Auch wenn Hausmittel in vielen Fällen von Parasitenbefall eine gute Alternative zur Chemie darstellen, sollten Sie wissen, dass ein großflächiger Bettwanzenbefall sich mit den altbewährten Hausmitteln nicht vollständig aus der Welt schaffen lässt. Die unten erwähnten Hausmittel sollten Sie lediglich als zusätzliche Maßnahmen einsetzen, um der Wanzenplage Herr zu werden.
Wenn Sie versuchen, nur auf Hausmittel gestützt, sich die Bettwanzen vom Hals zu schaffen, kann es passieren, dass sich die Insekten so schnell ausbreiten, dass Sie mit Ihrer Bekämpfung nicht nachkommen und im Anschluss doch chemische Mittel einsetzen müssen (weitere Infos: Mittel gegen Bettwanzen). Die Bettwanzenplage kann auf diese Weise zu einer sehr langwierigen und teuren Angelegenheit werden, denn je stärker Ihr Befall ist, umso höher werden auch die Kosten für den Kammerjäger ausfallen.
Lavendel ist ein sehr gutes Hausmittel, das Ihre Kleidung zuverlässig gegen Motten schützt. Möchten Sie mit diesem Duftstoff einen Wanzenbefall verhindern, kann Ihnen das nur bedingt gelingen. Angeblich mögen Bettwanzen, so wie zahlreiche andere Insekten, den Geruch von Lavendel nicht. Das hält ausgehungerte Tiere aber kaum davon ab, sich an Ihrem Blut gütlich zu tun.
Nur wenn die Bettwanzen ein Versteck für ihre Eiablage suchen, werden sie eventuell um ein nach Lavendel riechendes Stück einen Bogen machen und eine besser riechende Alternative wählen.
Ein Lavendelsäckchen im Bett oder eine Lavendelkerze im Raum kann Bettwanzen weder davon abhalten, Sie zu stechen, noch ihre Eier in einer gut versteckten Ritze anzukleben. Hygiene und regelmäßiges Wechseln und Waschen der Bettwäsche sind weitaus effektivere Methoden, um den Wanzenbefall zu verhindern.
Lediglich im Urlaub, wenn Sie keine Möglichkeit besitzen, die getragene, verschwitzte Kleidung vor der Heimreise zu waschen, kann es hilfreich sein, Lavendel anzuwenden:
Da die Parasiten nicht temperaturbeständig sind, ist Hitze nicht nur ein Mittel, das der Kammerjäger gegen Bettwanzen anwendet, sondern mithilfe hoher Temperaturen lässt sich auch zu Hause ein Wanzenbefall effektiv behandeln. Dabei ist zu beachten, dass es unterschiedliche Hitzequellen gibt, die nicht alle den gleichen Erfolg versprechen:
Sonne: Leider kann die Sonneneinstrahlung nur bedingt zur Bettwanzenbekämpfung eingesetzt werden. Weil gerade Deutschland nicht häufig mit heißen Sommertemperaturen gesegnet ist, können Sie sich auf dieses Hausmittel nur bedingt verlassen. Im Hochsommer jedoch können Sie auch hierzulande die hohen Temperaturen, die unter direkter Sonneneinstrahlung erreicht werden, als Hausmittel gegen Bettwanzen nutzen.:
Haartrockner: Mit dem Föhn lassen sich ebenfalls hohe Temperaturen erzeugen. Allerdings ist es schwierig, dieses Hausmittel gegen Bettwanzen anzuwenden. Denn die Insekten bleiben nicht still sitzen, wenn es um ihr Leben geht, sondern versuchen, der Hitze zu entrinnen.
Mithilfe des Haartrockners haben Sie also lediglich die Möglichkeit Wanzeneier zu zerstören, um auf diese Weise zu verhindern, dass sich die Parasiten weiter vermehren und ausbreiten. Dazu müssen Sie den Föhn bei hoher Temperatur (circa 50 Grad) für 30 Minuten über das Wanzengelege halten. Achtung, es besteht Brandgefahr!
Waschmaschine: Wenn Sie Ihre Kleidung bei mindestens 60 Grad für mehr als 30 Minuten waschen, werden Bettwanzen, Larven und Eier, die sich in der Wäsche befinden, getötet. Tragen Sie Wäsche, in der Sie einen Wanzenbefall vermuten, in verschlossenen Plastiktüten zur Waschmaschine, damit sich die Tiere nicht auf dem Weg ins Badezimmer in anderen Räumen verteilen.
