Silberfische sind Insekten und gehören zur Ordnung der Fischchen. Ihr lateinischer Name lautet Lepisma saccharina. Ins Deutsche übersetzt, bedeutet die Bezeichnung Zuckergast. Die Kerbtiere verdanken diese Benennung dem Umstand, dass sie eine Vorliebe für alles Zuckerhaltige aufweisen. Allerdings beschränken sie sich dabei nicht auf den süßen Haushaltszucker, sondern fressen allgemein stärke- und kohlenhydrathaltige Lebensmittel.
Der Rumpf der Silberfische ist ungefähr einen Zentimeter lang und nach seiner dritten Häutung mit silbrig glänzenden Schuppen bedeckt. Sie haben vorne zwei und hinten drei Fühler, die alle mit berührungsempfindlichen Sinneszellen ausgestattet sind. Silberfischchen gehören zu den Sechsfüßern, denn sie besitzen auf jeder Körperseite drei Beine. Als nachtaktive Tiere verstecken Sie sich tagsüber in Ritzen und Fugen. Sie lassen sich hinter den Sockelleisten nieder, wohnen unter losen Tapetenstücken oder verkriechen sich unter dem Kühlschrank oder einem Blumentopf.
Da Silberfische zum Überleben eine möglichst hohe Luftfeuchtigkeit benötigen, breiten sie sich innerhalb des Hauses in der Regel über das Abwassersystem aus. Sie können aber auch einfach über eine offene Terrassentür in die Wohnung gelangen. Oder sie klettern die Hauswand empor, um eine Wohnung mit idealen Lebensbedingungen zu erreichen. Denn auch im Klettern sind die Kerbtiere wahre Meister.
Doch nicht jeder hat mit einer Silberfischchen Invasion zu kämpfen. Denn nur wenn die Tiere angelockt werden, lassen sie sich bei Ihnen häuslich nieder. Als Lockmittel dienen dabei in erster Linie ein gutes Nahrungsangebot und perfekte Lebensbedingungen. Da die kleinen Silberfische viel Feuchtigkeit benötigen, dürfen sie als ein Indikator für einen weiteren oftmals viel größeren Schaden angesehen werden.
Der Silberfischchen Befall kann folgende Ursachen haben:
Natürlich müssen Sie bei einem vereinzelten Silberfischchen noch nicht die Pferde scheu machen. Allerdings ist es immer ratsam, wenn Sie mehrere der kleinen Insekten entdecken, nach der Ursache zu forschen, durch die die Tiere ins Haus gelockt wurden. Wichtige Informationen und Tipps zu möglichen Gründen für den Silberfischchenbefall können Sie auf der Seite Woher kommen Silberfische? nachlesen.
Natürlich wird der Begriff schädlich stets relativ betrachtet. Es gibt Schädlinge, die in der entsprechenden Umgebung durchaus auch nützliche Dinge verrichten. Andererseits kommen auch generell nützliche Tiere vor, die bei Anwesenheit in der menschlichen Behausung zum Schädling werden. Da die kleinen Silberfische weder Krankheiten übertragen, noch unsere Lebensmittelbestände ernsthaft dezimieren können, gelten sie nicht als Schädlinge.
Das bedeutet jedoch nicht, dass Silberfischchen im Haus keinen Schaden anrichten könnten:
Wer sich nun fragt, warum die Silberfischchen trotzdem nicht als Schädlinge abgestempelt werden, darf den Nutzen, den uns die Tiere ebenfalls erweisen können, nicht außer Acht lassen. Schließlich vergreifen sich die Kerbtiere nicht nur an unseren Kleidern, Büchern und Lebensmitteln, sondern vertilgen außerdem mit Vorliebe Schimmelpilze. Und weil der Schimmel an der Wand gesundheitsschädlich ist, erweisen die Silberfische beim Verzehren ihrer Leibspeise dem Menschen einen großen Dienst.
Und nicht nur den Schimmelpilz vertilgen die Sechsfüßer mit Leidenschaft, auch die Hausstaubmilbe haben sie zum Fressen gern. Die Hausstaubmilben gelten als Allergieauslöser. So sind etwa zehn Prozent der Bevölkerung allergisch gegen Milbenkot, Milbeneier oder Milbenreste. Auch wenn die Silberfische als natürliche Feinde der Hausstaubmilben anzusehen sind, können sie die großen Milbenpopulationen, die sich in unseren Häusern aufhalten, nicht ernsthaft dezimieren oder gar ausrotten.
Als Fazit bleibt festzustellen, dass die Silberfische uns einerseits als Schimmel- und Milbenvertilger nützlich sind, aber andererseits in unserem Kleider-, Schuh-, Vorrats- oder Bücherschrank Schaden anrichten können. Auch wenn Sie nicht als reine Schädlinge bezeichnet werden können, sind Silberfischchen in Bett, Küche oder Badezimmer auf jeden Fall unhygienisch. Und gerade weil die Silberfischinvasion oftmals eine ernst zu nehmende Ursache aufweist, sollten Sie immer nach dem Grund für den Besuch der kleinen Kerbtiere forschen.
Der erste und beste Weg, gegen eine Plage vorzugehen, sind natürlich Vorbeugemaßnahmen. Auch einer Invasion von Silberfischchen lässt sich erfolgreich entgegenwirken. Sie müssen dazu lediglich für die kleinen Kerbtiere möglichst ungünstige Lebensbedingungen schaffen und versuchen, die Tiere nicht durch eine Unachtsamkeit anzulocken.
