Kleidermotten loswerden

Wenn beim Öffnen des Kleiderschrankes ein kleiner, unscheinbarer Schmetterling herausgeflattert kommt, wird es höchste Zeit, dass Sie etwas unternehmen. Wahrscheinlich hat der Nachtfalter bereits Eier gelegt und mindestens eines Ihrer Kleidungsstücke ist von Motten befallen. Damit der Lieblingspulli keine Mottenfraßlöcher aufweist, ist es wichtig, die Kleidermotten zu bekämpfen.

Es stehen Ihnen unterschiedliche Möglichkeiten offen, gegen den Mottenbefall vorzugehen. Sie können die lästigen Nachtfalter entweder mit einem Spray vernichten, mithilfe von Schlupfwespen natürlich bekämpfen oder auf altbewährte Hausmittel zurückgreifen. Am besten ist es natürlich, wenn es durch die geeigneten Vorbeugemaßnahmen gar nicht erst zum Mottenbefall kommt.

Kleidermotten erkennen

Damit Sie gezielt gegen die gefräßigen Larven der Nachtfalter vorgehen können, müssen Sie natürlich zuerst feststellen, um welche Mottenart es sich handelt. Liegt bereits ein Befall durch Kleidermotten vor, können Sie das an mehreren kleinen, unregelmäßigen Löchern in Ihrer Kleidung, an unbegangenen Teppichstellen oder in Sofafalten erkennen.

Auch hauchzarte, weißliche Gespinste sind ein untrügliches Zeichen dafür, dass der gefräßige Kleidermotten Nachwuchs am Werk ist. Da Motten ihrem Nachwuchs Ruhe gönnen, sollten Sie vor allem in länger gelagerten, unbewegten Kleidungsstücken nach derartigen Anzeichen suchen.

  • Um die Nachtfalter selbst zu erkennen, sollten Sie wissen, dass die Kleidermotte circa 6 bis 9 Zentimeter groß ist. Die Farbe ihrer Flügel liegt zwischen Hellgelb bis Braun und weist keine Zeichnung auf.
  • Sie kann nicht mit der Mehlmotte, einem Lebensmittelschädling verwechselt werden, denn die Mehlmotte misst zwischen 10 und 14 Millimetern und ist somit um einiges größer.
  • Von der Dörrobstmotte, einem weiteren Nachtfalter, der nicht Ihren Kleiderschrank, sondern die Vorratskammer befällt, unterscheidet sich die Kleidermotte in der Farbe. Die Dörrobstmotte weist nämlich gräuliche Vorderflügel mit einem hellen oder dunklen kupferroten Abschluss auf.

Im Vergleich zu Schmetterlingen sind Kleidermotten nachtaktiv, denn sie zählen zu den Nachtfaltern. Dabei können Sie Motten rasch an ihrem taumelnden Flug ausmachen. Während die meisten Nachtfalter von Lichtquellen magisch angezogen werden, meiden Kleidermotten das Licht.

Mehlmotte

Was tun gegen Kleidermotten?

Sobald Sie erkannt haben, dass es sich bei Ihrem Mottenbefall um Kleidermotten handelt, sollten Sie mit den Erstmaßnahmen gegen die Tiere beginnen:

  1. Entleeren Sie Ihren Kleiderschrank vollständig.
  2. Saugen Sie alle Ecken und Ritzen gründlich mit dem Staubsauger aus.
  3. Wenn Sie feucht nachwischen möchten, verwenden Sie Essigwasser. Aber vergessen Sie nicht, nach dem Wischen den Schrank mit dem Haarföhn zu trocknen. Motten lieben die Feuchtigkeit. Daher sollten Sie sicher gehen, dass Ihr Kleiderschrank komplett trocken ist.
  4. Kontrollieren Sie jedes einzelne Kleidungsstück auf Löcher.
  5. Kleidung in der Sie kleine Löcher entdecken, stecken Sie in einen Gefrierbeutel. Schließen Sie den Gefrierbeutel und legen Sie ihn für mindestens 10 Tage in die Gefriertruhe.
  6. Vorbeugend sollten Sie Ihrer Lieblingskleidung die selbe Behandlung angedeihen lassen.
  7. Wer keine Gefriertruhe hat, oder keinen Platz im Gefrierschrank, kann alternativ auch Hitze nutzen, um Kleidermotten Larven abzutöten. Schalten Sie dazu Ihren Backofen auf 60 Grad und legen Sie das betroffene Kleidungsstück für 1 bis 2 Stunden hinein. Achtung: Es besteht Brandgefahr, wenn sich die Kleidung zu stark erhitzt. Bleiben Sie stets in der Nähe des Ofens.
  8. Alternativ können Sie auch die Textilien mit mindestens 60 Grad waschen. Nach dem Waschen gehen Sie auf Nummer sicher, wenn Sie auch im Trockner bei mehr als 60 Grad Ihre Lieblingsstücke (vorausgesetzt, sie vertragen die Hitze) trocknen.

