Wespen

Wespen sind Insekten und zählen zur Ordnung der Hautflügler. Sie stammen ursprünglich aus Europa, Asien oder Nordamerika, konnten sich aber weltweit verbreiten. Alle in Mitteleuropa vorkommenden Wespenarten besitzen eine gelb-schwarz gestreifte Warnzeichnung. Sie ernähren sich hauptsächlich von Blütennektar, Pollen und Pflanzensäften. Aber auch tierische Stoffe und Insekten werden verspeist. Wespen sind Staaten bildende Kerbtiere, die sich die Arbeit in und um das Nest aufteilen.

Die Königin verlässt das Nest lediglich zu Beginn der Gründung eines Wespenvolkes und ist anschließend nur noch mit dem Eierlegen beschäftigt. Die unfruchtbaren Arbeiterwespen kümmern sich entweder um die Aufzucht der Brut oder sind für die Nahrungsbeschaffung verantwortlich. Männliche Wespen, sogenannte Drohnen gibt es nur kurz vor dem Ende der Wespensaison, denn sie dienen nur der Fortpflanzung.

In Deutschland sind es hauptsächlich zwei Wespenarten, die immer wieder in menschlicher Nähe zu Konfliktsituationen führen. Die Deutsche Wespe, die eine Größe zwischen 12 und 16 Millimeter erreicht (Drohnen können bis 17 Millimeter groß werden) und die Gemeine Wespe. Sie wird höchstens 14 Millimeter groß (die Männchen bis zu 18 Millimeter). Die Wespenkönigin allerdings ist deutlich größer. Denn sie erreicht bei beiden Arten zwei Zentimeter.

Wespen und Naturschutz

Auch wenn weder die Deutsche Wespe noch die Gemeine Wespe bei uns vom Aussterben bedroht sind, stehen die getigerten Insekten unter Naturschutz. Das bedeutet, Sie dürfen Wespen weder quälen, noch töten. Auch das Wespennest ist geschützt und darf vom Privatmann nicht entfernt werden. Wenn Sie dem Naturschutzgesetz zuwider handeln, müssen Sie mit einer erheblichen Geldbuße rechnen. Im Einzelfall kann Sie das bis zu 50.000 Euro kosten.

Allerdings weiß auch der Gesetzgeber, dass das Zusammenleben mit Wespen nicht einfach ist. Und wer kleine Kinder oder Haustiere hat, trägt die doppelte Verantwortung. Denn ein Wespenstich kann nicht immer auf die leichte Schulter genommen werden. Beim Allergiker kann er bis zum Tod führen. So gibt es Ausnahmesituationen, in denen der Gesetzgeber eine Genehmigung zur Entfernung eines Wespennestes erteilt.

Die Genehmigung, gegen Wespennester vorzugehen, erhalten Sie von der Naturschutzbehörde. Suchen Sie sich die Telefonnummer der für Ihre Region zuständigen Naturschutzbehörde im Internet. Rufen Sie dort an und erklären Sie dem Sachbearbeiter wo sich das Wespennest befindet und warum Sie es entfernen möchten. Die gültige Erlaubnis erfolgt schriftlich. Erst wenn Ihnen eine schriftliche Erlaubnis vorliegt, sollten Sie einen Schädlingsbekämpfer in Ihrer Nähe verständigen.

Wie Sie selber mit einem Wespennest umgehen sollten, was Sie beachten müssen und wie es sich verhindern lässt, können Sie auf der Seite: Wespennest entfernen nachlesen.

Der Naturschutz unterscheidet zwischen den einzelnen Wespenarten. Denn es gibt stark gefährdete Arten, wie beispielsweise die Kreiselwespe und weniger gefährdete Arten, wie die Deutschen Wespen. Wenn Sie allerdings mit den stechenden Raubinsekten im Garten zu kämpfen haben, wird es Ihnen recht schwer fallen, die oft kleinen Unterschiede der Wespenarten zu erkennen. Um auf der sicheren Seite zu sein, sollten Sie daher keines der kleinen Tiere quälen oder gar töten.

Wespen

Wespen im Winter

Bis auf die Königin überwintern Wespen nicht. Sie sterben im Spätherbst, wenn sich das Wespenvolk auflöst. Während des Frühjahrs und des Sommers produziert die Wespenkönigin ein Hormon, das bewirkt, dass alle ihre Eier unfruchtbar bleiben. Es schlüpfen also nur unfruchtbare, weibliche Arbeiterwespen. Die Arbeiterwespen sind für den Nestbau, die Brutaufzucht, die Verteidigung und die Nahrungssuche verantwortlich. Sie können selber jedoch keine Eier legen.

