Woher kommen Fruchtfliegen?

Fruchtfliegen sind mit einer durchschnittlichen Körperlänge zwischen zwei und drei Millimetern erheblich kleiner als die circa doppelt so großen Stubenfliegen. Auch farblich ähneln sich die beiden Fliegen nicht. Denn Obstfliegen weisen einen gelbbraunen oder braun-gesprenkelten Farbton auf. Stubenfliegen hingegen sind grau. Die Obstfliege schwirrt langsam, mit nach unten hängendem Hinterleib durch den Raum. Die Stubenfliege ist schnell. Doch auch diese kleinen Insekten können uns zur Weißglut bringen.

Besonders wenn sie in Massen auftreten, sind die Fruchtfliegen schier unerträglich. Wenn Sie nicht mehr genussvoll in Ihren Apfel beißen können, ohne vorher Horden schwarzer, kleiner Insekten von der Obstschale zu scheuchen oder, wenn beim Aufschneiden einer Birne bereits Massen der kleinen Fliegen in einer Warteschleife über Ihrem Messer kreisen, ist höchste Eile geboten. Es ist nicht genug, die Tiere zu fangen und zu töten. Sie müssen vor allem die Ursache für den Fruchtfliegenbefall in Ihrer Wohnung feststellen und ausmerzen.

Woher kommen Fruchtfliegen?

Die Bezeichnungen Fruchtfliegen, Obstfliegen, Gärfliegen und Mostfliegen, hinter denen sich stets die gleiche kleine Insektenart verbirgt, lassen schon auf die Ernährungsgewohnheiten der Insekten schließen. Fruchtfliegen lieben das Obst. Und dabei bevorzugen sie nicht etwa gesunde, frische Früchte, sondern sie sind auf faulendes, gärendes Obst spezialisiert.

Das hat den ganz einfachen Grund, dass die kleinen, zarten Tiere die feste Schale einer gesunden Frucht nicht durchstechen können. Risse im Fallobst oder weiche Druckstellen eignen sich jedoch hervorragend für die Fruchtfliegenweibchen zur Eiablage. Weil sich die schlüpfenden Larven von Gärbakterien und Hefepilzen ernähren, sind sie von Anfang an bestens versorgt, denn sie finden einen reichlich gedeckten Tisch vor.

Erwachsene Obstfliegen lieben ebenfalls faulendes Obst. Sie machen sich auch über gärende Getränkereste her. Denn die Hefe, die bei der Gärung entsteht und die Bakterien, die zum Gärprozess beitragen, bilden ebenfalls eine optimale Nahrungsquelle für die Insekten. Und weil die gleichen Bakterienarten auch an der Kompostierung herabgefallenen Laubs beteiligt sind, finden Sie die Fruchtfliegen nicht nur auf dem Küchentisch, sondern auch in der Regenrinne wieder.

Selbst im Gully beziehungsweise im Abwasserkanal lassen sich Arten der Fruchtfliegen entdecken. Da Fliegen, die im Abwasserkanal aufwachsen, auch mit zahlreichen Keimen in Berührung kommen und als Krankheitsüberträger gelten, handelt es sich bei den kleinen Obstfliegen nicht nur um Plagegeister, sondern um Schädlinge. Und wenn Sie nun bedenken, dass ein Weibchen bis zu 400 Eier ablegt, sollten Sie nicht zögern: Sagen Sie schon einer einzelnen Fruchtfliege den Kampf an, müssen Sie sich nicht in wenigen Tagen mit einer Fliegenplage auseinandersetzen.

Woher die Fruchtfliegen kommen, lässt sich leicht beantworten: Sie kommen stets von draußen. Allerdings können die lästigen Insekten auf unterschiedlichen Wegen in Ihre Vier Wände gelangen. Da Obstfliegen sich fliegend vorwärtsbewegen, kommen sie in der Regel durch ein offenes Fenster oder die offene Terrassen- oder Balkontüre in den Raum geflogen.

In den seltensten Fällen geschieht das aufs Geratewohl. Die Tiere lassen sich von ihrem Geruchssinn leiten und fliegen nur zu Ihnen ins Haus, wenn sie durch irgendeinen Duft angelockt werden. Ist diese Möglichkeit ausgeschlossen, weil Sie entweder den Fruchtfliegen im Haus keine Nahrungsquelle bieten oder Türen und Fenster immer geschlossen halten, haben Sie die Insekten vielleicht beim Obst- oder Gemüsekauf selber in die Wohnung eingeschleppt.

Da die Fliegenweibchen ihre Eier gerne in Ritze von Fallobst oder in die Druckstellen von Obst oder Gemüse legen, können Sie, ohne es zu merken, befallene Früchte gekauft und mit nach Hause genommen haben. In Ihrer Wohnung schlüpfen dann zunächst die Larven und schlagen sich die Bäuche in der entsprechenden Frucht voll. Dort verpuppen sie sich und schlüpfen nach 7 bis 30 Tagen. Die fertige Fruchtfliege hat – je nach Art - eine Lebenserwartung von bis zu neun Wochen.

