Trauermücken

Trauermücken sind klein und dunkel. Sie werden zwischen einem und sieben Millimetern groß und gehören zur Familie der Zweiflügler. Obwohl sie der Unterart der Mücken angehören, besitzen sie keinen Stachel und können nicht stechen. Sie sind für den Menschen nicht schädlich, da sie weder Krankheiten übertragen, noch sich an Lebensmitteln vergreifen. Allerdings sind die fliegenden Insekten lästig, denn sie vermehren sich rasch.

Selbst wenn Sie einen schwachen Befall von Trauermücken feststellen, sollten Sie rasch handeln, damit sich die Tiere nicht in Windeseile zu einer Plage entwickeln. Sagen Sie den fliegenden Insekten jedoch rechtzeitig den Kampf an, können Sie die Mücken ohne den Einsatz von Chemie dauerhaft loswerden. Und, um gar nicht erst in die Verlegenheit zu kommen, gegen die Mückenplage vorgehen zu müssen, können Sie den Trauermücken auch wirksam vorbeugen.

Was sind Trauermücken?

Trauermücken werden wegen ihrer Größe und ihrem Vorkommen häufig mit den Fruchtfliegen verwechselt. Denn beide Insektenarten sind sehr klein. Sie kommen im Freien und in der Wohnung vor. Auf der Suche nach Nahrung schwirren sie in der ganzen Wohnung umher. Im Gegensatz zur Fruchtfliege, die sich neben Kompost auch von faulendem Obst und Getränkeresten ernährt, frisst die Trauermücke keine Lebensmittel. In der freien Natur ist sie ein sehr nützliches Tier, da sie zur Kompostierung von altem Laub und abgestorbenen Pflanzenteilen beiträgt.

So sehen Trauermücken aus:

  • Größe: 1 bis 7 Millimeter
  • Form: langer, schlanker Körper + lange, untergliederte Beine, 2 Fühler, 2 Flügel
  • Farbe: dunkel bis schwarzer Körper, dunkle Flügel, dunkle Beine und Antennen, manchmal gefärbter Bauch
  • Augen: Facetten- oder Punktaugen, je nach Art

In der Wohnung gehören die dunklen Mücken zu den Plagegeistern. Sie legen ihre Eier im Blumentopf ab, denn ihre Larven ernähren sich ebenfalls von Pflanzenteilen. Da die Larven jedoch die Wurzeln junger Keimlinge bevorzugen, sind sie die eigentlichen Schädlinge.

Um sich fortzubewegen, benötigen die weißen Insektenlarven Flüssigkeit. Deshalb sind sie nur in feuchter Blumenerde zu finden. Topfpflanzen, die einen trockenen, sandigen Boden bevorzugen, werden in der Regel nicht von Trauermücken befallen.

Eine Trauermücke lebt nur fünf Tage. Deswegen ist ihr ganzes Leben auf die Fortpflanzung und die Vermehrung ausgelegt. Wenn das Weibchen bis zu 200 Eier in der feuchten Erde abgelegt hat, schlüpfen nach ungefähr sieben Tagen die Larven. Die Larven leben in großen Gruppen zusammen. Sie sind gräulich weiß, schlank und besitzen einen schwarzen Kopf. Durch ihr Erscheinungsbild lassen sie sich im Blumentopf gut erkennen.

Es gibt weltweit bis zu 1.800 verschiedene Trauermückenarten. Davon leben circa 600 in Europa. Offenbar sind die Mücken sehr anpassungsfähig, denn ihr Vorkommen beschränkt sich nicht auf ein gemäßigtes Klima. Sowohl in extremen Kältezonen, wie der Antarktis oder der Tundra, wie auch in tropischen Gebieten und Wüsten sind sie zu finden.

Es gibt Arten, die ausschließlich in Höhlen leben und andere, die sich in Bergregionen über 4.000 Meter Höhe angesiedelt haben. In der Regel jedoch bevorzugen die winzigen Insekten feuchte Gebiete, wie Wälder, Weiden, Moore, den Garten und leider auch den Blumentopf.

