Im Garten, auf dem Balkon oder in der Wohnung: Ein jeder ist immer mal wieder mit Blattläusen konfrontiert. In Gartencentern gibt es chemische Pestizide als Mittel gegen Blattläuse. Ist das wirklich notwendig? Gibt es umweltfreundlichere und günstigere Alternativen, die genauso gut gegen die Plage helfen?
Ja, die gibt es. Die verschiedenen Hausmittel gegen Blattläuse sind die Antwort. Sie bestehen oft aus alltäglichen Zutaten, die viele bereits zu Hause haben. Durch die Verwendung dieser Mittel wird nicht nur Müll vermieden, sondern auch der direkte Eingriff in das ökologische Gleichgewicht minimiert.
Nützliche Insekten werden mit Hausmitteln nicht geschädigt oder vertrieben. Sie wirken nur dort, wo sie es auch sollen: gegen Blattläuse und andere Schädlinge. Auch die Bodenqualität wird mit diesen natürlichen Mitteln langfristig nicht beeinträchtigt, denn Sie sind in der Regel sanft zur Umwelt.
Wenn es warm und feucht ist, können Blattläuse schnell in großer Zahl auftreten. Sie werden von den Nährstoffen angezogen, die im Saft junger Triebe und Blätter enthalten sind. Zudem besitzen Blattläuse die Fähigkeit, schnell zu reifen und in kürzester Zeit viele Nachkommen zu produzieren.
Deswegen zählt beim Blattläuse bekämpfen oft jede Minute. Innerhalb weniger Tage kann eine anfänglich kleine Population explodieren, sich zur Plage entwickeln. Diese ist durchaus auch fähig, Ihren Pflanzen ernsthaften Schaden zuzufügen. Schnelle Hilfe ist bei Blattläusen keine Sache der Bequemlichkeit.
Inspizieren Sie, gerade bei warm-feuchtem Wetter, Ihre Pflanzen häufiger. Schauen Sie vor allem auf den Unterseiten der Blätter nach, denn dort halten sich Blattläuse am liebsten auf. Sobald Sie die erste Laus sehen, egal ob grün, schwarz oder weiß, ist es notwendig die Verbreitung effektiv einzudämmen.
Schnelle Hilfe gegen Blattläuse
Bevor Sie mit einem Hausmittel starten, sollten Sie die betroffenen Pflanzen entweder mit einem kräftigen Wasserstrahl absprühen – Verträglichkeit vorausgesetzt – oder manuell so viele Blattläuse wie möglich absammeln. Je weniger Läuse vorhanden sind, je sauberer die Pflanze, desto effektiver können die Hausmittel wirken.
Seifenlauge hilft schnell, auch bei einem starken Blattlaus Befall. Die Lauge bricht die wachsartige Körperschicht der Blattläuse auf, was zu deren Austrocknung und Tod führt:
Knoblauch-Chili-Spray enthält Inhaltsstoffe, die abschreckend und toxisch auf Blattläuse wirkt, wobei der starke Geruch zusätzlich die Läuse abwehrt:
Zwiebel Sud enthält Schwefelverbindungen, wie Knoblauch, die giftig auf Blattläuse wirken und ein natürliches Insektizid sind. Hacken Sie eine Zwiebel klein, kochen Sie diese mit 1 Liter Wasser auf. Abseihen, abkühlen und alle 3 bis 4 Tage die befallenen Pflanzen besprühen, bis eine Verbesserung sichtbar ist.
Rapsöl Sprühmittel: Auch Rapsöl ist ein schnell wirksames Hausmittel gegen Blattläuse. Es umhüllt die Läuse, blockiert deren Atmung und führt so zum Ersticken der Läuse:
Kombination für noch schnellere, effektivere Hilfe:
Während die genannten Hausmittel schnelle Abhilfe gegen Blattläuse schaffen, ist die Kombination mit Nützlingen eine Strategie für langfristigen Schutz. Sie sorgt auch dafür dass einzelne Läuse, welche die Behandlung überlebt haben, nicht für ein erneutes Aufkeimen der Plage sorgen.
Marienkäfer, Florfliegenlarven und Schlupfwesen sind natürliche Feinde der Blattläuse. Sie können deren Population effektiv kontrollieren, indem sie sie verspeisen. Diese Nützlinge können Sie in Tütchen online bestellen. Bringen Sie 1 Tütchen pro befallener Pflanze oder Quadratmeter aus.
