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Trauermücken, die oft auch als Trauerfliegen bezeichnet werden, sind klein und schwarz. Sie ernähren sich von abgestorbenen Pflanzenteilen und halten sich mit Vorliebe im Blumentopf auf. In der freien Natur gelten sie als Nützlinge, weil sie zur Kompostierung beitragen und somit einen wichtigen Baustein des Ökosystems darstellen. In der Wohnung sind sie in erster Linie lästig, weil sie auf Nahrungssuche überall im Zimmer herumschwirren. Als Schädlinge gelten die Larven einiger Trauermückenarten, weil sie sich an den zarten Wurzeln von Setz- und Keimlingen gütlich tun.
Wer keine Jungpflanzen zieht, muss sich eigentlich nicht um einen Trauermückenbefall kümmern, denn die Tiere leben nicht länger als fünf Tage. Nehmen die Insekten allerdings überhand, was unter Umständen sehr schnell gehen kann, müssen Sie eingreifen. Versuchen Sie zunächst, die Mückeninvasion durch die Kombination verschiedener Hausmittel in den Griff zu bekommen. Klappt das nicht, greifen Sie auf eine natürliche oder biologische Methode zur Bekämpfung zurück.
Die chemische Keule sollte immer als die letzte Möglichkeit betrachtet werden, um Pflanzenschädlingen den Garaus zu machen. Denn unter chemischen Mitteln werden Insektizide verstanden. Insektizide sind umweltschädlich und wirken sich auch auf die menschliche Gesundheit und die Gesundheit der Tiere negativ aus. Sie gelten unter anderem als krebserregend.
Entscheiden Sie sich trotzdem chemische Mittel gegen Trauermücken einzusetzen, beachten Sie unbedingt die Anwendungshinweise, die der Hersteller des Produktes auf jeder Packung detailliert, in schriftlicher Form festhält. Sorgen Sie außerdem dafür, dass sich während des Aufbringens eines Insektizids auf Ihre Pflanzen weder Kinder noch Haustiere in der Nähe befinden.
Noch bevor wissenschaftlich herausgefunden wurde, dass sich mit biologischen Feinde der Trauermücken ein ähnlich durchschlagender Erfolg in der Bekämpfung erzielen lässt, wie mit chemischen Substanzen, waren dimethoathaltige Insektizide das Mittel zum Zweck. Zu den bekanntesten Pflanzenschutzmitteln, die diesen gesundheitlich bedenklichen Wirkstoff enthalten, zählen: Bi 58, Roxion, Lizetan, Perfekthion, Rogor 40 l und Danadim Progress.
Während in Frankreich Dimethoat wegen seiner Gefährlichkeit für die menschliche Gesundheit verboten ist, können Sie chemische Mittel, die diesen Wirkstoff beinhalten, in Deutschland, Österreich und der Schweiz auch als Privatmann kaufen. Lediglich die Abgabemenge ist eingeschränkt. Sollten Sie zu einem derart gefährlichen Mittel greifen, achten Sie unbedingt auf die Dosierungs- und Anwendungshinweise!
Weitere chemische Mittel, die erfolgreich gegen die kleinen Trauermücken eigensetzt werden, enthalten Thialcloprid oder Imidacloprid. Doch auch hierbei sollten Sie bedenken, dass beide Wirkstoffe von der EU als gesundheitsbedenklich eingestuft werden. Bekannt für den Einsatz gegen die kleinen Mücken sind hier unter anderem Calypso Perfekt oder Exemptor.
Als ungefährlich für Menschen und Säugetiere haben sich die biologischen Mittel erwiesen. Sie werden erfolgreich gegen die nervigen Zweiflügler eingesetzt. Resistenten sind bis heute nicht bekannt. Als bekanntestes biologisches Mittel dürften die Nematoden oder auch Fadenwürmer angesehen werden. Dabei handelt es sich um kleine, weiße, fädige Würmchen.
Sie können die Tiere im gut sortierten Fachgeschäft kaufen oder über das Internet erwerben. Nematoden sind nicht lange haltbar. Sie sind sehr UV-empfindlich und können nur frühmorgens oder spätabends ausgebracht werden. Die Fadenwürmer werden im Gießwasser aufgelöst und gelangen auf diese Weise in die Blumenerde. Dort suchen sie gezielt nach Trauermückenlarven, von deren Körperflüssigkeit sie sich ernähren. Wie Sie die Fadenwürmer im Kampf gegen Trauermücken anwenden, lesen Sie auf der Seite Trauermücken bekämpfen nach.
Auch mit dem Bacillus thuringiensis israelensis (= BTI) gehen Sie erfolgreich gegen die fliegenden Insekten vor. Im Gegensatz zu den Fadenwürmern gehen die Bakterien nicht aktiv gegen Trauermückenlarven vor, sondern müssen gefressen werden. Und so wird’s gemacht:
Der Bacillus israelensis stellt keine Gefahr für Mensch oder Tier dar und kann im Haus, Garten oder auf dem Balkon angewendet werden. Die Sporen des Bacillus enthalten Eiweiße, die für Trauermückenlarven giftig sind und zum Tode führen. Neben den Trauermücken bekämpfen Sie mit dem BTI auch Stechmückenlarven und andere Mückenlarven, die sich eventuell in der Erde befinden und den Bacillus aufnehmen. Der BTI ist als Fraßgift nicht ganz so effektiv, wie die Fadenwürmer. Kann jedoch auch zur Vorbeugung gegen eingesetzt werden.
