Fliegen in der Blumenerde

Um zunächst einmal alle Irrtümer auszuräumen: Mit Fliegen in der Blumenerde sind in diesem Fall keine Stubenfliegen gemeint. Auch wenn sich Stubenfliegen zur Eiablage besonders in kompostreicher Pflanzerde gerne niederlassen, handelt es sich auf dieser Seite um die kleinen, schwarzen Trauermücken. Das sind genau genommen auch keine Fliegen, sondern sie gehören zur Familie der Zweiflügler, einer Unterordnung der Mücken.

Ähnlich wie die Stubenfliege, lieben auch diese kleinen Plagegeister den modrigen Geruch, der uns ab und zu aus der feuchten Blumenerde entgegenschlägt. Allerdings können sie wegen ihres Aussehens nicht mit den Fliegen verwechselt werden. Während selbst die kleine Stubenfliege an ihrem Kopf zwei im Verhältnis riesige, weiß umrandete Augen besitzt, sind die Augen der Trauermücke eher unscheinbar und oftmals kaum zu erkennen. Außerdem weist die Trauermücke einen schlankeren Körperbau auf.

Trauerfliegen - Trauermücken

Obwohl Trauermücken, wie ihr Name schon besagt zu den Mücken gehören, besitzen sie keinen Stachel und können nicht stechen. Dennoch gelten sie in der Wohnung als Schädling. Schuld daran sind nicht die Mücken selbst, sondern ihre Larven. Die kleinen, weißen "Würmer" mit dem schwarzen Kopf ernähren sich nämlich mit Vorliebe von den zarten Würzelchen der Jungpflanzen. Wegen ihrer Größe werden die kleinen Zweiflügler oftmals mit den Fruchtfliegen verwechselt.

Während Obstfliegen einen gelblichen Farbton aufweisen, besitzen Trauermücken einen dunklen Körper, dunkle Flügel, dunkle Beine und dunkle Antennen. Bei einigen Arten lässt sich auch ein heller Bauch erkennen. Das Fressverhalten der Sciaridae, wie sie wissenschaftlich bezeichnet werden, unterscheidet sich ebenfalls von dem der Obstfliegen. Fruchtfliegen lieben faulendes Obst und Getränkereste. Erwachsene Trauermücken hingegen fressen totes Pflanzenmaterial.

Weitere Unterschiede der beiden Insektenarten erfahren Sie auf der Seite Fruchtfliegen

Haben sich Trauermücken in und um Ihren Blumentopf angesiedelt, kann das verschiedene Ursachen haben. In der Regel sind Sie selbst dafür gar nicht verantwortlich, sondern haben die nervigen kleinen Insekten bereits beim Kauf der Blumenerde mit in die Wohnung geschleppt.

Auch beim Erwerb einer neuen Topfpflanze kann es vorkommen, dass sich in der Pflanzerde bereits Trauermückeneier befinden. Und selbst durchs offene Fenster können die Plagegeister in Ihr Heim eindringen. Ob und wie Sie einer Trauermückeninvasion vorbeugen können, lesen Sie auf der Seite Trauermücken

Übrigens sollten Sie Trauerfliegen nicht allzu sehr verteufeln. Als Schädlinge gelten Sie nämlich nur, wenn sie sich in der Wohnung oder im Gewächshaus ansiedeln. Im Wald und auf der Wiese sind die winzigen, fliegenden Insekten sehr nützlich. Da sich die ausgewachsenen Mücken sowie auch viele Larvenarten von totem Pflanzenmaterial ernähren, tragen sie beispielsweise im Wald zur Zersetzung des herabgefallenen Laubes bei. Und auf dem Komposthaufen wirken sie ebenfalls zur Aufbereitung und Umwandlung der organischen Abfälle in nährstoffreichen Humus mit.

Fliegen in Blumenerde

Kaffeesatz gegen Trauerfliegen

Wenn eine Vielzahl der kleinen, schwarzen Fliegen in der Wohnung herumschwirrt, möchten Sie selbstverständlich nicht mehr über den Nutzen der Tiere nachdenken. Denn schließlich haben Sie keinen Komposthaufen im Wohnzimmer. Die schwarzen Insekten mit ihrem taumelnden Flugstil sind nur noch nervig. Denn ihr Aufenthalt beschränkt sich längst nicht auf den Blumentopf. In der ganzen Wohnung fliegen sie umher auf der Suche nach neuen Nahrungsquellen.

