Fruchtfliegen - Obstfliegen

Die kleinen, lästigen Mücken, die sich in Scharen um den Obstkorb tummeln, haben verschiedene Namen. Sie werden als Fruchtfliegen, Obstfliegen, Gärfliegen und als Mostfliegen bezeichnet. Und sie heißen Taufliegen. Während die meisten Bezeichnungen Aussagen über die Nahrungsgewohnheiten der kleinen Fliegen treffen, erklärt der Name Taufliegen ihre Aktivitätszeit. Fruchtfliegen ernähren sich nämlich hauptsächlich von gärendem Obst und schwirren vornehmlich morgens und abends, wenn sich auch der Tau niederschlägt, durch die Gegend.

Obstfliegen halten sich dort auf, wo sie Nahrung finden. Das ist in erster Linie in der Küche oder in der Vorratskammer. Aber auch im Obstkorb auf dem Esszimmertisch oder an der Weinkaraffe lassen sich die kleinen Plagegeister gerne nieder. Und weil die winzigen Insekten neben der Nahrungssuche günstige Plätze für die Eiablage ausspähen müssen, sind sie ständig in Bewegung. Sie erkunden den ganzen Raum und werden so zur unangenehmen Belästigung.

Fruchtfliegen in der Küche

Weil wir in der Küche unsere Mahlzeiten zubereiten, lässt es sich natürlich nicht vermeiden, dass Lebensmittel offen herumstehen. Doch gerade dieser Umstand macht die Küche zum Schlaraffenland für Obstfliegen. Sie müssen nicht lange umherschwirren und suchen, sondern finden fast an jeder Ecke Nahrung und gleichzeitig einen günstigen Platz für die Eiablage. Damit sich die Larven, die aus den befruchteten Eiern der Fruchtfliegen schlüpfen, sofort ihre Bäuche vollschlagen können, platzieren sie ihre Eier an entsprechenden Stellen:

Obst: Da Fruchtfliegen mit einer Durchschnittsgröße von drei Millimetern recht klein und zierlich sind, können sie die Schale von gesunden Früchten nicht durchstechen. Haben Sie jedoch beim Einkauf nicht gut aufgepasst und leicht angefaultes oder auch nur gedrücktes Obst erwischt, kann die kleine Taufliege zuschlagen. Und Fallobst, das lediglich ein paar schmale Risse aufweißt, erlaubt den Fliegen sogar eine geschützte Eiablage.

Wein: Es muss aber nicht immer feste Nahrung sein, durch die sich Fruchtfliegen anlocken lassen. Möchten Sie nach dem Essen einen guten Schluck Rotwein genießen und haben das Tröpfchen zum Dekantieren in eine Karaffe umgefüllt, freuen sich die Fliegen ebenfalls. Und da sie keine Weinkenner sind, werden sie mit ihren Sturzflügen in die Weinkaraffe nicht warten, bis der Wein sein Aroma vollständig entfalten konnte.

Biomüll: Wo gehobelt wird, da fallen Späne. So bleibt auch bei der Essenszubereitung oftmals eine Menge Biomüll übrig. Ob Schalen und Kerne von Obst und Gemüse oder Speisereste, alles was gärt, darf in den Biomüll. Auch wenn das Obstfliegen natürlich nicht wissen, haben sie ihr Paradies rasch gefunden. die kleinen Insekten ernähren sich nämlich genau von den Hefen und Bakterien, die für den Gärprozess der Lebensmittel verantwortlich sind. Und weil das Kompostieren oftmals schon im Bioeimer beginnt, zieht er Gärfliegen magisch an.

Offenes Leergut: Freuen Sie sich nicht zu früh. Auch wenn Sie weder Wein noch Bier trinken, sind Sie vor einer Fruchtfliegenplage nicht gefeit. Denn nicht nur kleine Bier- oder Weinreste locken die Plagegeister. Auch der letzte Schluck Fruchtsaft, der sich nicht mehr aus der Flasche gießen lässt, ist ein gefundenes Fressen. Lässt es sich nicht vermeiden, dass Sie offenes Leergut in der Küche lagern, sollten Sie die geleerten Flaschen oder Dosen sofort mit reichlich heißem Wasser und Spülmittel auswaschen.

Was Sie tun können, um eine Obstfliegeninvasion in Ihrer Küche zu vermeiden und wie Sie gegen eine bereits vorhandene Plage vorgehen, erfahren Sie auf der Seite Fruchtfliegen bekämpfen

Fruchtfliege

Obstfliegen im Blumentopf

Da es Fruchtfliegenarten gibt, deren Larven sich von Blättern oder Pflanzenstängeln ernähren, kann es natürlich auch vorkommen, dass Sie Obstfliegen im Blumentopf entdecken. In der Regel handelt es sich bei den kleinen Fliegen, die sich mit Vorliebe in Ihren Pflanztöpfen tummeln, aber nicht um Obstfliegen, sondern um Trauermücken.

