Mäuse gehören zu den Nagetieren. Ihre Gattung besteht aus circa 40 verschiedenen Arten. Darunter ist die Hausmaus am bekanntesten und am weitesten verbreitet. Sie stammt ursprünglich aus Indien, hat sich aber als Kulturfolger dem Menschen angeschlossen und auf diese Weise fast über die ganze Welt ausgebreitet. Je nach Art werden Mäuse zwischen 4,5 und 12,5 Zentimeter groß. Ihre Schwanzlänge variiert von 3 bis 11 Zentimeter. Frei lebende Mäuse bringen ein Gewicht von 12 bis 35 Gramm auf die Waage. Werden sie als Haustiere gehalten, können sie allerdings deutlich schwerer werden.
Mäuse haben unterschiedliche Lebensräume. Je nach Mäuseart leben die Tiere im Wald, in der Savanne, im Feld, im Gras oder sogar in felsigen Gebieten und natürlich auch in oder in der Nähe von menschlichen Häusern und Wohnungen. Außer der Hausmaus, die sich ja schon durch ihren Namen als Kulturfolger zu erkennen gibt, finden sich die Afrikanische Zwergmaus, die Reisfeldmaus und die Falbmaus in menschlichen Behausungen. Allerdings kommen letztere Arten nicht in Deutschland, sondern in Afrika und Asien vor. Frei lebende Mäuse sind Nachttiere. Nager, die sich als Kulturfolger dem Menschen angeschlossen haben, können aber auch tagsüber aktiv werden.
Hausmäuse
Haben sich in der menschlichen Behausung Mäuse niedergelassen, handelt es sich in der Regel um Hausmäuse. Ganz selten verirrt sich auch mal eine Wald- beziehungsweise Springmaus ins Haus. Bei den Hausmäusen muss natürlich unterschieden werden, zwischen den wild lebenden Tieren, die im Haus oder der Wohnung als Schädlinge gelten und den Zuchtmäusen.
Zuchtmäuse, die auch den Namen Farbmäuse tragen, werden als Haustiere in Käfigen gehalten. Sie dienen als Haustier oder als Futter für Reptilien und andere mäusefressende Haustiere. Oder sie werden zu Versuchzwecken im Labor gezüchtet.
Gemessen vom Kopf bis zum Po kann die Hausmaus eine Länge von sieben bis elf Zentimetern erreichen. Hinzu kommt ein langer Schwanz, der nochmals zwischen sieben und zehn Zentimeter misst. Hausmäuse werden ungefähr 20 bis 25 Gramm schwer. Handelt es sich jedoch um Zuchttiere fürs Labor oder als Haustiere gehaltene Farbmäuse, können die Nager durchaus ein Gewicht von 45 bis 60 Gramm erreichen. Frei lebende Hausmäuse sind mausgrau bis braungrau gefärbt. Dabei ist ihr Rücken in der Regel minimal dunkler, als die Bauchseite.
Im Gegensatz zur Wühlmaus, die sich gerne in menschlichen Gärten aufhält, hat die erwachsene Hausmaus einen längeren Schwanz. Waldmäuse, die ebenfalls in Gebäuden zu finden sein können, unterscheiden sich farblich von den Hausmäusen. Denn bei den Waldmäusen ist die Bauchseite wesentlich heller, als das Rückenfell, während dieser Farbunterschied bei den Hausmäusen nur gering wahrnehmbar ist.
Hausmäuse können sich das ganze Jahr über fortpflanzen und tun das, bei einem ausreichenden Nahrungsangebot auch. Sind die Lebensbedingungen ideal, kann die weibliche Hausmaus bis zu acht Mal jährlich werfen. Dabei bekommt sie jedes Mal zwischen drei und acht Junge. Ist das Nahrungsangebot oder der Wohnraum für die Maus begrenzt, schränkt sie allerdings auch ihre "Geburtenfreudigkeit" ein.
Mäusejunge, die übrigens bei der Geburt weder sehen, noch hören können, sind nach circa sechs Wochen geschlechtsreif. Eine Mäusemutter trägt ungefähr drei Wochen. In der Tierhaltung hat die Hausmaus eine Lebenserwartung von zwei bis drei Jahren. Freilebende Mäuse werden normalerweise nicht so alt.