Hat der Trauermückenbefall in Ihrer Wohnung noch nicht überhandgenommen, lassen sich die Tiere mit Hausmitteln bekämpfen. Ein wahres Wundermittel im Bezug auf Pflanzen ist hierbei der Kaffee beziehungsweise der Kaffeesatz. Er kann nämlich einerseits als Düngemittel verwendet werden und lässt sich andererseits erfolgreich im Kampf gegen Trauermücken und andere Pflanzenschädlinge anwenden. Gehen Sie folgendermaßen vor:

  1. Sowohl gebrauchte Kaffeepads, wie auch der Kaffeesatz von Filterkaffee oder aus Kaffeekapseln eignen sich als Hausmittel gegen Trauermücken.
  2. Entleeren sie also entweder den Kaffeefilter auf einem großen Teller, legen Sie die Kaffeepads in eine weite, große Schüssel oder schneiden Sie die Kaffeekapseln mit einem scharfen Messer auf und kippen das gebrauchte Kaffeepulver in eine Schale.
  3. Breiten Sie den Kaffeesatz im Gefäß gut aus, damit er rasch und gründlich trocknen kann.
  4. Achten Sie dabei darauf, dass Ihre Kaffeesatzschicht nicht zu dick ist, damit der unten liegende, feuchte Satz nicht zu schimmeln beginnt.
  5. Den vollständig durchgetrockneten Satz können sie entweder in einem Glas mit Schraubverschluss sammeln oder Sie bringen ihn sofort im Blumentopf aus.
  6. Dazu verteilen Sie das Kaffeepulver gleichmäßig auf der Blumenerde rund um die Pflanze.
  7. Sorgen Sie dafür, dass von der Erde nichts mehr zu sehen ist. Aber bedenken Sie dabei: Der Kaffeesatz verändert den pH-Wert. Bei empfindlichen Pflanzen sollten Sie nur eine relativ dünne Schicht auftragen.
  8. Durch die dünne Mulchschicht wird die weibliche Trauermücke an der Eiablage gehindert und die nervigen Fliegen können sich nicht mehr vermehren.
  9. Allerdings müssen Sie bei allen Ihren Zimmerpflanzen die Blumenerde gleichzeitig mit Kaffeemehl bedecken, da sich sonst die umherschwirrenden Weibchen einfach den nächsten Blumentopf zur Eiablage vornehmen.

Streichhölzer gegen Trauerfliegen

Nicht jeder ist ein passionierter Kaffeetrinker und kann die benötigte Menge an Kaffeesatz sammeln. Doch auch als Teetrinker müssen Sie nicht mit den schwarzen Fliegen auf und in der Blumenerde leben. Als ein ebenfalls sehr effektives Hausmittel gegen die Plagegeister haben sich Streichhölzer erwiesen. Allerdings müssen die Zündhölzer Schwefel enthalten, denn genau dieser Stoff ist es, der den Larven schadet. Und so wird’s gemacht:

  • Besorgen Sie sich schwefelhaltige Zündhölzer.
  • Stecken Sie, je nach Größe, ein bis zwei Streichhölzer mit dem Kopf nach unten in die Blumenerde.
  • Versorgen Sie alle Pflanztöpfe mit Streichhölzern. Lassen Sie einen Blumentopf aus, werden ihn die Trauermückenweibchen mit Sicherheit finden und für die nächste Eiablage nutzen.
  • Kontrollieren Sie den Blumentopf regelmäßig. Halten Sie dabei nicht nur nach Fliegen Ausschau, sondern suchen Sie auch nach glasig-weißen Larven mit schwarzem Kopf.
  • Nach spätestens einer Woche sollten Sie die Zündhölzer durch frische ersetzen.
  • Achtung: Es gibt Pflanzen, die eine erhöhte Schwefelkonzentration im Boden nicht vertragen. Informieren Sie sich vorher, ob Streichhölzer für Ihre Zimmerpflanze geeignet sind.