Während die Fruchtfliege entweder von gelbbrauner Farbe ist oder ein Sprenkelmuster aufweist, sind Trauermücken schwarz. Die Obstfliege hat rote Augen, die Augen der Trauermücke sind dunkel, wie die Mücke selber. Obwohl Trauermücken in der freien Natur nützliche Tiere bei der Kompostierung abgestorbener Pflanzenteile sind, werden sie in der Wohnung zu Plagegeistern, denn:

  • Auch Trauermücken sind ständig auf Nahrungssuche und schwirren dazu im ganzen Raum umher. Es kann sehr lästig werden, wenn die Mücken über Hand nehmen.
  • Die Larven der Trauermücken sind weiß und haben einen schwarzen Kopf. Sie ernähren sich von den feinen Haarwurzeln der Pflanzen. Auf diese Weise fügen die gefräßigen Tiere der Pflanze einen nicht unerheblichen Schaden zu, der sogar bis zum Eingehen der Pflanze führen kann. Treten die Trauermücken in großen Mengen an Kulturpflanzen oder im Blumentopf auf, müssen sie zu den Schädlingen gerechnet werden.
  • Die erwachsene Trauermücke kann nur flüssige Nahrung aufnehmen. Deswegen bevorzugt sie Topfpflanzen, die zuviel Wasser erhalten haben. Schon beim Blumengießen können Sie also die Mückenplage im Blumentopf eindämmen.
  • Weil das Trauermückenweibchen seine Eier in der Pflanzerde ablegt, haben Sie nicht unbedingt Schuld an einem Befall. Es kann passieren, dass sie die kleinen Insekten schon beim Kauf der frischen Blumentopferde einschleppen.

Den lästigen Mücken im Blumentopf können Sie entweder mit Sticks aus dem Fachhandel zu Leibe rücken. Oder Sie stecken schwefelhaltige Zündhölzer mit dem Kopf nach unten in die Pflanzerde. Weitere Infos, Tipps und Vorbeugemaßnahmen im Kampf gegen die kleinen Insekten finden Sie auf den Seiten rund um die Trauermücken.

Fruchtfliegen fangen

Auch wenn Obstfliegen nicht besonders schnell durch die Räume schwirren, macht es keinen Sinn, wenn Sie versuchen die Invasion mithilfe einer Fliegenklatsche zu bekämpfen. Denn erstens wären Sie damit mehrere Stunden beschäftigt und zweitens sind die Fruchtfliegen teilweise so klein, dass sie bei der handelsüblichen Fliegenklatsche durch die Löcher entwischen.

Um der Fliegenplage Herr zu werden, ist es sinnvoller, mit Fliegenfallen zu arbeiten. Die Fruchtfliegenfalle ist sehr effektiv und zeitsparend. Entsprechende Fallen können Sie entweder im Fachhandel erwerben oder auch selber herstellen. Denn für die Falle Marke Eigenbau benötigen Sie nur wenige Zutaten.

Für die selbst gemachte Obstfliegenfalle verwenden Sie üblicherweise eine Mixtur verschiedener Flüssigkeiten. Diese Mischung ist so gestaltet, dass sie mit ihrem Aroma die kleinen Insekten anlockt. Haben Sie Ihre Mixtur in ein bauchiges Gefäß mit schmaler Öffnung gefüllt, können die Fruchtfliegen zwar hineinfliegen und sich vollfressen, werden aber nicht mehr herausfinden. Letztendlich ertrinken sie in der Falle.

Was Sie beim Herstellen einer Fliegenfalle beachten müssen und welche Flüssigkeiten sich als Lockmittel für Obstfliegen besonders gut eignen, können Sie auf der Seite Fruchtfliegenfalle selber machen nachlesen.

Im Fachhandel können Sie die Obstfliegenfallen in unterschiedlichen Variationen erstehen:

  1. Auch gekaufte Fliegenfallen arbeiten mit dem Prinzip der Lockflüssigkeiten. Ähnlich wie bei der selber gebastelten Falle enthalten sie ein bereits fertiges Flüssigkeitsgemisch, das Fruchtfliegen anlockt. Weil die Insekten das Gefäß nicht mehr verlassen können, ertrinken sie.
  2. Alternativ können Sie auch Fliegenfallen erwerben, bei denen die Obstfliegen durch einen süßen Duft angelockt werden und anschließend auf einer klebrigen Substanz hängen bleiben. Diese Fallenart beruht auf dem gleichen Prinzip, wie die Klebestreifen, die oftmals gegen Stubenfliegen zum Einsatz kommen.
  3. Und weil Fruchtfliegen auch auf UV-Licht reagieren, können Sie im Fachgeschäft UV-Lampen erwerben, von denen sich die kleinen Insekten anziehen lassen. Das UV-Licht ist jedoch mit einem Hochspannungsgitter umgeben. Geraten die Fliegen in die Nähe des Lichts, werden sie von der elektrischen Spannung getötet.