Neben Hausmitteln, zu deren Anwendungsweise Sie Tipps und Beispiele auf der Seite Hausmittel gegen Trauermücken finden, sind natürliche Mittel eine kostengünstige und umweltschonende Alternative im Kampf gegen Trauermücken. Während Sie mit Gelbstickern, oder auch Gelbtafeln die fliegenden, erwachsenen Insekten ausmerzen, rücken Sie mit Niemöl (= Neemöl) den Larven in der Blumenerde zu Leibe.
Damit sich die Mückenplage nicht immer wieder neu ausbreitet, ist es sinnvoll, beide Mittel gleichzeitig anzuwenden. Denn wenn Sie nur mit Gelbtafeln arbeiten, kann es passieren, dass die fliegenden Mücken, bevor Sie an dem gelben Kärtchen kleben bleiben, bereits Eier in der Blumenerde gelegt haben und somit für ihre Vermehrung vorgesorgt ist. Verlassen Sie sich hingegen nur auf den Einsatz von Neemöl müssen Sie bis zu ihrem natürlichen Absterben mit den fliegenden Tieren leben. Neue Mücken, die zum Fenster hereinschwirren, werden ebenfalls nicht erfasst.
Gelbsticker erhalten Sie im Fachhandel oder über zahlreiche Onlineshops. Die Anwendung der gelben Kärtchen ist recht einfach:
Gelbsticker schaden weder Mensch noch Haustier. Sie enthalten keine Chemie. Die gelbe Farbe lockt die Trauermücken an, die an dem natürlichen Klebstoff haften bleiben.
Neemöl können sie ebenfalls in kleinen Fläschchen über das Internet bestellen. Es handelt sich dabei um ein rein pflanzliches Öl, das aus den Samen des Niembaumes gewonnen wird. Das Öl enthält einen Wirkstoff, der die Chitinbildung bei Insekten verhindert. Deshalb ist es Gift für die Trauermückenlarven und verhindert, dass sie sich vermehren können. Gleichzeitig können Sie das Niemöl auch gegen Blattläuse einsetzen.
Verfahren sie folgendermaßen:
Das pflanzliche Neemöl ist für Menschen und Haustiere nicht schädlich. Sie können es im Haus und auch im Garten anwenden. Es ist umweltfreundlich, weshalb es auch dauerhaft und regelmäßig zur Prävention eingesetzt werden darf.
Hydrokultur: Am effektivsten gehen Sie gegen die kleinen, schwarzen Mücken vor, wenn Sie alle Ihre Pflanzen in Hydrokulturen halten. Das setzt natürlich voraus, dass Ihre Pflanzen diese Umstellung vertragen.
Gießen umstellen: Als ebenfalls wirksam hat sich das Umstellen der Gießmethode erwiesen. Statt die Pflanzen von oben zu bewässern, gießen Sie von unten. Dazu müssen Sie jedem Pflanztopf einen Unterteller verpassen. Dieser Teller wird mit Wasser gefüllt. Dann lassen Sie der Pflanze circa 20 Minuten Zeit, die von ihr benötigte Flüssigkeitsmenge aufzunehmen und entleeren anschließend den Unterteller wieder. Vergessen Sie das Trockenlegen des Untertellers nicht. Denn lassen Sie das Wasser unter der Pflanze stehen, werden die kleinen Trauermücken sich von unten an ihre Zimmerpflanze heranpirschen und dort die Eier in der Erde ablegen.
Kaffeesatz: Ein beliebtes Hausmittel ist der Kaffeesatz. Um das gebrauchte Kaffeepulver verwenden zu können, müssen Sie es allerdings vorher trocknen. Ist der Kaffeesatz nicht vollständig durchgetrocknet, laufen Sie Gefahr, dass er zu schimmeln beginnt. Wie Sie das Kaffeemehl sinnvoll anwenden, erfahren Sie hier: Kaffeesatz gegen Trauerfliegen
Raubmilben: Neben den Nematoden und dem BTI lassen sich die Larven der Trauermücken auch mit Raubmilben bekämpfen: Raubmilben der Art Hypoaspis miles und Hypoaspis aculeifer. Während Hypoaspis miles die oberen Erdschichten bewohnt und nur bis zu einer Tiefe von 2 Zentimetern vordringt, leben die Hypoaspis aculeifer auch in tieferen Erdschichten. Beide Milbenarten können bis zu sieben Wochen in der Erde ohne Nahrung überleben. Deswegen können sie auch zu Prävention eingesetzt werden. So müssen Sie verfahren:
Raubmilben sind in der Packung maximal drei Tage haltbar. Sie vertragen keine Temperaturen unter 8 Grad Celsius. In einem Temperaturrahmen zwischen 15 und 20 Grad fühlen sie sich am wohlsten. Raubmilben eignen sich nur zur Bekämpfung der Larven. Deswegen sollten Sie, um auch die fliegenden erwachsenen Tiere zu erwischen, zusätzlich Gelbtafeln einsetzen.