Mittel gegen Kleidermotten

Um die nervigen Nachtfalter wieder loszuwerden, haben Sie mehrere Möglichkeiten:

Mottenspray gegen Kleidermotten: Am einfachsten und am schnellsten bekämpfen Sie die Tiere mit Chemie. Im Fachhandel werden Sie unterschiedliche Mottensprays finden. Bevor Sie ein Spray kaufen, sollten Sie jedoch die Vorteile gegen die Nachteile abwägen.

Auch wenn einige Sprays damit locken, dass in einer Studie bereits nach einer halben Stunde die komplette Anzahl der Schädlinge eliminiert war, dürfen Sie nicht vergessen, dass auch das Mottenspray umweltschädlich ist. Außerdem enthalten einige der chemischen Mottenvernichter Stoffe, die selbst der Gesundheit von Mensch und Haustier Schaden zufügen können.

Schlupfwespen gegen Kleidermotten: Eine sinnvolle Alternative ist daher der Einsatz von Schlupfwespen. Diese sind ein natürlicher Feind der Kleidermotten. Im Naturkostladen oder im Internet können Sie kleine Pappkärtchen erwerben, die mit zahlreichen Schlupfwespeneiern ausgestattet sind. Diese Kärtchen platzieren Sie nach Anleitung im Kleiderschrank.

Schlupfwespen haben einen außerordentlich guten Geruchssinn, mit dem sie jedes noch so versteckte Motten-Ei aufstöbern kann. In das bereits gelegte Motten-Ei praktiziert Ihr Helferlein mithilfe eines langen Legestachels ein eigenes Ei. Und nach circa 8 bis 10 Tagen schlüpft dann statt einer jungen Kleidermotte eine neue Schlupfwespe aus dem Ei.

Lavendel gegen Kleidermotten: Auch mit Hausmitteln können Sie erreichen, dass die Motten Ihren Kleiderschrank meiden. Geben Sie getrocknete Lavendelblüten in ein Stoffsäckchen, das Sie zwischen Ihre Wäsche legen. Kleidermotten mögen den Duft von Lavendel nicht und werden sich hüten, Eier in Ihrem Lieblingspullover abzulegen.

Weitere natürliche Mitten: Hausmittel gegen Motten im Kleiderschrank

Kleidermotten vorbeugen

Es ist gar nicht so schwer, dem Befall durch Kleidermotten vorzubeugen. Mit einigen wenigen Tipps und Tricks, sorgen Sie ohne großen Aufwand dafür, dass die ungeliebten Nachtfalter Ihrem Kleiderschrank fernbleiben:

  • Öffnen Sie Ihre Fenster abends nur zum Stoßlüften. Ständig offene oder gekippte Fenster bieten den nachtaktiven Kleidermotten ab der Dämmerung die Möglichkeit nicht nur in Ihr Haus, sondern auch ins Schlafzimmer einzudringen.
  • Wer mit weit geöffneten Fenstern schläft, sollte unbedingt feinmaschige Fliegengitter anbringen. Es ist ebenfalls sinnvoll, die Balkontüre mit Fliegengittern auszustatten, da Motten auch über andere Zimmer ins Schlafzimmer und somit auch in den Wäscheschrank eindringen.
  • Lassen Sie niemals ungewaschene Kleidung offen herumliegen. Motten haben einen sehr guten Geruchssinn und riechen Schweiß und andere Körperausdünstungen sofort. Sie legen ihre Eier bevorzugt in verschwitzten, eventuell mit Hautschuppen versehenen Kleidungsstücken ab, da die Hautschuppen eine zusätzliche Nahrungsquelle für ihre Brut bilden.
  • Lüften und bewegen Sie Ihre Kleidung regelmäßig. Auch länger gelagerte Kleidungsstücke, wie beispielsweise die Winterkleidung im Sommer, sollten Sie ab und zu einer Inspektion unterziehen. Kontrollieren Sie Ihre Textilien mindestens einmal im Monat.
  • Damit sich die Nachtfalter in Ihrem Kleiderschrank unwohl fühlen, können Sie kleine Stoffsäckchen mit getrockneten Lavendelblüten bestücken. Legen Sie die Säckchen zwischen Ihre Wäsche und Kleidermotten werden Ihren Schrank meiden.
  • Alternativ zum Lavendelgeruch hilft auch der Einsatz von Sandelholz. Das ätherische Öl, das im Sandelholz enthalten ist, wird von den Motten ebenfalls gemieden. Kleine Sandelholzringe können Sie im Naturkostladen oder im Internet erstehen. Wenn der Geruch des Holzes verflogen ist, rauen Sie die Ringe einfach mit etwas Schleifpapier wieder auf.
  • Noch mehr interessante Hinweise, wie Sie den Nachtfaltern und ihren gefräßigen Larven den Garaus machen können, erfahren Sie auf der Seite Mottenbekämpfung