Woher kommen Fruchtfliegen?

Wie entstehen Obstfliegen?

Alle Fliegen legen zu ihrer Fortpflanzung Eier. Und weil auch Obstfliegen zu den Fliegen gehören, legen sie ihre Eier in gärenden, faulenden Früchten ab. Die Insekten können die Schale einer gesunden Frucht nicht durchstechen. Daher nutzen sie Risse im Fallobst oder Einstiche anderer Insekten, um ihre Eier an einer geeigneten Stelle zu platzieren. Neben Obst- und Gemüseresten brüten Fruchtfliegen auch in Kompost, Getränkeresten, Abwasserleitungen oder in Putzutensilien.

  • Sind die Eier abgelegt, dauert es nur einen Tag, bis die gefräßigen Larven schlüpfen. Die Larven der meisten Fruchtfliegenarten ernähren sich von den Mikroorganismen, die zur Fäulnis des Obstes oder zur Gärung von Flüssigkeiten beitragen. Dabei handelt es sich normalerweise um Bakterien oder Hefepilze. Es gibt aber auch Arten, die abgestorbene Pflanzenteile fressen. Andere ernähren sich von Pilzen und sogar kleine Räuber gibt es unter den Fruchtfliegenlarven, deren Nahrung aus Insekten besteht, die an Pflanzen saugen.
  • Wenn sich die Larven – je nach Art – fünf Tage oder auch bis zu 30 Tage vollgefressen haben, verpuppen sie sich. Im Puppenstadium verbleiben sie üblicherweise eine Woche. In seltenen Fällen kann die Fruchtfliegenpuppe jedoch sogar überwintern.
  • Aus der Puppe schlüpft dann nach einer Woche bereits die nächste Generation Obstfliegen.
  • Und weil auch die neuen Fruchtfliegen wieder bestrebt sind, sich rasch und reichlich zu vermehren, beginnen die Vollinsekten bereits am nächsten Tag mit ihrer Eiablage.

Rechnen Sie nun nach und führen Sie sich vor Augen, dass aus einem einzigen Obstfliegen Exemplar innerhalb von vier Wochen eine ganze Fliegenpopulation mit über 150.000 Fliegen entstehen kann! Dann verstehen Sie, dass auch bei wenigen, schwirrenden Insekten bereits dringend Handlungsbedarf besteht.

Warten Sie nicht, bis die Fruchtfliegen Ihre Wohnung belagern und Sie sich mit einer Fliegenplage, auseinandersetzen müssen. Denn je größer die Anzahl Fliegen ist, umso schwieriger wird es, der Invasion Herr zu werden. Versuchen Sie stattdessen, einer Fliegen-Heimsuchung durch gezielte Vorbeugemaßnahmen zu entgehen.

Lebensdauer von Fruchtfliegen

Je nach Fliegenart haben weibliche Obstfliegen eine Lebenserwartung von vier bis höchstens neun Wochen. Fliegenmännchen leben nur ungefähr zehn Tage. Weil das nicht besonders lange ist, sind die kleinen Insekten ihre Fortpflanzung betreffend sehr fleißig:

  1. Im Laufe ihres kurzen Lebens legt ein Fliegenweibchen zwischen 350 und 400 Eier. Damit die Entwicklung von der Larve bis zur erwachsenen Fruchtfliege möglichst zügig und reibungslos vonstattengeht, muss das Weibchen die Eier geschickt platzieren.
  2. Denn nur wenn das Nahrungsangebot passt, können sich die Larven ausreichend vollfressen.
  3. Gleichzeitig spielt auch die Umgebungstemperatur eine wichtige Rolle, dass sich aus der verpuppten Larve eine Obstfliege entwickeln kann. Sind jedoch das Nahrungsangebot und die Umgebungstemperatur perfekt, hat sich bereits nach weniger als zwei Wochen die nächste Generation von Fruchtfliegen entwickelt.
  4. Natürlich lässt sich auch die zweite Generation keine Zeit mit dem Eierlegen. So ist es schon nach spätestens vier Wochen relativ schwierig, dem übermäßigen Wachsen der Population Einhalt zu gebieten. Die kleinen Insekten haben sich zur Plage ausgeweitet.
  5. Weil sich Fruchtfliegen trotz ihrer relativ kurzen Lebensdauer mit so rasanter Geschwindigkeit fortpflanzen, reicht es bald nicht mehr aus, die Fliegen mit dem Staubsauger einzusaugen.

Wenn Sie meinen, da ja bereits nach circa vier Wochen die erste Generation Fruchtfliegen stirbt, könnten Sie das Problem einfach aussitzen, sind Sie leider schief gewickelt. Denn bis dahin haben die kleinen Insekten schon so viele Eier gelegt, dass sich das Problem keinesfalls von alleine erledigen wird. Wenn Sie nicht versuchen, die Ursache für die Fliegenplage zu beseitigen und auf diese Weise den Tieren die Nahrung zu entziehen, werden Sie Ihre Nachlässigkeit bereuen.