Optimalerweise werden die Nützlinge eingesetzt, ein paar Tage, nachdem Sie mit Hausmitteln die Blattläuse bekämpft haben. So haben sie eine bessere Überlebenschance und es hilft ihnen, sich erfolgreich langfristig in Ihrem Garten zu etablieren, um weiteren Blattläusen vorzubeugen.
Durch die Kombination von schnellen Hausmitteln und der Förderung eines gesunden Nützlingbestandes schaffen Sie in Ihrem Garten ein nachhaltiges Ökosystem. Dies ist nicht nur zum Blattläuse bekämpfen in der Lage, sondern fördert auch die Vitalität und Gesundheit Ihrer Pflanzen.
Rosen, die Königinnen des Gartens, ziehen eine Vielzahl von Schädlingen an. Insbesondere Blattläuse haben eine Vorliebe für die schönen, aber auch empfindlicheren Pflanzen. Das liegt an den üppigen und saftigen Trieben, die reich an Nährstoffen sind. Diese Nährstoffe sind essenziell für Blattläuse.
Deswegen lassen sich die Pflanzensaft saugenden Insekten gerne auf den zarten Trieben und unter den Blattknospen von Rosen nieder. Zudem bieten die dichten Blätter und Blüten ideale Verstecke und Brutstätten für Läuse, die sie dort vor ihren natürlichen Feinden und Wetterbedingungen schützen.
Intensivere Rosen-Züchtungen sind immer weniger natürlich resistent gegen Schädlinge. Für Blattläuse sind Ihre Rosen sozusagen der Jackpot. Für Sie sind die Schädlinge ein Gräuel, richten auch Pflanzen Schäden an, indem Sie mit ihren Mundwerkzeugen den Pflanzensaft aus Blättern saugen.
Hausmittel gegen Blattläuse an Rosen
Neemöl ist eines der besten Mittel zum Blattläuse bekämpfen. Das Öl enthält Azadirachtin, welches das Hormonsystem der Blattläuse stört. Sie verlieren ihren Appetit, können nicht mehr richtig wachsen und sterben letztendlich. Zudem wirkt das Öl aus dem Samen des Niembaums abschreckend:
Oregano-Schwarztee-Spray: Die Tannine von schwarzem Tee sind für Blattläuse unangenehm bis giftig. Durch Carvacrol und Thymol steuert Oregano antimikrobielle und teilweise auch insektizide Eigenschaften bei, so dass dieses Hausmittel abschreckend wirkt und Blattläuse bekämpft.
Teebaumöl-Zitronensaft-Spray: Ein weiteres effektives Hausmittel, mit dem Sie Blattläusen das Garaus machen, ist Teebaumöl. Es wirkt stark gegen Pilze und Schädlinge, indem es die Atemwege der Blattläuse stört und bei direktem Kontakt tödlich sein kann.
Die Säure von Zitronensaft ist für Schädlinge unangenehm und kann als natürliches Insektizid verwendet werden, da das Mittel unter anderem die Haftung von Teebaumöl auf den Blattoberflächen erhöht. Außerdem kann die saure Umgebung das Wachstum von Pilzarten hemmen, die Rosen gerne befallen.
Auf einen Liter Wasser geben Sie 5 ml Teebaumöl, 5 ml Zitronensaft und ein paar Tropfen Spülmittel, um die Zutaten gut miteinander zu vermischen. Die leichte Säure wird den Rosen nicht schaden, probieren Sie es aber erst an einem kleinen Bereich der Pflanze aus, um negative Reaktionen zu vermeiden.
Bleiben diese innerhalb der nächsten 1 bis 2 Tage aus, können Sie die gesamte Pflanze mit der Mischung besprühen. Sie kann noch einmal nach 2 Wochen wiederholt werden. Teebaumöl-Spray ohne Zitronensaft, können Sie dagegen wöchentlich anwenden. Alles immer unter Vermeidung von direkter Sonne.
Die Vorbeugung von Schädlingen pflegt nicht nur den Garten, sondern minimiert auch den Einsatz späterer Insektizide. Blattläuse können Krankheiten an die Pflanzen übertragen, zu denen zum Beispiel der Pflaumenpockenvirus, der Bohnenvergilbungsvirus und der Gurkenmosaikvirus gehören.
Diese Krankheiten werden durch das Saugen von den Blattläusen von einer Pflanze auf andere übertragen und befallen, wie die Namen der Viren eigentlich vermuten lassen, nicht nur diese spezifischen Gemüsepflanzen, sondern auch Tomaten, Rosen und anderes Steinobst.