Krankheiten und Schäden
Wer im Haus eine Maus entdeckt, sollte nicht versuchen, sich mit dem "putzigen" Nager anzufreunden, denn Mäuse sind Hygieneschädlinge. Sie können gefährliche Krankheiten übertragen. Der Gefahr, sich durch die Hausmaus mit einer Krankheit anzustecken, setzen Sie sich nicht nur bei einem Biss des Nagetieres aus. Schon bei der Reinigung eines Schuppens oder Speichers, der von Mäusen befallen ist oder war, können Sie mit den entsprechenden Krankheitsüberträgern in Berührung kommen.
Die infektiöse Gelbsucht ist eine der Krankheiten, die Sie sich bei einem Mäusebiss zuziehen können. Aber auch beim Hautkontakt mit Mäusekot können Sie sich mit Hepatitis A anstecken. Sie wird durch Viren übertragen und kann allgemeines Unwohlsein, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auslösen. Außerdem kann sich Ihre Haut und besonders auch die Augenbindehaut gelb verfärben. Eventuell treten Fieber und kurzzeitige Gelenkschmerzen auf. Der Urin wird dunkler und der Stuhl heller. Die Inkubationszeit bei der infektiösen Gelbsucht beträgt zwischen zwei und sieben Wochen.
Auch die gefährliche Hantavirus-Infektion kann von Mäusen auf den Menschen übertragen werden. Die Hantaviren sind in den Ausscheidungen der Nagetiere vorhanden. Sie können sich schon beim Einatmen anstecken, wenn Sie die Garage von Mäusekot säubern oder im Garten Laub zusammenrechen, das Mäusen als Nest diente. Bei einer Infektion mit den Hantaviren treten zunächst grippeähnliche Symptome auf. Sie können hohes Fieber bekommen, das bis zu vier Tage anhält. Es wird begleitet von Kopf- und/oder Gliederschmerzen und Schüttelfrost. Im späteren Krankheitsverlauf kann es zu Kreislauf- und Nierenproblemen kommen. Was im schlimmsten Fall zum Nierenversagen führen kann. Die Inkubationszeit beträgt bei einer Hantavirus-Infektion zwischen zwei und vier Wochen. In seltenen Fällen bis zu zwei Monate.
Natürlich müssen Sie bei einem Mäusebefall nicht zwangsläufig erkranken. Auch die Schäden, die von den kleinen Hausmäusen in der Wohnung angerichtet werden können, sind nicht gering.
Mäuse sind Lebensmittelschädlinge. Dringen sie in Ihre Speisekammer ein, nagen sie alles an, was sie erreichen können. Ihre scharfen Zähne können nicht nur die Plastikverpackung von Nudeln, Reis oder Hülsenfrüchten durchbeißen. Auch mit Kunststoffboxen werden die Hausmäuse problemlos fertig. Die einzige Möglichkeit Ihre Nahrungsmittel zu schützen, besteht im Abpacken in Gläser oder Metallboxen. Weil Mäuse Ihre Lebensmittel nicht nur annagen, sondern auch mit ihrem Kot verunreinigen, müssen Sie betroffene Nahrungsmittel unbedingt entsorgen.
Da alle Mäuse Nagetiere sind, wurde ihnen das Nagen sozusagen schon in die Wiege gelegt. Das heißt, sie nagen auch, wenn sie nicht vom Hunger getrieben werden. Bei einem Mäusebefall entdecken Sie nicht nur Nagespuren an ihren Lebensmitteln, sondern Sie können auch Nagerillen an Holzmöbeln, Fußbodenleisten oder Buchrücken feststellen.
Zeitungspapier fällt dem Nagetrieb der Mäuse ebenso zum Opfer, wie die Wandtapete, Textilien oder Einrichtungsgegenstände. Besonders beliebt sind außerdem Elektrokabel. Das ist nicht ungefährlich, denn durch Hausmäuse verursachte Kabelbrände können zu Hausbränden führen. Schäden am Elektrogerät können ebenfalls durch die angenagten Kabel entstehen.