  • Erst wenn sich der Sommer dem Ende neigt, legt die Königin befruchtungsfähige Eier ab.
  • Diese Eier werden teilweise in besonderen, größeren Brutkammern großgezogen. Aus ihnen entwickeln sich die späteren Jungköniginnen.
  • Aus anderen der unbefruchteten Eier schlüpfen männlichen Wespen, die Drohnen.
  • Sobald die Insekten kräftig genug sind, verlassen sie das schützende Nest.
  • Die Drohnen fliegen zu einem verwandten Stamm und befruchten dort die Jungköniginnen.
  • Anschließend ist das kurze Leben der männlichen Wespen vorbei und sie sterben.
  • Die geschlüpften, weiblichen Wespen, die Jungköniginnen lassen sich von Drohnen eines anderen Stammes befruchten. Dadurch wird Inzucht vermieden.
  • Anschließend überwintern die befruchteten Jungköniginnen in hohlen Dachbalken, in hohlen Baumstämmen oder in anderen Hohlräumen, die sie vor der eisigen Kälte schützen.
  • Während des Winters nimmt die Jungkönigin keine Nahrung auf. Sie verfällt in eine Winterstarre, die sogenannte Diapause und schläft.
  • Erst im Frühjahr erwacht sie wieder. Sie sucht sich einen Nistplatz, legt die ersten Waben und bestückt jede Wabe mit einem Ei. Die Eier befruchtet sie selber mit einem Spermienvorrat, den sie über den Winter in einer kleinen Samentasche aufbewahrt hat.
  • Die alte Wespenkönigin überlebt den Winter nicht. Sie stirbt, ebenso wie alle Arbeiterinnen im Herbst, spätestens mit dem ersten Kälteeinbruch.

Im Winter bleibt keine einzige Wespe im Nest zurück. Auch wird ein altes Nest niemals von den Wespen neu besiedelt. Deshalb dürfen Sie das leere Wespennest zum Winteranfang entfernen und entsorgen. Haben sich bereits andere Insekten im Wespennest eingenistet, um den Winter unbeschadet zu überstehen, ist es ausreichend, wenn Sie das Nest im Frühjahr entfernen.

Wespenplage, was tun?

Die beste Möglichkeit Wespen im Honigschälchen zu vermeiden, ist das Vorbeugen. Denn mit ein paar wenigen, korrekten Verhaltensmaßnahmen lässt sich die Wespenplage vermeiden. Locken Sie die Tiere nicht unbewusst an und befindet sich auch kein Wespennest in unmittelbarer Nähe, kommt es höchstens zum Besuch vereinzelter Insekten auf Ihrem Balkon oder der Terrasse.

Da sich die Tiere wahrscheinlich auf Futtersuche befinden, sollten Sie keine Nahrungsmittel offen herumstehen lassen:

  1. Sowohl im Frühjahr wie auch im Sommer ist es wichtig, dass Sie beim Essen im Freien die Nahrungsmittel und die Getränke immer abdecken.
  2. Während sich die erwachsenen Wespen in der Regel von Süßem ernähren,
  3. füttern sie ihre Brut mit eiweißhaltiger Nahrung, also mit Fleisch oder Wurst. Deswegen sind die gelbgestreiften Tiere nicht nur auf dem Obstkuchen, sondern ebenso auf dem Grillfleisch oder der Salami zu finden.
  4. Kurzkopfwespen, wie beispielsweise die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe lieben süße Getränke. Sie naschen von der Limonade oder dem Fruchtsaft beziehungsweise der Fruchtsaftschorle. Aber auch zu einem Schluck Bier sagen sie nicht Nein.
  5. Langkopfwespen, wie beispielsweise die Mittlere Wespe oder die Sächsische Wespe sind eher auf Obst spezialisiert.

Achten Sie während der warmen Jahreszeit unbedingt darauf, dass Sie von Wespen bevorzugte Lebensmittel nicht unbedeckt im Freien stehen lassen.

Wischen Sie kleinen Kindern nach dem Essen oder Trinken mit Feuchttüchern den Mund ab.

Trinken Sie nicht aus undurchsichtigen Gefäßen. In Gläsern können Sie die Insekten eventuell noch rechtzeitig entdecken. Und lassen Sie kleine Kinder im Freien nur mit Strohhalm trinken. So vermeiden Sie, dass die Kleinen eine Wespe verschlucken.

Lassen Sie Fallobst nicht am Boden liegen, sondern sammeln Sie es regelmäßig auf. Denn die süßen, gärenden Früchte locken Wespen ebenfalls an. Außerdem sollten Sie Ihre Obstbäume abernten, sobald die Früchte reif sind. Lassen Sie das Obst nicht am Baum verfallen, denn auch dadurch ziehen Sie die kleinen Kerbtiere an.

