Maulwurf im Garten

Eigentlich ist es ein Kompliment, wenn sich ein Maulwurf in Ihrem Garten heimisch fühlt. Denn es zeugt von einem guten Boden. Und in erster Linie ist der Maulwurf ja auch kein Schädling. Ganz im Gegenteil: er lockert die Erde auf, schafft Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten nach oben und verspeist mit Vorliebe Schädlinge. Maulwürfe sind sehr scheue und schreckhafte Tiere und keinesfalls angriffslustig. Sie werden Ihnen also kein Leid zufügen.

Der einzige Nachteil, den der bräunlich-schwarze Insektenfresser mit sich bringt, ist sein Zwang zum Graben. In den selber gegrabenen Gängen sucht er anschließend nach Nahrung. Außerdem legt er sich ein unterirdisches Hauptnest und mehrere Notnester an. Die so störenden Maulwurfshügel entstehen beim Graben zwangsläufig. Denn irgendwo muss die überschüssige Erde ja hin. Da der Maulwurf die Hügel gleichzeitig zur Belüftung seiner Gänge nutzt, dürfen Sie sie keinesfalls platttreten.

Maulwurfplage, was tun?

Haben Sie sich in Ihrem Garten einen hübschen Rasen angelegt, ist es natürlich nervig, wenn er in kürzester Zeit von störenden Maulwurfshügeln übersät ist. Entscheiden Sie sich, den Maulwurf zu dulden, können Sie den Rasen wahrscheinlich die nächsten drei bis fünf Jahre – denn so lange ist die Lebenserwartung eines Maulwurfs – nicht so nutzen, wie geplant. Ihre Graspflanzen werden es Ihnen jedoch danken. Denn durch den grabenden Schädlingsvertilger werden sie regelmäßig mit frischen Nährstoffen und Sauerstoff versorgt.

Möchten Sie mit dem Maulwurf keine Gartennutzer-Gemeinschaft eingehen, dürfen Sie ihn jedoch keinesfalls töten, denn der Maulwurf steht unter Naturschutz! Auch das Jagen, das Verletzen und das Fangen der Tiere sind strengstens und bei Strafe verboten. Lediglich mit behördlicher Genehmigung ist das Einfangen in einer Lebenfalle gestattet. Allerdings ist es

  1. nicht gerade ein Kinderspiel die notwendige Sondererlaubnis zu erhalten und
  2. dürfen Sie auch dann nicht immer selbst Hand anlegen. Es kann sein, dass Sie einen Jäger mit Fallenfangschein benötigen. Erkundigen Sie sich genau, denn bei Zuwiderhandlungen gegen das Naturschutzgesetz werden empfindliche Geldstrafen verhängt.

Was Sie beim Aufstellen, Beobachten und Leeren der Falle unbedingt beachten müssen, können Sie auf der Seite Maulwurffalle selber bauen nachlesen.

Konnten Sie keine Ausnahmegenehmigung erwirken, möchten den ungeliebten Gast aber dennoch loswerden, können Sie nur versuchen, das Tier zu vertreiben. Weil der Maulwurf sowohl gut riechen, wie auch exzellent hören kann, haben Sie zwei Möglichkeiten ihn zu vergraulen:

  • Verteilen Sie Duftstoffe, die dem Maulwurfnäschen zuwider sind, im und am Maulwurfshügel, sucht der kleine Insektenfresser genervt das Weite.
  • Stören Sie den Maulwurf mit unerwarteten Geräuschen in seiner Ruhe, wird er ebenfalls die Flucht ergreifen.

Für welche Methode Sie auch immer sich entscheiden, vermeiden Sie Übertreibungen. Denn durch eine zu starke Geruchsbelästigung oder durch laute Lärmbelästigung verschrecken Sie nicht nur den ungebetenen Gartenmitbenutzer. Auch andere Tiere, vielleicht sogar Ihre eigenen Haustiere und auch Ihre Mitbewohner oder die Nachbarn könnten sich gestört fühlen.

Versuchen Sie, Ihre Störmanöver auf die Maulwurfsgänge zu beschränken. Sorgen Sie dafür, dass der Lärm nicht über Ihren Gartenzaun hinaus dringt und verbringen Sie die unangenehm riechenden Gegenstände direkt in die Gänge des Maulwurfes. Außerdem sollten sie stets den Nutzen gegen den Schaden abwägen. Im Internet werden teilweise Hausmittel zum Maulwurfvertreiben vorgeschlagen, die zwar das Tier in die Flucht schlagen, gleichzeitig aber auch in Ihrem Garten nicht unerheblichen Schaden anrichten.

Wenn Sie durch das Einbringen chemischer Stoffe entweder die eigenen Pflanzen zerstören würden oder die Umwelt allgemein schädigen, handelt es sich nicht, um empfehlenswerte Hausmittel. Als Aromastoffe zum Vertreiben des Maulwurfs eignen sich menschliche Haare, Tierausscheidungen und diverse Pflanzendüfte. Zum Lärm machen können Sie vom Kofferradio über Glasflaschen bis hin zu Ultraschallgeräten ebenfalls verschiedene Mittel einsetzen.

