die meisten Parasiten sind auch die Hauswanzen von sehr geringer Größe. Sie messen im hungrigen Zustand nicht mehr als 3,8 bis 5,5 Millimeter. Haben sie sich mit Blut vollgesogen, können Sie allerdings die stolze Größe von 9 Millimetern erreichen.
  • Die Tiere sind so flach, wie ein Blatt Papier und haben eine rotbraune Färbung ohne Muster.
  • Bettwanzen können nicht fliegen, denn ihre Vorderflügel haben sich im Laufe der Evolution zu kleinen Schuppen zurückgebildet. Hinterflügel besitzen diese Insekten keine.
  • Ihr Halsschild ist am Kopf halbkreisförmig ausgeschnitten und sie sehen mithilfe winziger Facettenaugen.
  • Die Tiere sind am ganzen Körper behaart.
  • Auch wenn die blutsaugenden Insekten nicht fliegen können, sind sie doch recht schnell zu Fuß unterwegs, denn sie besitzen 6 Beine.
  • Zur Nahrungsaufnahme dient ihnen ein langer Rüssel. Mit dem Rüssel können sie nicht nur die Haut von Mensch und Tier durchstechen, sondern er enthält gleichzeitig eine Saugvorrichtung, die es der Wanze erlaubt, das Blut ihres Opfers aufzusaugen.

Die Bettwanzen Weibchen sind in der Regel etwas größer als ihre männlichen Artgenossen. Ein Tier legt in seinem Leben rund 200 Eier aus denen nach circa 14 Tagen die Wanzenlarven schlüpfen. Die Larve hat eine ähnliche Form, wie die ausgewachsene Wanze, allerdings ist sie nur ungefähr einen Millimeter lang. Ihre Farbe ist blass, transparent. Dadurch lässt sich erkennen, ob die Bettwanzenlarve mit Blut vollgesogen ist.

Woher Bettwanzen kommen und wie sie sich übertragen erfahren Sie auf der Seite Bettwanzen

Bettwanze

Bettwanzen oder Flöhe?

Wer einen juckenden Punkt auf der Haut feststellt, muss allerdings nicht gleich an einen Bettwanzenbiss denken. Es gibt zahlreiche andere Parasiten, die sich am menschlichen Blut gütlich tun und rote, juckende Stellen auf der Haut hinterlassen. Neben den Schnakenstichen führen auch hin und wieder Flohbisse zu dem unangenehmen Juckreiz.

Wer sich unsicher ist, ob es sich bei dem roten, juckenden Punkt um einen Flohbiss oder einen Wanzenbiss handelt, kann den Unterschied an folgenden typischen Merkmalen für Bettwanzen und ihre Bisse feststellen:

  1. Da die Wanze nicht immer auf Anhieb ein Blutgefäß findet, muss sie oft mehrmals hintereinander zubeißen. Es entstehen die sogenannten Wanzenstraßen. Das heißt, es bildet sich eine Reihe roter Punkte hintereinander.
  2. Im Gegensatz zu den Flohbissen, die bei jedem Menschen unangenehm jucken, werden Wanzenbisse von vielen Menschen erst nach einiger Zeit durch Juckreiz bemerkt. Bei sehr sensiblen Opfern können Wanzenbisse jedoch neben dem Juckreiz auch zu Unbehagen und sogar zu Sehstörungen führen.
  3. Im Unterschied zum Flohbiss ist beim Bettwanzenbiss in der Mitte des roten Punktes ein kleiner, Millimeter großer Blutpunkt zu erkennen.
  4. Häufig hinterlassen die Wanzen auf ihrem "Heimweg" ins Versteck kleine Blutspuren auf dem Bettlaken, dem Schlafanzug oder auch auf dem Fußboden. Auch daran lässt sich ein Bettwanzenbefall eventuell ausmachen.
  5. Da die vollgesaugte Hauswanze sich kurz nach der Nahrungsaufnahme entleeren muss, lässt sich auch des öfteren eine Kotspur auf der weißen Bettwäsche entdecken.
  6. Während Wanzen nachtaktive Tiere sind, entstehen Flohbisse auch während des Tages.

Treffen mehrere Merkmale zu und sind Sie nicht der stolze Besitzer eines Haustieres, sollten Sie sich Gedanken machen, ob es sich bei Ihrem juckreizverursachenden Punkt (eventuell auch einer kleinen, roten Fläche) um einen Bettwanzenbiss handelt. Begeben Sie sich zu Ihrem Hausarzt, um den Biss behandeln zu lassen und leiten Sie erste Maßnahmen zur Bekämpfung der Tiere ein.