Effektive Wespenbekämpfung

Die gelb-schwarz gestreiften Insekten lassen sich zwar auf verschiedene Weise bekämpfen, allerdings ist es nicht erlaubt, sich an den Tieren zu vergreifen. Da Wespen unter Naturschutz stehen, dürfen Sie sie höchstens vertreiben. Töten dürfen Sie auch einzelne Tiere nicht. Bevor Sie also die kleinen Kerbtieren töten, bedenken Sie: Auch die Wespe hat ein Recht auf Leben.

Und ganz so schrecklich, wie viele meinen, sind die Raubinsekten gar nicht. Denn schließlich sorgen sie unter anderem auch für Ordnung in unserem Garten. Sie fressen Schädlinge, wie beispielsweise Blattläuse und sie dienen vielen Vogelarten als Nahrung.

Natürliche Wespenbekämpfung: Möchten Sie die stechenden Hautflügler dennoch loswerden, können Sie die Wespen auf natürliche Weise bekämpfen. Es gibt zahlreiche Pflanzen, deren Duft den Raubinsekten zuwider ist. So können sie beispielsweise den Geruch der Tomatenpflanze nicht ausstehen. Pflanzen Sie eine oder mehrere Tomatenstauden in die Nähe Ihrer Terrasse oder ziehen Sie sie auf dem Balkon, werden die Wespen diese Gegend meiden.

Sie können in Ruhe im Freien Kaffeetrinken, ohne eine Belästigung durch Wespen befürchten zu müssen. Auch mit natürlichen Fressfeinden lässt sich die Wespenplage eindämmen. Vögel und bestimmte Raubvögel ernähren sich mit Vorliebe von ihnen. Versuchen Sie, diese in Ihrem Garten zu etablieren, ist die Wespenbekämpfung schon halb gewonnen.

Wespen mit Hausmitteln vertreiben: Es gibt unterschiedliche Hausmittel, die sich erfolgreich in der Wespenbekämpfung einsetzen lassen. Kupfermünzen, wie Ein-, Zwei- oder Fünfcentstücke, aber auch alte Ein- und Zweipfennigmünzen sollen sehr effektiv wirken. Reiben Sie einfach zwei Kupfermünzen intensiv aneinander. Anschließend legen Sie die Münzen neben sich auf den Tisch.

Der Geruch, den Ihre Haut und die Kupfermünzen verströmen, ist den Wespen so zuwider, dass sie sich freiwillig nicht nähern. Weitere Tipps, wie Sie mithilfe von Hausmitteln die gelb-schwarz gestreiften Insekten zum Rückzug zwingen, finden Sie hier: Hausmittel gegen Wespen

Wespen durch Mittel aus dem Fachhandel loswerden: Im Fachgeschäft können Sie verschiedene giftige oder weniger giftige Mittel zur Wepsenbekämpfung erwerben:

  • Wepsenfalle:Im Freien können Sie sich einer Wespenfalle bedienen. Diese Fallen können sie käuflich erwerben oder selber basteln. Was Sie zum selber Herstellen einer Wespenfalle wissen sollten, finden Sie auf der Seite Wespenfalle selbst gemacht
  • Wepsenschaum: Alternativ verwenden Sie Wespenschaum, mit dem Sie das Wespennest auf dem Dachboden einsprühen. Allerdings dürfen Sie das aus Naturschutzgründen nur mit behördlicher Genehmigung tun. Denn der Wespenschaum tötet die Insekten.
  • Elektrische Wespenfalle: Auch aus der elektrischen Wespenfalle können die Raubinsekten nicht lebend entkommen. Es handelt sich dabei um Geräte, die Wespen anlocken und anschließend mit einem elektrischen Schlag töten. Da auch andere Insekten in dieser Falle verenden, darf sie im Freien nicht benutzt werden. Auch durch diese Wespenfalle werden die kleinen Tiere getötet. Sind Sie Tierfreund, lassen Sie die Wespen am Leben.
  • Wespenspray: Zum Vergrämen eignet sich Wespenspray. Es handelt sich dabei um ein Spray, dessen Geruch die Tiere nicht mögen. Sobald sie das Spray riechen, treten die Wespen freiwillig den Rückzug an.
  • Ultraschall: Auch mithilfe von Ultraschall lassen sich die kleinen Tiere vertreiben. Ein Ultraschallgerät gegen Wespen wird in die Steckdose gesteckt und sendet fortlaufend hohe Töne aus. Diese Geräusche ertönen in einem Frequenzbereich, den das menschliche Ohr nicht wahrnehmen kann. Die Wespen hingegen können Ultraschall hören und ergreifen die Flucht. Einziger Nachteil: Auch manche Haustiere fühlen sich durch die hohen Töne gestört. Angeblich wird in Frequenzen gesendet, die Hund und Katze nicht stören. Aber Kleintiere, wie Hasen oder Meerschweinchen leiden ebenfalls unter der Dauerbeschallung.
  • Tipp: Mehr zu den unterschiedlichen Mitteln finden Sie hier: Wespen vertreiben