Maulwurf im Garten

Tipps gegen den Maulwurf

Haare: Als äußerst scheues Tier meidet der Maulwurf den Kontakt mit dem Menschen. Um ihn aus dem Konzept zu bringen, sodass er Ihren Garten als ungastlich empfindet und das Weite sucht, kann es schon ausreichen, ihn mit menschlichen Duftstoffen zu konfrontieren. Das kostet Sie weder Geld noch Anstrengung. Sie müssen lediglich beim nächsten Frisörbesuch ein paar Haare einsammeln und mitnehmen. Weil die abgeschnittenen Menschenhaare nach Mensch riechen, sind sie dem Maulwurf suspekt:

  1. Graben Sie also verschiedene Maulwurfshügel vorsichtig von der Mitte her auf und
  2. verbringen Sie jeweils ein Haarbüschel in den Maulwurfsgang direkt unter dem Hügel.
  3. Anschließend muss der Gang wieder geschlossen und der Hügel wieder hergestellt werden. Der Maulwurf fühlt sich durch den fremden Geruch so gestört, dass er Ihren Garten freiwillig verlässt.

Kot von Haustieren: Auch Gerüche von anderen Tieren machen den Maulwurf nervös. Haben Sie Haustiere, wie Katzen oder Hunde stehen Ihnen die Exkremente der Tiere im Übermaß zur Verfügung. Verwenden Sie Hunde- oder Katzenkot, um den kleinen Insektenfresser zu vertreiben, müssen Sie Ihren Haustieren kein Leid zufügen. Und ebenso, wie Ihnen der Geruch der Auscheidungen zuwider ist, verströmen sie auch für die Maulwurfnase ein äußerst unangenehmes Aroma.

Auch den Tierkot sollten Sie möglichst an mehreren Stellen ins Gänge-System des Maulwurfs legen. Das heißt, Sie müssen mehrere Hügel aufgraben und jeweils etwas "Duftstoff" in den darunter liegenden Gang schieben. Weil das blinde Säugetier nicht nur gut riechen kann, sondern seinen Gang auch mehrmals am Tag in voller Länge inspiziert, wird er die störenden Exkremente rasch entdecken und die Flucht ergreifen.

Weitere effektive Tipps und Tricks zum Vertreiben finden Sie hier: Maulwurf bekämpfen

Maulwurf im Garten loswerden

Wurde Ihnen die behördliche Genehmigung erteilt, den Maulwurf mithilfe einer Falle zu fangen, heißt das keinesfalls, dass Sie dem Tier dabei ein Leid zufügen dürfen. In Deutschland sind für den Maulwurfsfang nur Lebendfallen zugelassen! Außerdem tragen Sie selbstverständlich die Verantwortung für das Tier, während es sich in Ihrer Falle befindet. Sie müssen dafür Sorge tragen, dass dem kleinen Hilfsgärtner in der Falle nichts passieren kann.

Weil Maulwürfe sehr viel fressen müssen und es niemals über einen längeren Zeitraum ohne Futter aushalten, müssen Sie die Maulwurfsfalle mehrmals täglich (mindestens zwei Mal) kontrollieren. Der kleine Insektenfresser muss mindestens alle 12 bis 24 Stunden Nahrung zu sich nehmen können, um nicht zu verhungern. Dabei spielt es für den Maulwurf keine Rolle, ob es gerade Tag oder Nacht ist. Denn unter der Erde ist es ja immer dunkel.

Da durch die starke Nahrungsaufnahme auch der Stoffwechsel des Maulwurfs intensiver funktioniert, bekommt er in dem engen Gang, wenn er in der Falle sitzt, eventuell ein Sauerstoffproblem. Sorgen Sie also dafür, dass Ihre Falle auf jeden Fall ausreichende Luftzufuhr aufweist. Achten Sie außerdem darauf, die Luftlöcher beim Eingraben oder Abdecken der Fangvorrichtung nicht zu verschließen. Und damit es der Maulwurf beim Ausruhen ein bisschen weich und vor allem warm hat, sollten Sie ihm den Boden der Falle mit Stroh auskleiden.

