Schnecken im Garten

Um den häuslichen Garten vor einer Schneckenplage zu bewahren, müssen Sie den Weichtieren rechtzeitig den Kampf ansagen. Allerdings sind nicht alle Schnecken, die sich in Ihrem Garten aufhalten, per se schädlich. Als groben Anhaltspunkt können Sie sich merken, dass die meisten Nacktschnecken schädliche Pflanzenfresser sind. Die Mehrzahl der Gehäuseschnecken jedoch dürfen Sie als Nutzschnecken betrachten. Damit Sie von den nützlichen Weichtieren profitieren können, müssen Sie die Schnecken schützen.

Auf der anderen Seite müssen Sie die Pflanzenschädlinge, die sich über Obst, Gemüse oder Zierpflanzen hermachen, natürlich bekämpfen. Sie stecken also in einer Zwickmühle, die sich nicht immer auf einfache Weise lösen lässt. Dennoch sollten Sie sich nicht für den Verlust der nützlichen Schnecken entscheiden und rigoros zum Gift greifen. Bevor Sie ein Mittel wählen, das allen Weichtieren den Garaus macht, sollten Sie die möglichen Alternativen prüfen. In der Regel lässt sich eine Möglichkeit finden, mit der sich der Spagat erfolgreich ausführen lässt.

Schneckenplage im Garten

Nicht nur beim Landwirt, auch beim Hobbygärtner gehört die Spanische Wegschnecke zu den meist gefürchteten Schneckenarten. Denn die Tiere sind sehr gefräßig und schwer zu bekämpfen. Die spanische Wegschnecke hat sich seit den 60er Jahren rasant über ganz Deutschland ausgebreitet. Sie wird bis zu 15 Zentimeter lang und legt im Jahr bis zu 400, in Ausnahmefällen sogar bis zu 500 Eier, die sie auf unterschiedliche Gelege verteilt.

Sie vergräbt die Eier bis zu zehn Zentimeter tief, oder legt sie an der feuchten Erdoberfläche ab. Auch unter Pflanzenstreu lassen sich Schneckeneier finden. Von der Eiablage bis zum Schlüpfen der Jungschnecken dauert es ungefähr zwei bis drei Wochen. Weil die Kapuzinerschnecke einen bitteren Schleim absondert, wird sie von den üblichen Fraßfeinden gemieden.

Igel, Kröte und Maulwurf konzentrieren sich lieber auf wohlschmeckende Schneckenarten und können somit nicht als biologisches Mittel gegen die Spanische Wegschnecke eingesetzt werden. Doch die eingewanderten Schnecken können noch einen weiteren Vorteil für sich verbuchen. Auch wenn ihre ursprüngliche Heimat nicht in Spanien, sondern eher in Südfrankreich liegt, kommen sie mit trockenem Wetter besser zurecht, als einheimische Schneckenarten.

Selbst bei länger anhaltender Trockenheit, wenn einheimische Gartenschädlinge längst verendet sind, müssen Sie mit einer Schneckenplage rechnen. Die Spanische Wegschnecke frisst bevorzugt Tagetes (Studentenblume). Sie liebt den Aschwurz und den Baldrian. Und unter den Nutzpflanzen hat sie Kürbis- und Melonenpflanzen ganz weit oben auf ihrem Speisezettel stehen.

Ist jedoch die Populationsdichte besonders hoch, sodass es zur Nahrungsknappheit kommt, wird die spanische Wegschnecke zum Allesfresser und schreckt auch vor Kannibalismus nicht zurück. Allerdings sollten Sie trotzdem nicht verzweifeln. Denn auch wenn gegen das eingewanderte Weichtier vielleicht kein Kraut gewachsen ist, gibt es Mittel und Wege, sich gegen die gefräßigen Pflanzenschädlinge zur Wehr zu setzen.

Und dabei müssen sich nicht zwangsläufig zum Gift greifen. Natürliche Feinde, wie die Indische Laufente oder andere Entenrassen, die von der Stockente abstammen, lassen sich nämlich selbst vom bittersten Schneckenschleim den Appetit nicht verderben. Lesen Sie dazu unter dem Punkt Natürliche Feinde von Schnecken weiter.

Die Eier der Spanischen Wegschnecke lässt sich der Gemeine Grabkäfer munden. Es ist zwar nicht einfach, den nützlichen Laufkäfer anzusiedeln, aber in einer feinkörnigen Bodenstruktur, die sich durch Mulchen noch verbessern lässt, fühlen sich die Schneckeneier-Fresser besonders wohl.

Schnecken

Natürliche Schneckenabwehr

Um die schleimigen Schnecken wirkungsvoll zu bekämpfen müssen Sie nicht zwangsläufig zur Chemie greifen. Lassen Sie das Schneckenkorn im Regal des Fachgeschäftes stehen und versuchen Sie immer zuerst, mithilfe von Hausmitteln der Plage beizukommen. Dadurch tun Sie nicht nur der Umwelt Gutes, sondern schonen gleichzeitig Ihren Geldbeutel.