Trauermücken

Trauermücken in der Wohnung

Wenn Sie Trauermücken, deren wissenschaftlicher Name Sciaridae lautet, im Blumentopf entdecken, ist das keinesfalls auf eine mangelnde Pflege zurückzuführen. Auch der Standort der Topfpflanze spielt keine Rolle. Ob Sie die Zimmerpflanze ausreichend gegossen haben, ist irrelevant. Und ein Befall der kleinen Tiere ist ebenfalls nicht von der Jahreszeit abhängig. Sommer wie Winter können sich die Insekten in Ihren Pflanzen niederlassen und vermehren.

Wie die schwarzen Mücken in Ihre Wohnung gelangt sind, lässt sich nicht immer eindeutig feststellen, denn es gibt verschieden Möglichkeiten:

  1. In den meisten Fällen schleppen Sie die Trauermücken als Larven oder Eier in der Blumenerde nach Hause. Während sich Larven als winzige weiße "Würmchen" mit schwarzem Kopf eventuell entdecken lassen, sind die Eier glasig, durchsichtig und kaum zu finden.
  2. Aber auch in einer neu erworbenen Zimmerpflanze können sich die Eier der fliegenden Plagegeister befinden. Sie können sich zwar gegen infizierte Blumenerde schützen, gegen den unsichtbaren Befall durch die Eier im Blumentopf lässt sich jedoch nicht vorbeugen. Selbst wenn Sie im Ladengeschäft keine Fliegen schwirren sehen, heißt das nicht, dass die Pflanze in gesunde Erde getopft wurde.
  3. Und last but not least fliegen Trauermücken oftmals einfach zum Fenster herein. Besonders wenn sich außerhalb des geöffneten Fensters ein Komposthaufen befindet, sollten Sie Vorsicht walten lassen.

Ob Ihre Pflanzen von Trauermücken befallen sind, können Sie ohne viel Mühe feststellen. Schwirren viele kleine Mücken um ihren Blumentopf oder sehen Sie in der Blumenerde weiße Larven mit schwarzem Kopf, ist das ein untrügliches Zeichen, dass sich die Insekten bei Ihnen niedergelassen haben. Aber auch angefressene Pflanzen Wurzeln oder scheinbar grundloses Absterben von Keim- und Setzlingen weisen auf die fliegenden Insekten hin.

Trauermücken vorbeugen

Nicht immer lässt sich der Trauermückenbefall durch entsprechende Vorsichtsmaßnahmen vermeiden. Es gibt aber ein paar Vorkehrungen, die Sie gegen die Insekten treffen können:

  • Da sich die Eier oftmals bereits beim Kauf in der Blumenerde befinden, sollten Sie für Ihre Topfpflanzen nur qualitativ hochwertige Erde verwenden. Wenn Sie beim Einkauf explizit darauf achten, dass es sich um Erde für Zimmerpflanzen handelt, sollte ein Trauermückenbefall ausgeschlossen sein. Erde für Zimmerpflanzen wird so vorbehandelt, dass Sie keine Pflanzenschädlinge in Ihre Wohnung einschleppen.
  • Haben Sie ein Sonderangebot ergattert und möchten die Blumenerde lagern, sollten Sie stets darauf achten, dass der Beutel gut verschlossen ist. Durch eine gut abgedichtete Plastiktüte können die Trauermücken nicht an die Erde gelangen und werden auf diese Weise abgehalten, ihre Eier in der frischen Blumenerde abzulegen.
  • Zusätzlich müssen Sie die Pflanzerde an einem trockenen Ort aufbewahren und dafür sorgen, dass auch die Erde selber vor Feuchtigkeit geschützt ist. Weil sowohl die Weibchen Feuchtigkeit für die Eiablage benötigen, wie auch die Larven, um sich frei bewegen zu können, haben sie in trockener Blumenerde keine Chance.
  • Wer auf Nummer sicher gehen möchte und ausreichend Zeit mitbringt, kann die frisch erworbene Blumenerde zu Hause selber sterilisieren. Dazu breiten Sie die Pflanzerde auf einem mit Backpapier belegten Backblech aus und geben sie für mindestens 30 Minuten bei 85 bis 100 Grad in den Backofen.
  • Wenn Sie eine neue Topfpflanze erstehen, sollten Sie es keinesfalls versäumen, die Erde rund um die Pflanze genau anzusehen. Ob sich Eier darin befinden, können Sie leider nicht feststellen. Aber kleine, weiße Larven mit schwarzem Kopf sollten zu erkennen sein. Schwirren gar viele kleine Mücken rund um den Blumentopf, dürfen Sie davon ausgehen, dass diese Zimmerpflanze von Trauermücken befallen ist.
  • Die einfachste Möglichkeit der Insektenplage zu entgehen, sind Hydrokulturen. Wenn Sie alle Ihre Pflanzen von Anfang an ohne Erde in reinen Hydrokulturen halten, sind Sie vor Trauermücken gefeit.

