Wühlmausfalle

Die Wühlmausfalle ist eine perfekte Alternative zum umweltschädlichen Gift oder zum Wühlmausgas. Während sich der Tierschützer trotz allen Ärgers, den die gefräßigen Nager im Garten verursachen, für eine Lebendfalle entscheidet, gibt es auch Tötungsfallen in verschiedenen Ausführungen. Laut Hersteller werden in den Tötungsfallen die Wühlmäuse nicht gequält, sondern rasch und mit einem gezielten Schlag getötet. Sie können die unterschiedlichen Modelle im Fachhandel erwerben.

Wer mag, kann eine Lebendfalle für Wühlmäuse aber auch selber bauen. Das ist gar nicht schwer und erfordert nur wenige Zutaten. Alle Wühlmausfallen, die beködert werden müssen, weisen einen großen Vorteil auf: Sie laufen keine Gefahr aus Versehen einen geschützten Maulwurf zu erwischen. Denn dieser ernährt sich nur von Fleisch, also von Würmern und Insekten. Die Wühlmaus hingegen ist Vegetarierin und bevorzugt Selleriestückchen, Apfelschnitze oder Karottenscheibchen. Auch Stücke von Topinambur kommen als Köder immer gut an.

Wühlmausfallen

Haben Sie sich dazu entschlossen, der Wühlmausplage mithilfe von Fallen ein Ende zu setzen, bleibt nur noch die Frage: Lebendfallen oder Tötungsfallen? Im Fachhandel können Sie unterschiedliche Modelle entdecken. Da gibt es Zangenfallen, Drahtfallen, Schlagfallen, Röhrenfallen und sogar Selbstschussanlagen. Auf letztere Fallenart wird hier nicht näher eingegangen. Als Lebendfallen können Sie in der Regel Kastenfallen finden.

Zangenfalle: Bei der Zangenfalle wird der Köder auf ein Plättchen gesteckt. Anschließend schieben Sie das bestückte Plättchen so zwischen die Zange, dass sie geöffnet bleibt. Achten Sie dabei auf Ihre Finger, denn die Feder muss sehr leicht auslösen. Mit der Zangenfalle erwischen Sie Wühlmäuse aus beiden Richtungen.

Das heißt, Sie können die Wühlmaus sowohl fangen, wenn sie von hinten kommt, wie auch von vorne. Legen Sie dazu ein Stück des Wühlmausgangs frei und säubern Sie ihn sorgfältig. Dann stellen Sie die gespickte Zangenfalle in die Mitte des freigelegten Ganges. Da Wühlmäuse sehr lichtempfindlich sind, verschließen Sie die Öffnung anschließend mit einem schwarzen Eimer.

Drahtfalle: Die Drahtfalle, die auch den Beinamen bayerische Drahtfalle besitzt, fängt Wühlmäuse nur in einer Richtung. Das heißt, Sie heben am besten einen Wühlmaushügel ab. Graben Sie dann den Gang in beide Richtungen ein Stückchen frei und stellen Sie in die beiden gesäuberten Gangenden jeweils eine Drahtfalle.

Spannen Sie die Fallen, indem Sie die Bügel zusammendrücken und anschließend den Stellring darunter schieben. Die gespannte Falle muss zu einem Drittel im Gang stehen, die restlichen zwei Drittel stehen in dem freigeschaufelten Loch. Sie müssen die Wühlmausfallen nicht beködern. Allerdings sollte das freigelegte Loch mithilfe eines Eimers wieder verschlossen werden.

Schlagfallen sind Kunststoffkästen, die ebenfalls nur in einer Richtung fangen. Legen Sie ein Stück Wühlmausgang frei. Bestücken Sie den Haken in der Box mit einer Karottenscheibe oder einem Stückchen Sellerie. Dann spannen Sie die Wühlmausfalle, indem Sie den Metallbügel der Feder in die Kunststoffhalterung drücken.

Setzen Sie die Falle so ein, dass die Öffnung in den Mäusegang zeigt. Pro Loch müssen Sie also zwei Wühlmausfallen aufstellen, da Sie nicht wissen können, aus welcher Richtung die Wühlmaus kommt. Damit kein Lichtschimmer in den Mäusegang dringen kann, stülpen Sie einen dunklen Eimer über das freigelegte Loch.

Röhrenfalle: Die Röhrenfalle ist auch unter dem Namen TopCat bekannt. Es handelt sich dabei um eine Röhre, die nach beiden Richtungen fängt. Sie suchen in der Nähe eines Wühlmaushügels mithilfe eines Stabes zunächst nach dem Gang. Dann stechen Sie mit einem Lochschneider ein zylindrisches Loch aus dem Wühlmausgang aus.