Eine umweltfreundliche Art, mit der Sie es gleichzeitig vermeiden, nützlichen Weichtieren Schaden zuzufügen, ist das Aufbauen von Schneckenbarrieren. Die Barriere hindert den Pflanzenschädling lediglich daran, in Ihrem Garten bis zum Leibgericht vorzudringen:

Kupfer: Auch wenn die Schnecken im Allgemeinen Kupfer meiden, gibt es vereinzelte Weichtiere, die sich nicht davon abschrecken lassen. Hinzukommt, dass Kupfer zur Schneckenabwehr als zweischneidiges Schwert betrachtet werden muss. Denn schließlich wurden gerade die alten Kupferwasserleitungen durch neue Kunststoffleitungen ersetzt, um zu vermeiden, dass Kupfer ins Trinkwasser gelangt.

Bei einem Schneckenzaun aus Kupfer könnte aber das Metall, wenn es regnet ebenfalls in geringer Menge in den Boden und somit indirekt auch ins Trinkwasser gelangen. Möchten Sie die Schneckenabwehr dennoch mit diesem Hausmittel versuchen, verfahren Sie folgendermaßen:

  • Besorgen Sie sich im Baumarkt oder beim Schrotthändler eine möglichst große Menge Kupferdraht.
  • Drehen Sie jeweils mehrere Kupferstränge zu einer dicken Kordel zusammen.
  • Aus dem dicken Kupferseil formen Sie so viele Ringe, wie Sie benötigen, um alle Pflanzen zu schützen.
  • Dann legen Sie um jede einzelne Jungpflanze einen dicken Kupferring auf den Erdboden.
  • Da Schnecken nicht über den Ring aus Kupfer hinwegkriechen, bleibt die Pflanze verschont.

Absammeln: Die natürlichste und preiswerteste Methode mit Schnecken fertig zu werden, ist das Absammeln. Es kostet Sie außer etwas Zeit keinen Cent. Weil die Schnecken tagsüber schlafen und erst in der Nacht aktiv auf Futtersuche gehen, müssen Sie sich den Weichtieren anpassen, um erfolgreich zu sein. Machen Sie sich also am frühen Abend, kurz nach Einbruch der Dunkelheit auf den Weg in den Garten.

Sie benötigen eine Taschenlampe, einen Eimer und, wenn Ihnen die Tiere zu glitschig sind, Einmalhandschuhe. Sind Sie kein Nachtmensch und möchten sich lieber tagsüber um die Schneckenplage kümmern, müssen Sie einen Regentag abwarten. Dann können Sie die Weichtiere ebenfalls in flagranti ertappen und von den jungen Pflänzchen absammeln.

Unterschlupf als Schneckenfalle: Eine weitere Möglichkeit, bei Tageslicht möglichst viele Schnecken einzusammeln, schaffen Sie sich, wenn Sie den Tieren eine Falle stellen. Legen Sie dazu Holzbretter auf Ihre Gartenwege und auf die kleinen Trampelpfade zwischen die Beete. Die Weichtiere werden die Bretter tagsüber als praktischen Unterschlupf ansehen, um nachts rasch bei ihrer Futterquelle zu sein.

Heben Sie das Holzbrett hoch, können Sie also gleich mehrere Schnecken auf einen Streich einsammeln. Das mühsame Suchen nach den Tieren, haben Sie sich gespart.

Weitere interessante Mittel, mit denen Sie auf natürliche Weise gegen die Schneckenplage vorgehen können, finden Sie unter den Punkten:

Natürliche Feinde von Schnecken

Weil Schnecken bei vielen Tieren auf dem Speisezettel stehen, ist die Auswahl an Fressfeinden groß. Es sollte Ihnen nicht allzu schwer fallen, natürliche Feinde zu finden. Allerdings müssen Sie die Schneckenfeinde in Ihrem Garten etablieren, um sie zum Verbündeten zu machen.

Indische Laufenten: Sind Sie tierlieb und ist Ihr Garten mindestens 150 Quadratmeter groß, können Sie den Nacktschnecken mithilfe von Indischen Laufenten den Garaus machen.

  1. Das Wichtigste ist, dass Sie die Enten artgerecht halten können. Das heißt, sie müssen mindestens ein Paar, besser noch eine kleine Gruppe in ihrem Garten beherbergen.
  2. Die Enten gehen zwar gezielt auf die Suche nach Schnecken, müssen aber trotzdem morgens und abends gefüttert werden.
  3. Außerdem benötigen sie einen großen Teich, um sich zu reinigen.
  4. Auch ausreichend Trinkwasser müssen die Enten zur Verfügung haben, um den bitteren Schneckenschleim abspülen zu können.
  5. Damit weder Fuchs noch Marder über Ihre Laufenten, die das Fliegen verlernt haben, herfallen, müssen Sie Ihren Garten gut einzäunen.
  6. Außerdem braucht das Geflügel für die Nacht einen sicheren Unterschlupf beziehungsweise einen abschließbaren Stall.