Auch Rußtau und Grauschimmel stehen in Zusammenhang mit Blattläusen, denn durch ihre Ausscheidungen, den Honigtau, schaffen sie ein ideales Umfeld für die Entwicklung von Pilzen. Mit Hausmitteln zum Blattläuse vorbeugen können Sie das Risiko, das mit den Schädlingen einhergeht, minimieren.
Starten Sie mit den vorbeugenden Behandlungen idealerweise im frühen Frühling und behalten Sie die Anwendungen während der warmen Monate bei, denn dann sind die Blattläuse am aktivsten. Mit diesen Hausmitteln bleiben die Pflanzen gesünder und damit auch widerstandsfähiger gegen Schädlinge.
Hausmittel zum Blattläuse vorbeugen
Soda-Bikarbonat erhöht den pH-Wert auf den Blattoberflächen. Damit wird ein ungünstiges Umfeld für Blattläuse geschaffen. Es kann auch helfen, Pilzkrankheiten vorzubeugen:
Kaffeesatz: Der Geruch und die leichte Toxizität können auf Blattläuse abschreckend wirken. Kaffeesatz verbessert die Bodenstruktur und fördert nützliche Mikroorganismen. Streuen Sie eine dünne Schicht um den Stamm oder zwischen die Pflanzen. Alle 2 bis 4 Wochen oder nach Regen erneuern.
Schachtelhalmbrühe enthält Kieselsäure. Diese stärkt die Zellstruktur der Pflanzen und erhöht somit die Widerstandsfähigkeit gegen Blattläuse und andere Schädlinge. Weichen Sie 100 Gramm getrockneten Schachtelhalm 24 Stunden in 1 Liter Wasser ein. Dann 30 Minuten köcheln, abkühlen, abseihen und 1:5 mit Wasser verdünnen. Besprühen sie vom Frühjahr bis zum Herbst Ihre Pflanzen alle 2 Wochen mit der verdünnten Lösung.
Dill zieht nützliche Insekten an, die Fressfeinde der Blattlaus sind. Außerdem wirkt es durch seinen Geruch und die ätherischen Öle möglicherweise abschreckend auf Blattläuse:
Milch können Sie verwenden, wenn Ihre Pflanzen bereits etwas gestresst sind oder Sie den Ausbruch von Pilzkrankheiten befürchten. Die in der Milch enthaltenen Salze und Proteine stärken das Immunsystem der Pflanzen und bieten so einen gewissen Schutz gegen Pilze und Schädlinge, wie Blattläuse.
Mischen Sie dazu 1 Teil Milch mit 9 Teilen Wasser und füllen Sie die Lösung in eine Sprühflasche. Besprühen Sie Ihre Pflanzen einmal wöchentlich mit dem Milch-Spray, um Blattläuse vorzubeugen, indem Ihre Pflanzen durch das Spray widerstandsfähiger werden.
Nützlinge sind zwar keine Hausmittel, doch sie sind sehr effektive und vollkommen natürliche Mittel gegen Blattläuse. Die Insekten und ihre Larven erhalten das ökologische Gleichgewicht im Garten und können einen entscheidenden Unterschied im Kampf gegen Blattläuse und andere Schädlinge machen.
Denn durch die Förderung von Nützlingen wird nicht nur die Population der Blattläuse kontrolliert. Sie verbessern auch die Vitalität der Pflanzen in ihren Beeten, an Gehölzen und generell der Triebe. Sie fördern die Biodiversität und sind durch das Kombinieren mit Mittel gegen Blattläuse besonders effektiv.
Insektenhotel: Das Einrichten eines solchen ist eine ausgezeichnete Methode, um Nützlinge im Garten zu fördern und anzusiedeln. Wählen Sie dazu einen ruhigen und geschützten, halbschattigen Platz. Aus Materialen wie Holz, Stroh, Bambus, Laub oder Tannenzapfen, können Sie es selbst errichten.
Oder ein bereits bezugsfertiges Insektenhotel im Fachhandel erstehen. Es sollte verschiedene Kammern und unterschiedliche Materialen enthalten, um verschiedene nützliche Insektenarten anzuziehen. Stellen Sie sicher, dass es fest montiert ist, nicht wackelt und auch vor Regen geschützt ist.
Auf dem Speiseplan folgender Nützlinge steht die Blattlaus:
Wenn Sie sich für Nützlinge als Mittel gegen Blattläuse entscheiden, kombinieren Sie diese am besten mit einem Hausmittel bei einem bereits bestehenden Befall. Zuerst wenden Sie das Hausmittel an und 2 bis 3 Tage später bringen Sie die Nützlinge oder ihre Larven direkt an der befallenen Pflanze aus.