In dieses Loch setzen Sie passgenau die Röhrenfalle mit der Öffnung nach unten ein. Sie muss nicht bestückt werden, denn die Wühlmaus muss zwangsläufig, wenn sie ihren Gang entlangläuft, in die Falle gehen. Sobald die Wühlmausfalle festsitzt, wird sie von außen gespannt.

Kastenfalle: Bei der Kastenfalle handelt es sich um eine Lebendfalle. Sie können die Kästen mit Spannfeder aus Drahtgeflecht, aus Kunststoff und aus Holz erwerben. Kastenfallen müssen immer beködert werden, da die Feder zum Schließen der Tür mit dem Köderspieß gekoppelt ist. Kastenfallen fangen in der Regel nur in einer Richtung. Es gibt jedoch auch Modelle mit zwei Schnapptüren, die nach beiden Seiten fangen.

Wühlmaus

Wühlmausfalle Anleitung

Wer gerne bastelt, kann die Wühlmausfalle natürlich auch selber bauen. Es ist nicht viel Geschick dazu notwendig. Und als passionierter Hobbybastler haben Sie Werkzeug und zumindest einen Teil des Materials sowieso zu Hause. Sie benötigen:

  • Ein Kunststoffrohr im Durchmesser so dick, wie der Wühlmausgang.
  • Einen Holzkasten mit Deckel, den Sie von außen verriegeln können.
  • Ein rundes Kunststoffplättchen im Durchmesser des Rohres.
  • Wühlmausköder, wie z. B. Selleriestückchen, Karottenscheiben, Apfelschnitze
  • Werkezug

Und so wird die Wühlmausfalle gemacht:

  1. Befestigen Sie an einem Ende des Rohres das runde Kunststoffplättchen so, dass eine Klapptür entsteht, die sich nur nach innen (also in Rohrrichtung) öffnen lässt. Sie erreichen dadurch, dass die Wühlmaus, falls sie den Braten vorzeitig riecht, nicht mehr zurückkann.
  2. Nun sägen oder bohren Sie in den Holzkasten an der schmalen Seite ein Loch im Durchmesser des Kunststoffrohres.
  3. Schieben Sie anschließend das Kunststoffrohr mit der noch offenen Seite (nicht die Klappenseite) in das frisch gebohrte Loch der Holzkiste.
  4. Bohren Sie mit einem kleinen Bohrer ein paar Luftlöcher in den Holzkasten, damit die gefangene Wühlmaus nicht erstickt.
  5. Bestücken Sie jetzt Ihre Wühlmausfalle mit dem Köder.
  6. Hat das Holzkistchen noch keinen Riegel, bringen Sie einen kleinen Schieberiegel von außen an und schieben ihn zu. Einen Deckel ohne Riegel können Wühlmäuse selber nach oben drücken und sich so einen Fluchtweg schaffen.
  7. Nun ist die selbst gemachte Wühlmausfalle einsatzbereit und kann aufgestellt werden.

Wühlmausfalle richtig aufstellen

Weil Wühlmäuse nur selten im Garten spazieren gehen, sondern sich hauptsächlich unter der Erde bewegen, müssen Sie beim Aufstellen der Wühlmausfalle ein paar Kleinigkeiten beachten:

  • Um die Falle gut zu platzieren, müssen Sie zunächst einen aktiven Wühlmausgang finden. Denn nur, wenn die Wühlmausfalle im Mäusegang steht, wird sich der Nager hineinbegeben.
  • Stechen Sie dazu rund um den Hügel mit einem Stab immer wieder 15 Zentimeter tief in den Boden. Zwischen den Stichstellen sollten nicht mehr als fünf Zentimeter liegen. Wenn bei einem Einstich der Widerstand ruckartig nachgibt und der Stab ein Stückchen von selbst im Boden versinkt, haben Sie den Gang entdeckt.
  • An der gefundenen Stelle graben Sie und legen circa 30 Zentimeter des Wühlmausganges frei. Kontrollieren Sie aber, dass auch nach dem aufgegrabenen Stück der Gang gerade weiterläuft und keine Kurve macht. Denn vor einer Kurve ist das Aufstellen einer Wühlmausfalle nicht von Erfolg gekrönt.
  • Setzen Sie nun Ihre selbst gebaute Falle auf den Boden des Mäuseganges. Die Öffnung muss dazu in die Richtung des geschlossenen Ganges zeigen. Da Sie ja nicht wissen können, aus welcher Richtung die Wühlmaus kommt, müssen Sie zwei Kastenfallen aufstellen, jeweils mit der Öffnung in den geschlossenen Gang schauend.
  • Verschließen Sie eventuell vorhandene Zwischenräume zwischen dem Kunststoffrohr und dem Wühlmausgang mit etwas Erde.
  • Da Wühlmäuse sehr lichtempfindlich sind, sollten Sie zusätzlich über die frei gelegte Stelle anschließend einen schwarzen Eimer stülpen.