Was tun gegen Trauermücken?

Ist das Kind bereits in den Brunnen gefallen und Sie haben die Mückenplage im Blumentopf und in der ganzen Wohnung herumschwirren, stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten offen, damit umzugehen. Können Sie nur vereinzelte kleine Mücken ausmachen, die in Ihrer Wohnung herumfliegen, sollten Sie zunächst sicherstellen, dass es sich auch wirklich um Trauermücken handelt. Sie erkennen die Tiere unter anderem an ihrem taumelndem Flugstil. Weitere Unterschiede finden Sie hier: Trauermücken - Trauerfliegen ausführlich erklärt.

Schwirren nur eine oder zwei der kleinen Mücken um Ihren Blumentopf, handelt es sich um einen leichten Befall. Dennoch sollten Sie rasch handeln. Denn, wenn Sie bedenken, dass genau diese eine Mücke in circa einer Woche bis zu 200 Nachkommen hervorgebracht hat, wovon jede einzelne innerhalb einer weiteren Woche ebenfalls bis zu 200 Eier legt, weitet sich der leichte Befall schnell zu einer unaufhaltbaren Plage aus.

Hausmittel: Warten Sie mit dem Einsatz von Chemie immer so lange, bis Sie alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft haben. Wenige Trauermücken bekämpfen Sie mit Hausmitteln. Dazu finden Sie auf der Seite Hausmittel gegen Trauermücken unterschiedliche Möglichkeiten. Nicht immer klappt es beim ersten Mal und gerade beim Kampf gegen die Sciaridae ist es oft angebracht verschiedene Mittel zu kombinieren.

Natürliche Mittel: Neben Hausmitteln können Sie die Plagegeister mithilfe ihrer biologischen Feinde eliminieren. Auch hier gibt es zwei unterschiedliche Ansätze. Entweder, Sie entscheiden sich für Nematoden, eine Art Fadenwürmer, oder Sie greifen zum Bacillus thuringiensis. Während sich die Fadenwürmer aktiv auf die Suche nach den Larven begeben, wirkt der Bacillus wie ein Fraßköder. Genauere Informationen über diese beiden Methoden finden Sie hier Natürliche Mittel gegen Trauermücken ausführlich beschrieben.

Gelbsticker: Eine ebenfalls natürliche und vollkommen ungiftige Methode, den kleinen Tieren den Kampf anzusagen, ist der Einsatz von Gelbstickern beziehungsweise Gelbtafeln. Dabei handelt es sich um gelbe Sticker, die auf beiden Seiten mit einem nicht trocknenden Leim bestrichen sind. Sie stecken die Tafeln in die Erde, deren gelbe Farbe lockt die Mücken an und die Tiere bleiben kleben. Weitere effektive Vorgehensweisen finden Sie auf der Seite: Trauermücken bekämpfen

Haben Sie ohne dauerhaften Erfolg alle biologischen Mittel, die natürlichen Methoden und die Hausmittel ebenfalls ausprobiert, bleibt Ihnen als letzter Ausweg die Chemie. Alle Insektizide, die den Wirkstoff Imidacloprid beinhalten, eignen sich, um die Trauermücken zu töten. Üblicherweise müssen Sie die Insektizide eine bis zwei Wochen lang anwenden, um alle Tiere loszuwerden.