Wäschetrockner: Auch im Trockner werden Temperaturen erreicht, die den blutsaugenden Parasiten den Garaus machen. Dabei gilt es ebenfalls zu beachten, dass nicht alle Gewebe das Trocknen im Wäschetrockner aushalten, ohne ihre Form zu verlieren. Der Wäschetrockner wird als Zusatzmittel für doppelte Sicherheit nach dem Waschen bei hohen Temperaturen eingesetzt.
Feuer: Mithilfe von Feuer können Sie die Parasiten und ihre Brut verbrennen. Finden Sie Wanzeneier, lassen sich diese mühelos verbrennen. Lebende Tiere hingegen werden versuchen wegzulaufen. Dieses Hausmittel können Sie nur anwenden, wenn die Wanzen gehunfähig sind. Das erreichen Sie mit den Fallen, in denen die Tiere kleben oder hängenbleiben (siehe Bettwanzenfalle). Verbrennen Sie die Insekten im Freien in einem Metallbehälter.
Neben dem oben erwähnten Lavendel gibt es weitere stark riechende Öle, die es Bettwanzen angeblich verleiden, Eier in Ihrem Gepäck abzulegen. Es handelt sich dabei in der Regel um ätherische Öle:
Kurkuma: Auch Kurkuma ist als Hausmittel gegen Bettwanzen bekannt. Das besonders in Asien beliebte Gewürz schafft ein antimikrobielles Umfeld, in dem die blutsaugenden Insekten nicht atmen können und verenden. Streuen Sie das Pulver in das Wanzenversteck und verschließen Sie die Ritze anschließend mit Silikon, sodass die Tiere nicht entweichen können.
Isopropanol schafft ebenfalls ein Umfeld, das für Hauswanzen tödlich ist. Um dieses Hausmittel anzuwenden, sprühen Sie alle befallenen Gegenstände mit dem Alkohol kräftig ein. Bettwanzen, die herauskrabbeln werden sofort eingesammelt und verbrannt oder in der Toilette hinuntergespült. Alle lebenden Wanzen und Eier, die weiterhin im eingesprühten Gegenstand verbleiben, sterben. Achtung, Isopropanol ist hochentzündlich, es besteht Brandgefahr!
Einen Überblick darüber, wie Sie Bettwanzen biologisch, natürlich und chemisch loswerden, können Sie sich auf der Seite Bettwanzen bekämpfen verschaffen.
Nicht nur die Parasiten lassen sich mit Hausmitteln bekämpfen, sondern auch Bettwanzenstiche müssen nicht unbedingt ärztlich behandelt werden.
Aloe Vera: Um gegen den Juckreiz vorzugehen und vor allem, um eine rasche Heilung zu erzielen, hilft die Aloe Vera. Erwerben Sie in der Apotheke oder im Internet ein 100-prozentiges Aloe-Vera-Gel, das Sie mehrmals täglich auf die betroffenen Stellen auftragen.
Alternativ können Sie auch das Blatt einer Pflanze der Länge nach aufschneiden und den geleeartigen Inhalt mithilfe eines Kaffeelöffels vorsichtig herauskratzen. Das auf diese Weise erworbene Gel wird ebenfalls mehrmals täglich auf die Bettwanzenbisse aufgebracht. Ein abgeschnittenes Aloe-Vera-Blatt hält sich in Frischhaltefolie verpackt im Kühlschrank zwei bis drei Tage.
Zitronensaft oder Johanniskrautöl: Statt des Pflanzengels können Sie auch mithilfe von Zitronensaft oder Johanniskrautöl die geröteten Stellen behandeln. Träufeln Sie den Saft beziehungsweise das Öl auf einen Wattebausch und reiben Sie damit vorsichtig über die Bettwanzenstiche. Auf diese Weise trocknen Sie den Ausschlag aus und mildern gleichzeitig den Juckreiz.
Seifenwasser: Angeblich hilft auch Seifenwasser gegen Bettwanzenstiche. Schaben Sie dazu mithilfe einer Küchenreibe einige Flocken von Ihrer Handseife ab und verrühren Sie die Seifenraspeln mit lauwarmem Wasser zu einer dicken Paste. Die Seifenpaste geben Sie auf die betroffenen Stellen und lassen Sie dort antrocknen. Dadurch wird nicht nur der Juckreiz gemildert, sondern auch eine Hautinfektion kann eventuell verhindert werden.
Welche Mittel es für die Behandlung gibt, erfahren Sie hier: Mittel gegen Bettwanzenstiche