Sitzt die Maus in der Wühlmausfalle, bedeutet das immer Stress für das Tier. Damit sie nicht allzu lange leiden muss, ist es wichtig, dass Sie Ihre Falle so oft, wie möglich kontrollieren. Das Minimum ist dabei zweimal täglich. Es wäre jedoch besser, wenn Sie öfter nach der Maus sehen. Da Wühlmäuse in der Regel vier Stunden auf Nahrungssuche gehen und sich anschließend vier bis fünf Stunden ausruhen, wären drei bis vier Fallenkontrollen am Tag optimal.

Tipps für die Wühlmausfalle

Handschuhe tragen: Achtung, Wühlmäuse sind sehr geruchsempfindlich und scheuen fremde Düfte. Fassen Sie die Wühlmausfalle – egal, ob gekauft oder selber gebaut – niemals mit bloßen Händen an. Tragen Sie beim Aufstellen und beim Bestücken der Falle immer Handschuhe.

Wühlmausfalle mit Erde abreiben: Bevor die Falle zum Einsatz kommt, sollten Sie sie gründlich mit Erde abreiben. Diese kleine Mühe lohnt sich nicht nur bei der gekauften, sondern auch bei einer selber gebastelten Falle.

Ölfilm abwaschen: Haben Sie eine Edelstahlfalle gekauft, die mit einem Ölfilm überzogen ist, waschen Sie zunächst den Ölfilm gründlich ab. Erst dann reiben Sie die Falle mit Erde ein.

Falle in Wasser legen: Es ist ebenfalls hilfreich, eine Wühlmausfalle vor dem ersten Gebrauch einen Tag in Wasser zu legen, um fremde Gerüche auf diese Weise zu eliminieren. Die gewässerte Falle kann nass in die Erde verbracht werden. Das stört die Wühlmäuse nicht.

Wühlmaus nicht berühren: Gekaufte Kastenfallen sind üblicherweise so gestaltet, dass Sie die Maus nicht berühren müssen, um sie aus der Gefangenschaft zu befreien und auszusetzen. Falls Sie eine selber gebaute Falle verwenden, sollten Sie das auf ähnliche Art handhaben. Müssen Sie die gefangene Wühlmaus anfassen, sollten Sie unbedingt Handschuhe tragen. Wühlmäuse können gefährliche Krankheiten übertragen!

Werden Sie von einer Wühlmaus gebissen, ist der Gang zum Arzt unumgänglich.

Atemschutz tragen: Da Viren nicht nur von der Wühlmaus selber, sondern auch durch ihren pulverisierten Kot übertragen werden können, sollten Sie beim Reinigen einer erfolgreich benutzten Wühlmausfalle unbedingt einen Mund- beziehungsweise Atemschutz tragen. Versäumen Sie das, können die Krankheitserreger über die Atemwege in Ihren Körper gelangen. Handschuhe sind während der Säuberung ebenfalls Pflicht.

Gereinigte Fallen wie neue behandeln: Eine gereinigte Wühlmausfalle behandeln Sie vor dem nächsten Einsatz, wie eine neue. Das heißt, Sie reiben sie erneut mit Erde ein.

Rost bringt Erfolge: Draht- und Zangenfallen, die schon ein wenig angerostet sind, sollten besonders gute Erfolge erzielen. Um Rost zu provozieren, können Sie die frisch erworbene Metallfalle mehrere Tage im Regen stehen lassen. Alternativ versenken Sie die Falle in der Regentonne.

Wühlmäuse weiter weg freilassen: Damit freigelassene Mäuse nicht wieder in den Garten zurückkehren, sollten Sie die Tiere mindestens 1,5 Kilometer entfernt in der freien Natur aussetzen.

Neubesiedlung vorbeuen: Möchten Sie ein Wiederbewohnen leerer Wühlmausgänge verhindern, müssen Sie die Gänge zerstören. Gleichzeitig sollten Sie mit Hausmitteln einer Neubesiedlung vorbeugen. Für gute Tipps lesen Sie die Seite Wühlmäuse vertreiben

Großes Revier: Das Revier der Wühlmäuse ist relativ groß. Selbst bei nur einer Maus im Garten werden Sie mit einer einzigen Wühlmausfalle nicht auskommen. Rechnen Sie bei einem Outdoorbereich von 500 Quadratmetern mit ungefähr 20 benötigten Fallen.

Wie Sie auch ohne eine Wühlmausfalle erfolgreich gegen die ungebetenen Gäste in Ihrem Garten vorgehen können, erfahren Sie auf der Seite Wühlmäuse bekämpfen