Im Garten richten Mäuse je nach Art Schäden an Pflanzenknollen, Zwiebeln und Wurzeln an. Die Rinde von Büschen und Bäumen und jungew Gemüse stehen auf ihrem Speisezettel. Zier- und Obstbäume können durch den Fraß der Tiere eingehen. Sie zerstören den gepflegten Rasen.
Aber auch durch das Graben von Gängen nahe unter der Oberfläche machen sich einige Mäusearten höchst unbeliebt. Sie unterhöhlen Gartenwege oder eine befestigte Terrasse und können auf diese Weise zu Bauschäden im Außenbereich Ihres Hauses führen. Dass beim Graben der Gänge durch die ausgeworfene Erde überall im Garten kleine Hügel entstehen, ist in diesem Fall das geringste Übel.
Mäusen vorbeugen
Am einfachsten entgehen Sie der Mäuseplage, wenn Sie es gar nicht erst soweit kommen lassen, dass sich Mäuse bei Ihnen ansiedeln. Dem Einzug der unliebsamen Mitbewohner lässt sich nämlich in vielen Fällen erfolgreich vorbeugen:
Besonders in Altbauten befinden sich oftmals Ritzen an den Fenstern oder Fugen, durch die eine Maus ins Hausinnere dringen kann. Der kleinen Hausmaus langt schon ein Loch von einem Zentimeter Durchmesser, um sich hindurchzuzwängen. Versuchen Sie daher, alle Ritzen und Fugen Ihres Hauses zu verstopfen. Als geeignete Materialien hierzu haben sich Bauschaum oder Zement erwiesen. Auch mit Holzbrettern lassen sich größere Löcher verschließen. Und engmaschige Drahtgeflechte hindern die Maus ebenfalls am Eindringen.
Gerade im Winter, wenn es beginnt, kühler zu werden, drängen die Mäuse nach drinnen. Halten Sie während dieser Monate die Türen zum Hof oder zum Garten immer gut verschlossen. Der Maus genügt schon ein Moment der Unaufmerksamkeit, um in Ihr Haus zu gelangen.
Kellerfenster sollten Sie im Winter nur dann offenstehen lassen, wenn sich vor dem Fenster ein feines Maschendrahtgitter befindet, durch das Mäuse nicht hindurchschlüpfen können. Kontrollieren Sie diese Gitter regelmäßig, um festzustellen, ob der Draht angenagt wurde.
Dichten Sie außerdem alle Eingangs- und Hintertüren ab. Das lässt sich unterhalb der Türe mit einer Gummidichtung oder einer Türbürste recht einfach bewerkstelligen. Türen, die in den Keller oder auf den Dachboden führen, sollten Sie auf die gleiche Weise sichern.
Vermeiden Sie es, die Hausmäuse unfreiwillig zu locken. Halten Sie Ihre Müllsäcke stets verschlossen und verwenden Sie nur geschlossene Abfalleimer.
Sorgen Sie dafür, dass Mülltonne und Biotonne möglichst weit weg vom Haus stehen und ebenfalls immer verschlossen sind.
Warten Sie nicht, bis die Biotonne überfüllt ist, sondern lassen Sie sie zu jeder Möglichkeit leeren. Nach der Leerung waschen Sie die Biotonne mit heißem Essigwasser aus.
Der Komposthaufen sollte sich ebenfalls nicht in Hausnähe befinden und zusätzlich mit einem engmaschigen Drahtgitter vor Mäusen gesichert sein. Essensreste und tierische Abfälle gehören nicht auf den Kompost.
Achten Sie bei Ihren Haustieren ebenfalls auf Reinlichkeit. Das heißt, lassen Sie Tierfutter nicht unnötig lange stehen. Säubern Sie die Futternäpfe nach jedem Essen und reinigen Sie auch Tierkäfige von Nagetieren oder Vögeln regelmäßig und gründlich.
Selbstverständlich dürfen sie auch die eigenen Räume bei der Reinigung nicht vernachlässigen. Wischen Sie nicht nur die Regale der Vorrats- oder Speisekammer regelmäßig aus, sondern lagern Sie auch die Lebensmittel in mäusedichten Behältern. Da die Nager sehr scharfe Zähne haben, bieten sich nur Glas- oder Metallbehälter an.