Übrigens ist es immer sinnvoll sich beim Kampf gegen die lästigen Zweiflügler nicht auf ein einziges Hausmittel zu beschränken. In den meisten Fällen führt die Kombination mehrerer Methoden zum gewünschten Erfolg. Um die Trauermücken nicht nur im Larvenstadium zu eliminieren, sondern auch als fliegende Plagegeister loszuwerden, empfehlen sich zusätzlich Gelbtafeln und fleischfressende Pflanzen.

Gelbtafeln oder auch Gelbsticker erhalten Sie im Baumarkt oder über das Internet. Dabei handelt es sich um gelbe Kärtchen, die beidseitig mit Klebstoff bestrichen sind und in den Blumentopf gesteckt werden. Herumschwirrende Fliegen werden von der Farbe angelockt und bleiben kleben.

Fleischfressende Pflanzen allein taugen sicherlich nicht, um effektiv gegen die fliegenden Insekten vorzugehen. Aber zusätzlich neben den befallenen Topfpflanzen auf dem Fensterbrett platziert, fressen auch sie die eine oder andere Trauerfliege auf. Und einen hübschen Anblick bieten die Fleischfresser allemal.

Was tun gegen Fliegen in der Blumenerde?

Sobald Sie eine oder mehrere schwarze Mücken in Ihrem Blumentopf entdeckt haben, sollten Sie schnell handeln. Um das Ausmaß der Verbreitung möglichst gering zu halten, tragen Sie die befallene Pflanze zunächst ins Freie. Ist das aus Temperaturgründen nicht möglich, stellen Sie sie in einen anderen Raum, in dem sich keine weiteren Zimmerpflanzen befinden und schließen die Türe.

Möglichst noch am selben Tag, knöpfen Sie sich die Pflanze näher vor. Besorgen Sie sich frische Blumenerde, die speziell für Zimmerpflanzen geeignet ist. Diese Zimmerpflanzenerde ist vorbehandelt, sodass Sie keine weiteren Pflanzenschädlinge mit nach Hause schleppen.

Tragen Sie die Pflanze ins Badezimmer oder in den Garten. Dort nehmen Sie sie vorsichtig aus dem Topf und legen sie auf ein ausgefaltetes Zeitungsblatt. Gießen Sie die gesamte Erde, die sich noch im Topf befindet in eine Plastiktüte, die Sie gut verschließen und sofort in der Mülltonne (nicht im Mülleimer in der Wohnung) entsorgen.

Nun spritzen Sie vorsichtig die Wurzeln der Pflanze mit Wasser ab, bis auch sie frei von Erde sind. Mit dem entleerten Blumentopf verfahren Sie ebenso. Zusätzlich gießen Sie den Topf randvoll mit heißem Wasser. Warten Sie, bis das Wasser abgekühlt ist, bevor Sie es wieder ausgießen. Dann ist auch der Topf sauber und Sie können ihn erneut befüllen. Allerdings verwenden Sie diesmal die speziell erworbene Blumenerde für Zimmerpflanzen. Wenn Sie gründlich gearbeitet haben, ist diese Zimmerpflanze von den Trauermücken befreit.

Da Sie natürlich nicht sicher sein können, dass die herumschwirrenden Fliegen nicht bereits ihre Eier auch in anderen Topfpflanzen abgelegt haben, müssen Sie Ihre Zimmerpflanzen genau beobachten. Halten Sie nicht nur nach Mücken Ausschau, sondern versuchen Sie auch die Larven in der Blumenerde auszumachen. Auf Nummer sicher gehen Sie, wenn Sie außerdem ein weiteres Mittel gegen die fliegenden, kleinen Insekten zum Einsatz bringen.

Als ebenfalls sehr effektiv und gleichzeitig vorbeugend hat sich der Bacillus thuringiensis erwiesen. Dabei handelt es sich um ein Bakterium, das über das Gießwasser in die Erde verbracht wird. Dort bildet es Dauersporen, deren Eiweiße für die Mückenlarven giftig sind. Nähere Informationen zu dieser biologischen Methode können Sie auf der Seite Mittel gegen Trauermücken nachlesen.