Möchten Sie sich keine eigenen Laufenten halten, besteht auch die Möglichkeit, die Tiere zur Schneckenabwehr zu mieten. Allerdings ist diese Alternative nicht unbedingt zu empfehlen, denn:

  • Schützen die Laufenten Ihren Garten nur solange vor den Nacktschnecken, wie sie sich darin aufhalten. Sind die Enten wieder weg, nimmt die Schneckenpopulation rasch wieder zu.
  • Bedeutet es für die Enten jedes Mal Stress, wenn sie in eine neue Umgebung gebracht werden. Aus Tierschutzgründen sollten Sie auf das Mieten der Laufenten verzichten.

Igel: Auch der Igel zählt zu den Fressfeinden der Schnecken. Der stachelige Geselle braucht zwar wesentlich weniger Pflege, als die Laufenten, aber er wird sich nur im Garten ansiedeln, wenn er sich dort wohlfühlt. Zum Wohlfühlambiente des Igels gehört nicht nur ein ausreichend großes Angebot an Nacktschnecken, die er verdrücken kann, auch einen Unterschlupf benötigt der kleine Kerl.

Möchten Sie den Igel als Untermieter im Garten haben, damit er Ihnen im Kampf gegen die Schneckenplage beisteht, sollten Sie an einer etwas abgelegeneren Stelle einen Laub- oder Reisighaufen aufschichten. Dort kann sich der kleine Stachelfreund verstecken.

Kröten: Sind Sie stolzer Besitzer eines Gartenteichs, können Sie eventuell auch mithilfe von Kröten als Fressfeinden der Schnecken den Kampf aufnehmen. Damit sich die Kröten bei Ihnen zuhausefühlen, benötigen sie ebenfalls einen sicheren Unterschlupf. Außerdem sollte der Gartenteich möglichst natürlich gestaltet sein und mit einem reichlichen Pflanzenwuchs aufwarten können. Als Unterschlupf für Erdkröten eignen sich Totholzhaufen oder Steinhaufen.

Weitere natürliche Fressfeinde von Schnecken finden Sie unter dem Punkt: Biologisch Schnecken bekämpfen. Und wie Sie die Schneckenplage schon im Keim ersticken, indem Sie Fressfeinde für Schneckeneier anschaffen, können Sie unter dem Punkt: Biologisches Mittel gegen Schnecken nachlesen.

Was tun gegen Nacktschnecken?

Nicht nur beim Zahnarzt gilt: Vorbeugen ist besser, als Bohren. Auch im Garten ist es besser, einer Schneckenplage geschickt vorzubeugen, als im Nachhinein einer Schneckeninvasion den Kampf anzusagen. Schon bei der Gartenplanung und bei der Bepflanzung Ihrer kleinen, grünen Wohlfühlinsel können Sie effektiv Maßnahmen ergreifen:

  • Kaufen Sie nur gesunde und kräftige Jungpflanzen für ihren Garten. Denn je stärker die Pflanze ist, umso leichter kann sie eine kleine Schneckenknabberei verkraften.
  • Weil Monokulturen generell anfälliger für einen Schädlingsbefall sind, sollten Sie stets auf Mischkulturen setzen. Denn auch gegen Schnecken ist die Mischkultur resistenter.
  • Bei Schnecken besonders begehrte Zierpflanzenarten sind Dahlien, Petunien, Tagetes, Glockenblumen, Rittersporn und Astern. Vermeiden Sie diese Pflanzen, locken Sie schon von Natur aus weniger der schleimigen Weichtiere in Ihren Garten. Als Nutzpflanzen sind Salat, Feldsalat und alle Kohlsorten bei den Nacktschnecken besonders beliebt. Möchten Sie auf diese Pflanzen nicht verzichten, sollten Sie sie von vorneherein durch Schneckenbarrieren gegen die gefräßigen Weichtiere schützen.
  • Wenn Sie zufällig Lavendel, Büschelschön, Farne, Gräser und sehr dickblättrige Pflanzen lieben, werden Sie mit den Nacktschnecken keine Probleme bekommen. Denn diese Zierpflanzen werden von den Weichtieren verschmäht. Auch im Gemüsegarten können Sie sich auf Pflanzen spezialisieren, die von den Schnecken verschont bleiben. Dazu gehören Radieschen, Rettich, Spinat, Rote Beete, Tomaten, Sellerie, Schnittlauch, Zwiebeln und Endivien.
  • Noch mehr Vorbeugemaßnahmen, die Ihnen helfen, die schleimigen Weichtiere aus dem Garten fernzuhalten, können Sie hier entdecken: Natürliche Schnecken bekämpfen