Was tun gegen Obstfliegen?

Wie viele Schädlingsplagen, lässt sich auch die der Fruchtfliegen vermeiden. Die beste Möglichkeit, den Kampf gegen die kleinen Insekten zu gewinnen, ist das Vorbeugen. Treffen Sie alle notwendigen Vorkehrungen, damit Sie Obstfliegen nicht unbewusst in Ihre Wohnung locken:

  • Lassen Sie weder süße noch saure Essens- oder Getränkereste offen herumstehen. Alles, was gären kann, zieht Fruchtfliegen an. Dazu gehören unter anderem: Bier, Wein, Fruchtsäfte, Essig, Fruchtkuchen oder Torten, Fruchtjoghurt, Salat und vieles mehr.
  • Verwenden Sie für den Kompost einen Eimer mit Deckel. Halten Sie den Eimer für den Bio-Abfall stets verschlossen und leeren Sie ihn so oft, wie möglich. Säubern Sie den geleerten Eimer jedes Mal gründlich, indem Sie ihn mit heißem Wasser und Spülmittel reinigen.
  • Legen Sie kein Fallobst zum gesunden Obst in den Obstkorb. Sondern verarbeiten Sie Früchte mit Druckstellen oder kleinen Rissen stets sofort.
  • Waschen Sie frische Früchte erst kurz bevor Sie sie verzehren möchten. Durch den Waschvorgang können Sie die Schale beziehungsweise die Haut verletzen, ohne es zu merken. Das wiederum kann zur Fäulnis der Frucht führen und somit Obstfliegen anziehen.
  • Lagern Sie Ihr Obst, wenn es das verträgt, möglichst im Kühlschrank.
  • Auch außerhalb des Hauses können Sie dafür sorgen, dass Sie Fruchtfliegen nicht anlocken. Da herabgefallenes Laub, das in der Regenrinne zu kompostieren beginnt, ebenfalls Gärfliegen anzieht, sollten Sie sich stets um eine saubere Regenrinne bemühen. Die gereinigte Regenrinne bringt Ihnen nicht nur den Vorteil, dass Sie keine Fliegen anlocken, sondern lässt auch das Regenwasser besser und rascher abfließen.
  • Sorgen Sie dafür, dass die Biotonne ebenfalls immer gut verschlossen ist und nicht an der Hauswand aufgestellt ist.
  • Auch den hauseigenen Komposthaufen sollten Sie möglichst nicht in der Nähe des Küchenfensters anlegen.

Ist das Kind bereits in den Brunnen gefallen und Sie müssen sich mit einer Fruchtfliegenplage herumärgern, versuchen Sie, nicht nur die kleinen Insekten zu bekämpfen. Es ist mindestens genauso wichtig, dass Sie Ursachenforschung betreiben. Wenn Sie den Grund für die Invasion der Tiere beseitigen, regelt sich die Fliegenplage schon fast von alleine.

Denn wenn die Fruchtfliegen in Ihren Vier Wänden keine Nahrung mehr finden, werden sie die ungastliche Stätte freiwillig verlassen. Dauert Ihnen das zu lange, können Sie den Insekten beim Auszug aus Ihrer Wohnung ein bisschen helfen:

Zwiebel: Fruchtfliegen ist der Geruch von Zwiebeln zuwider. Legen Sie eine Zwiebel neben das gesunde Obst in den Obstkorb, werden die Obstfliegen nicht nur die Früchte in Ruhe lassen, sondern in weitem Bogen um den Obstkorb fliegen. Öffnen Sie die Fenster und die kleinen Insekten haben die Möglichkeit, Ihr Haus zu verlassen. Sind Sie ebenfalls kein Zwiebelfan und meiden den Geruch des Gemüses, können Sie statt der Zwiebel auch eine Zitrone oder eine Orange in den Obstkorb legen. Die beiden Zitrusfrüchte bewirken nämlich ebenfalls die Flucht der Fliegen.

Orange oder Zitrone mit Nelken: Möchten Sie in Ruhe Ihren Wein genießen, schneiden Sie eine Orange oder Zitrone in der Mitte durch. Legen Sie die Fruchthälften mit der Schnittfläche nach oben auf den Tisch und spicken Sie jede Hälfte mit möglichst vielen Gewürznelken. Weil Fruchtfliegen den starken Geruch der Gewürznelke ebenfalls verabscheuen, verlassen sie freiwillig das Haus. Gleichzeitig haben Sie eine ansprechende Tischdekoration geschaffen.

Noch mehr natürliche Alternativen im Kampf gegen die Obstfliegen können Sie auf der Seite Hausmittel gegen Fruchtfliegen nachlesen.