Bettwanzenbisse erkennen

Bettwanzenbisse werden von vielen Menschen überhaupt nicht wahrgenommen. Denn nicht jeder reagiert auf die gleiche Weise, wenn Bettwanzen ihr betäubendes Speichelsekret unter die menschliche Haut spritzen. Während Bettwanzenbisse bei manchen Menschen erst nach einiger Zeit zu Juckreiz führen, fühlen sich andere bereits kurz danach unbehaglich.

Da Bettwanzen nur die unbedeckten Körperteile bearbeiten, müssen Sie vor allem an den Händen, den Beinen, dem Hals und dem Gesicht mit den Bissen der Parasiten rechnen. Wenn Sie an diesen Stellen rote, eventuell leicht angeschwollene Straßen entdecken, kann es sich um die Bettwanzenbisse handeln.

Zusätzlich sollten Sie nachsehen, ob sich auf Ihrer Bettwäsche, dem Schlafanzug oder Nachthemd kleine Kotspuren oder Blutflecken befinden. Auch Häutungsreste, die Sie eventuell im oder am Bett entdecken können, zählen zu den typischen Symptomen, die auf Bettwanzenbisse schließen lassen. Wenn es außerdem in Ihrem Schlafzimmer penetrant süßlich riecht, können Sie davon ausgehen, dass sich die blutsaugenden Insekten bei Ihnen eingenistet haben.

Um Infektionen und Entzündungen zu vermeiden, sollten Sie am Bettwanzenbiss niemals kratzen. Besuchen Sie Ihren Hausarzt oder gehen Sie in die Apotheke und lassen Sie sich ein Mittel, das den Juckreiz stillt, geben. Müssen Sie eine Schwellung feststellen, hat sich der Biss wahrscheinlich bereits entzündet. Dann sollten Sie den Arztbesuch nicht auf die lange Bank schieben. Denn Ihr Hausarzt wird Sie mit den notwendigen Antibiotika versorgen.

Was tun gegen Bettwanzen?

Selbstverständlich ist es mit dem Erkennen des Parasitenbefalls nicht getan. Wenn Sie nichts gegen die Wanzen unternehmen, werden sich die Insekten in Windeseile bei Ihnen ausbreiten.

  1. Die erste Maßnahme, die Sie ergreifen sollten, ist das Waschen Ihrer Bettwäsche. Dazu tragen Sie Laken und Überzüge in einer großen, verschlossenen Tüte zur Waschmaschine und waschen sie bei mindestens 60 Grad. Eine anschließende Hitzebehandlung im Wäschetrockner ist ebenfalls zu empfehlen.

Da sich Bettwanzen leider nicht nur in der Bettwäsche befinden, müssen Sie nun versuchen, das Versteck der Tiere ausfindig zu machen. Nehmen Sie dazu eine Lupe zur Hand und versuchen Sie, eventuell vorhandene Kotpünktchen oder Blutspuren zu verfolgen. Haben Sie das Versteck entdeckt, sollten Sie den Gegenstand, der von den Wanzen befallen ist, möglichst entsorgen:

  • Handelt es sich um kleinere Dinge, wie Kleidung, Bücher oder Bilderrahmen, können Sie den Parasiten mit Hitze oder mit Kälte beikommen.
  • Was gewaschen werden kann, wird mit mindestens 60 Grad gewaschen.
  • Im Hochsommer kann das Trocknen in der prallen Sonne ebenfalls dazu beitragen Wanzenlarven und Wanzeneier abzutöten.
  • Alternativ können Sie die Gegenstände auch in Gefrierbeutel packen und für einen Tag in die Gefriertruhe legen.
  • Weitere Möglichkeiten, wie Sie der Wanzenplage Herr werden: Bettwanzen bekämpfen

Wenn sich die Blutsauger in Möbeln, hinter der Tapete, unter dem Bodenbelag oder hinter Steckdosenleisten versteckt haben, hilft nur der Kammerjäger. Der Experte wird die Tiere mithilfe eines Spezialofens eliminieren. Dabei bringt er die Zimmertemperatur auf über 60 Grad, wodurch die Bettwanzen getötet werden. Weil der Temperaturanstieg rasch und gleichmäßig erfolgen muss, können Sie diese Maßnahme mit einem haushaltsüblichen Ofen nicht selbst durchführen.

Alternativ können Sie versuchen mit verschiedenen Mitteln, wie zum Beispiel Bettwanzenspray, der Plage Herr zu werden (siehe Mittel gegen Bettwanzen).