Um sich die Silberfische nicht ins Haus zu holen, sollten Sie Folgendes beachten:
Allerdings kann es natürlich auch vorkommen, dass Sie eine Wohnung beziehen, in der die kleinen Kerbtiere bereits vor Ihnen Einzug gehalten haben. Das lässt sich in der Regel nicht so Weiteres feststellen. Denn weil die Silberfischchen erst nach Einbruch der Dunkelheit ihre Aktivität entfalten, werden Sie sie tagsüber, während einer Wohnungsbesichtigung kaum entdecken.
Müssen Sie nach dem Einzug feststellen, dass Sie Silberfische zur Untermiete haben, stehen Ihnen unterschiedliche Möglichkeiten offen, um gegen die Insekten vorzugehen. Als natürliche Feinde der silbriggeschuppten Sechsfüßer sind lediglich der Ohrwurm und die Spinne bekannt. Beide Tiere möchten Sie wahrscheinlich ebenso wenig zu Mitbewohnern haben, wie die Silberfische. Daher müssen Sie der Insektenplage auf andere Art beikommen.
Handelt es sich nur um vereinzelte Tiere, gegen die Sie vorgehen möchten, haben sich diverse Hausmittel als recht erfolgreich im Kampf gegen Silberfische erwiesen. Wohnt bei Ihnen jedoch eine große Anzahl der Kerbtiere, ist ihnen auf natürlichem Wege kaum noch beizukommen. Bei optimalen Lebensbedingungen vermehren sich Silberfische relativ zügig und können außerdem ein Alter von bis zu acht Jahren erreichen. Werden Sie also von einer Plage heimgesucht, sollten Sie nicht zögern zur chemischen Keule zu greifen. Führt auch diese Maßnahme nicht zum gewünschten Erfolg, bleibt nur noch der Weg zum Kammerjäger.
Chemische Mittel: Sie können die ungebetenen Gäste auf unterschiedliche Weise loswerden. Im Fachhandel werden verschiedene Mittel angeboten, die den Silberfischen mit chemischen Stoffen den Garaus machen. Sie können zum Spray, zur Köderdose oder zur Klebefalle greifen. Im Baumarkt oder über das Internet werden Sie auf der Suche nach chemischen Mitteln gegen die kleinen Insekten bestimmt fündig.
Allerdings müssen Sie bei der Anwendung von Gift gegen Silberfische unbedingt darauf achten, dass weder Kinder noch Haustiere mit dem Mittel in Berührung kommen können. Während sich ein Spray dann sprühen lässt, wenn weder Kinder noch Haustiere im Raum sind, müssen die Köderdosen für längere Zeit aufgestellt bleiben, um einen Erfolg gegen alle Silberfischchen zu erzielen. Da aber gerade die kleinen Dosen den Spieltrieb von Kleinkindern oder die Neugierde von Hund oder Katze wecken, müssen Sie beim Einsatz dieses Mittels besonders vorsichtig sein.
Hausmittel: Alternativ zur chemischen Keule lassen sich die Kerbtiere mithilfe von Hausmitteln in ihre Schranken weisen. Auf der Seite Hausmittel gegen Silberfische finden Sie verschiedene Möglichkeiten, die es Ihnen ermöglichen, erfolgreich gegen Silberfischchen vorzugehen. So können Sie beispielsweise mit einfachen und preisgünstigen Mitteln, die Sie üblicherweise sowieso zu Hause haben, die Kerbtiere in eine Fressfalle locken.
Oder Sie verwenden bestimmte Duftstoffe, die den Silberfischchen zuwider sind, um sie zu vertreiben. Als besonders erfolgreich hat sich Essig erwiesen. Den Geruch von Essig können Silberfische nicht ausstehen. Geben Sie beim Reinigen des Fußbodens immer einen guten Schuss Essig ins Wischwasser. Weil die Silberfischchen das säuerliche Aroma nicht mögen, werden sie freiwillig verschwinden. Der Essig birgt den weiteren Vorteil, dass er desinfizierend wirkt.
Hat es mit dem ersten Hausmittel nicht geklappt und Sie sind die Silberfische nicht losgeworden, sollten Sie nicht sofort die Flinte ins Korn werfen. Versuchen Sie es einfach noch einmal. Vielleicht haben Sie Ihr Hausmittel nicht richtig angewandt oder nicht in der Nähe der Silberfischchen ausgebracht. Setzen Sie das gleiche Mittel etwas versetzt erneut ein und warten Sie ab, ob der zweite Versuch von Erfolg gekrönt ist.
Funktioniert Ihr Hausmittel auch beim zweiten Anlauf nicht, können Sie mit einem alternativen Hausmittel probieren, die Tiere zu beseitigen. Schließlich stehen Ihnen mehrere Möglichkeiten offen. Denn ebenso, wie verschiedene Menschen auf das gleiche Mittel unterschiedlich reagieren, hat ein und dasselbe Hausmittel nicht bei jedem Silberfischchen die gleiche Wirkung.
Neben gezielt eingesetzten Hausmitteln können Sie auch allgemein gegen Silberfische in den unterschiedlichen Räumen vorgehen. Viele Tipps, was Sie bei einem Silberfischchenbefall in Bad, Küche oder Schlafzimmer tun können, finden Sie auf der Seite Silberfische im Bad.