Eine praktische Alternative zur Maulwurfsfalle ist das Vertreiben des Tieres. Denn hierfür benötigen Sie keine Erlaubnis. Voraussetzung ist jedoch auch beim Vertreiben, dass Sie den Maulwurf dabei nicht schädigen. Machen Sie ihm einfach sein Leben in Ihrem Garten möglichst ungemütlich, dann sucht er freiwillig das Weite:

  • Stellen Sie zunächst sicher, dass es sich bei Ihrem Gartenmitbenutzer um einen Maulwurf und nicht um eine Wühlmaus handelt. Unterschiede können Sie hier: Maulwurf oder Wühlmaus? nachlesen.
  • Dann graben Sie jeden neuen Maulwurfshügel, den Sie im Garten entdecken, vorsichtig von der Mitte her auf.
  • Träufeln Sie 20 Tropfen ätherisches Teebaumöl in den gerade nach unten führenden Gang.
  • Verschließen Sie den Gang vorsichtig und stellen Sie den Hügel wieder originalgetreu her.
  • Das Teebaumöl schadet weder dem Maulwurf, noch den Pflanzen. Und auch umweltgefährlich ist es nicht.

Haben Sie kein Teebaumöl zur Hand, können Sie alternativ auch alte Lappen in Petroleum tränken und auf die gleiche Weise, wie das Öl in den Maulwurfgang verbringen. Allerdings ist das Petroleum umweltschädlich und vernichtet gleichzeitig die umliegenden Pflanzen.

Der Maulwurf mag weder das Aroma des Teebaumöls noch den penetranten Geruch von Petroleum. Er wird also durch beide Methoden in die Flucht geschlagen. Noch mehr effektive Hausmittel und interessante Tipps finden Sie auf der Seite Maulwurf vertreiben

Maulwurfhügel vorbeugen

Weil es niemals leicht ist, eine Plage wieder loszuwerden, wäre es natürlich die beste Lösung gegen Maulwurfshügel, dem Graben des Maulwurfs in Ihrem Garten vorzubeugen. Haben Sie in der Nähe eines Waldrands oder eines Feuchtgebietes Ihr Haus gebaut und sind gerade erst dabei, den Garten anzulegen, macht es Sinn, eine Maulwurfplage bei der Gartenplanung zu berücksichtigen.

Denn der kleine Insektenfresser hält sich besonders gerne in feuchten Böden auf und liebt außerdem die Ruhe, die in Waldrandnähe oftmals herrscht. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich der kleine Schädlingsvertilger Ihren Garten zum Revier erwählt, ist also nicht gering.

Bevor Sie Ihren Rasen ansähen, sollten Sie sich im Fachhandel feinmaschiges Kunststoffgitter besorgen. Das Antimaulwurfnetz wird oft auch als Maulwurfsperre bezeichnet und in einer Tiefe von weniger als 40 Zentimetern unter dem Rasen horizontal ausgelegt. Das hat zur Folge, dass der Maulwurf seine Gänge nur unterhalb des Netzes graben kann und stellt eigentlich eine Win-win-Situation für Sie selber und den Schädlingsvertilger dar.

Der Maulwurfschreck bietet folgende zwei Vorteile:

  1. Der ungeliebte Hilfsgärtner kann die Erde nicht nach oben durch das Gitter schieben. Es entstehen keine Maulwurfshügel.
  2. Gleichzeitig schützen Sie mithilfe des Kunststoffnetzes auch den Maulwurf in seinem Gang. Denn es kann nicht passieren, dass Sie beim Betreten des Rasens einen Maulwurfsgang eintreten und dem kleinen Kerl die Decke auf den Kopf fällt. Das ausgebrachte Gitter hält den Erdboden über dem Kopf des Tieres zusammen und der Maulwurf kann in Ruhe Ihren Garten von Schädlingen befreien.

Achten Sie beim Einkauf des Antimaulwurfnetzes darauf, dass die Maschenweite möglichst nicht mehr als 11 mal 11 Millimeter beträgt. Auf diese Weise wird verhindert, dass Jungmaulwürfe eventuell durchs Gitter schlüpfen können. Im Gegenzug können bei dieser Maschenbreite die Regenwürmer ungehindert passieren, sodass der Maulwurf trotzdem problemlos Nahrung finden wird. Auch das Gewicht der horizontalen Maulwurfsperre muss stimmen. Ist das Netz zu leicht, kann es der kleine Insektenfresser beim Graben nach oben drücken.

Haben Sie Ihren Rasen bereits angelegt und müssen nun erfahren, dass sich in der Nachbarschaft ein Maulwurf angesiedelt hat, können Sie das Grün auch im Nachhinein vor den Maulwurfshügeln schützen. In diesem Fall kaufen Sie eine Maulwurfsperre, die vertikal eingegraben wird. Dazu müssen Sie rund um Ihre Rasenfläche, beziehungsweise das Areal, das Sie schützen möchten, einen Graben ziehen. Dort stellen Sie die Maulwurfsperre hinein, sodass das Tier sich nicht bis zu Ihrem Rasen hindurchgraben kann.

Die Maulwurfsperre wird wieder mit Erde bedeckt und fällt nicht auf. Das vertikale Antimaulwurfsgitter ist auf Rolle erhältlich. Reicht die Länge trotzdem nicht aus, achten Sie beim Eingraben darauf, dass sich an den überlappenden Stellen keine Schlupflöcher für den Maulwurf ergeben.