Mäuse bekämpfen
Waren Ihre Vorbeugemaßnahmen wirkungslos und es haben sich trotzdem Mäuse in Ihrem Haus angesiedelt, zögern Sie nicht lange, gegen die heimlichen Mitbewohner vorzugehen. Es ist nicht möglich, ein einzelnes Mäusepaar im Haus überwintern zu lassen, ohne, dass diese Tierfreundlichkeit in eine Mäuseplage ausartet. Mäuse vermehren sich so rasch, dass innerhalb eines Jahres aus einem Paar 2.000 Hausmäuse werden können. Um gegen die Mäuse vorzugehen, stehen Ihnen unterschiedliche Möglichkeiten offen:
Mausefalle: Handelt es sich um wenige Mäuse, die bei Ihnen Ihr Winterquartier bezogen haben, können Sie versuchen, die Tiere selber zu fangen. Dazu gibt es im Handel Tötungsfallen und Lebendfallen. Alternativ basteln Sie sich eine Lebendfalle selber. Da auch für die Mäuse das Tierschutzgesetz gilt, dürfen die Tiere, wenn Sie gefangen werden, nicht unnötig leiden. Chemische Fallen, in denen sich das Mäusefell verklebt und die Mäuse qualvoll verenden, sind in Deutschland verboten. Wie die verschiedenen Fallentypen funktionieren und auf welche Weise Sie eine Falle selber basteln können, erfahren Sie auf der Seite Mausefalle selber bauen. Dort können Sie zwischen zwei unterschiedlichen Anleitungen zum Fallenbau auswählen. Und auch eine Auswahl effektiver Köder wird genannt.
Mäuse fangen lassen: Wer nicht selber fangen möchte, überlässt das Jagen den Katzen. Allerdings sollten Sie sich nur dann eine Katze als Mäusejäger anschaffen, wenn der Stubentiger auch ausreichend Platz hat, um die Hausmäuse zu verfolgen. Da die Mäusejagd selten ohne Blutspritzer abgeht, sind die Samtpfötchen für Wohnungsbesitzer nicht unbedingt die erste Wahl beim Kampf gegen die Nager.
Hausmittel gegen Mäuse: Ebenfalls umwelt- und tierfreundlich ist der Einsatz von Hausmitteln. Es gibt unterschiedliche Düfte, die den kleinen Nagern so sehr ihre empfindliche Nase hinaufsteigen, dass sie freiwillig das Feld räumen. Hinzukommt, dass die Verwendung von Hausmitteln auch die weitaus kostengünstigste Methode im Kampf gegen Hausmäuse darstellt. Denn viele der wirksamen Mittel haben Sie sowieso daheim. Hier erfahren Sie, welche Hausmittel Sie anwenden können: Hausmittel gegen Mäuse.
Ultraschall zur Mäusebekämpfung: Weil Ratten und Mäuse sich unter anderem via Ultraschall verständigen, besitzen die Nager ein sehr empfindliches Gehör. Diesen Umstand können Sie sich im Kampf gegen die unliebsamen Mitbewohner ebenfalls zunutze machen. Im Fachhandel können Sie verschiedene Geräte erwerben, die Ultraschallwellen aussenden. Die Geräte müssen entweder mit dem Stromnetz verbunden werden oder funktionieren mit Batterien. Durch den Ultraschall fühlen sich die Mäuse gestört und verlassen freiwillig die ungastliche Stätte. Worauf Sie beim Kauf eines Ultraschallgerätes achten sollten, finden Sie hier: Mäuse mit Ultraschall vertreiben ausführlich beschrieben.
Kammerjäger gegen Mäuse: Ist die Mäusepopulation in Ihrem Haus schon so groß, dass Sie nicht mehr ein- noch auswissen, zögern Sie nicht, einen Kammerjäger um Rat zu fragen. Da der Profi Erfahrung besitzt im Kampf gegen Hausmäuse, wird er der Plage am schnellsten Herr. Alternativ können Sie auch selber zum Mäusegift greifen. Beachten Sie dabei jedoch unbedingt immer die Hinweise des Herstellers. Halten Sie sich exakt an die Gebrauchsanweisung und versichern Sie sich, dass weder Kinder noch Haustiere mit dem ausgelegten Gift in Berührung kommen können!