Viele Tipps und hilfreiche Anleitungen, wie Sie die nervigen Plagegeister möglichst rasch wieder loswerden können, erhalten Sie auf der Seite Fruchtfliegen bekämpfen

Tipps gegen Fruchtfliegen

Um der Fliegenplage rasch Herr zu werden, ist es am besten, wenn Sie dreigleisig fahren:

  1. Versuchen Sie, möglichst viele der erwachsenen Obstfliegen zu eliminieren. Denn je weniger Fliegen herumschwirren, umso geringer ist die Gefahr, dass ein Weibchen dabei ist, das seine Eier ablegt und für die Vermehrung der Population sorgt.
  2. Außerdem sollten Sie Ursachenforschung betreiben und herausfinden, wodurch die kleinen Insekten in Ihr Haus gelockt Fruchtfliegen bei Ihnen Einzug halten, um sich zu vermehren. Gleichzeitig entziehen Sie den Tieren die Nahrungsquelle, was ihnen ein Bleiben in Ihren Vier Wänden ebenfalls verleitet.
  3. Um nicht erneut gegen eine Fliegeninvasion kämpfen zu müssen, sollten Sie entsprechende Vorbeugemaßnahmen treffen. Schon mit wenigen Handgriffen können Sie vermeiden, dass sich erneut Fruchtfliegen in Ihr Heim verirren und sich dort eifrig vermehren.

Um sich zunächst der ausgewachsenen Fliegen zu entledigen, wird die Obstfliegenfalle als ein sehr effektives Mittel immer wieder empfohlen. Sie haben die Möglichkeit fertig bestückte Fallen im Fachhandel zu erwerben. Alternativ lassen sich Fliegenfallen aber auch mit wenigen Hausmitteln auf einfache Art selber herstellen. Wie das geht, können Sie auf der Seite Fruchtfliegenfalle selber machen nachlesen.

Wenn Sie lesen, auf welche Weise sich die Obstfliegen in der Küche vermeiden lassen, wird Ihnen wahrscheinlich bewusst, welche Maßnahme Sie übersehen haben, sodass sich die Tiere bei Ihnen niederlassen konnten. Sie schlagen also zwei Fliegen mit einer Klappe: Sie können die Ursache entfernen und gleichzeitig einem weiteren Anlocken der Fruchtfliegen erfolgreich vorbeugen.

Beachten Sie folgende Tipps, wird Fruchtfliegen die Nahrungsquelle entzogen und die Wahrscheinlichkeit, dass Sie erneut von einer Fliegenplage heimgesucht werden, ist gering:

  • Versuchen Sie, frisches Obst nur möglichst kurze Zeit im Haus zu lagern. Es spielt keine Rolle, ob Sie die Früchte im Supermarkt kaufen, auf dem Wochenmarkt erstehen oder aus dem heimischen Garten auf den Tisch bringen. Auch ganz frisches Obst verdirbt in der warmen Wohnung rascher, als im Freien.
  • Wenn Sie durch eine gekühlte Lagerung nicht das Fruchtaroma negativ beeinflussen, sollten Sie auch frisches Obst im Kühlschrank aufbewahren. Es gibt allerdings Früchte – wie beispielsweise die Banane -, für die aufgrund ihrer Beschaffenheit eine Lagerung im Kühlschrank nicht zu empfehlen ist.
  • Waschen Sie leicht beschädigte oder gedrückte Früchte gleich nach dem Einkauf beziehungsweise sofort nach dem Pflücken vom Baum mit heißem Wasser vorsichtig aber gründlich ab. Dadurch töten Sie eventuell vorhandene Fliegenlarven ab und die Obstfliegeninvasion bleibt Ihnen erspart.
  • Fallobst muss nicht entsorgt werden. Allerdings sollten Sie diese Früchte nicht lagern, sondern stets direkt nach dem Aufsammeln verarbeiten.
  • Halten Sie den Komposteimer in der Küche immer gut verschlossen. Versuchen Sie ihn so oft, wie möglich auszuleeren. Nach jeder Leerung sollten Sie den Eimer mit heißem Wasser und Spülmittel reinigen.
  • Sorgen Sie dafür, dass auch die Biotonne immer verschlossen ist. Stellen Sie sie zu jeder Leerung an den Straßenrand und versäumen Sie nicht, auch die frisch geleerte Tonne vor der Weiterbenutzung mit heißem Wasser und Spülmittel gründlich zu säubern.
  • Finden Fruchtfliegen keine verfaulenden Früchte, geben Sie sich auch mit kompostierenden Blättern in der Regenrinne zufrieden. Damit Sie sich nicht auf diesem Weg die kleinen Insekten ans Haus locken, sollten Sie die Regenrinne regelmäßig von herabgefallenem Laub befreien. Der Weg von der Dachrinne durchs offene Küchenfenster ist sehr kurz. Geben Sie Obstfliegen erst gar keinen Anlass, in die Nähe Ihres Hauses zu fliegen.