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Nicht in jedem Garten halten sich Ratten auf. Haben Sie eine Ratte in Ihrem Garten entdeckt, tun oder besitzen Sie etwas, das die Nagetiere anlockt. Um das zu vermeiden, sollten Sie verschiedene Vorbeugemaßnahmen treffen. Allerdings bedeutet die Sichtung eines einzelnen Tieres noch nicht, dass sich Ratten in Ihrem Garten niedergelassen haben. Wanderratten können in einem Umkreis von mehreren hundert Metern über ihr Revier hinaus aktiv werden. Haben sich die ungebetenen Gäste jedoch in Ihrem Garten eingenistet, müssen Sie rasch handeln.
Weil sich Ratten sehr schnell vermehren, ist bei der Bekämpfung stets Eile angesagt. Versuchen Sie nicht, über ein vereinzeltes Tier hinwegzusehen. Mit durchschnittlich sechs Jungen pro Wurf und drei bis fünf Würfen im Jahr hat es sich rasch zu einer Rattenplage ausgeweitet. Zudem sind die Nager nicht nur Lebensmittelschädlinge, sondern können auch zahlreiche gefährliche Krankheiten übertragen. In manchen Bundesländern Deutschlands besteht deshalb auch Meldepflicht. Das heißt, wenn Sie eine Ratte in Ihrem Garten oder auf einem öffentlichen Gelände gesichtet haben, müssen Sie der Gesundheitsbehörde davon Mitteilung machen.
Da Ratten erst in der Dämmerung aktiv werden, kommt es nur selten vor, dass Sie ein Exemplar im Garten sehen. In der Regel lässt sich ein Rattenbefall an verschiedenen Anzeichen ausmachen:
Rattenkot: Der Kot von Ratten ist spindelförmig. Das heißt, er hat ungefähr die Form eines Reiskorns. Er ist allerdings mit einer durchschnittlichen Länge von zwei Zentimetern deutlich größer. Die Köttel liegen in Gruppen zusammen. Frischer, schwarz glänzender, weicher Kot deutet auf einen akuten Ratenbefall hin. Grauer, krümeliger Rattenkot ist älteren Datums und kann darauf hinweisen, dass die ungebetenen Gäste das Weite gesucht haben.
Laufwege: Wer genau hinsieht, kann auch im Garten die Laufwege der Ratten erkennen. Ebenso, wie Mäuse orientieren sich Ratten am Geruch. Sie benutzen immer den gleichen Weg vom Bau zur Nahrung und zur Trinkquelle. Sie erkennen diese Laufwege als schmale Bahnen aus festgetretenem Schmutz. Auf einem betonierten Gartenweg oder der Terrasse können Sie eventuell sogenannte Trittsiegel, also Rattenfußspuren entdecken.
Die Ratte hat an den Hinterpfoten jeweils fünf Zehen mit einem besonders langen Mittelzeh. An den Vorderpfoten besitzt sie nur vier Zehen. Da sie ihren Schwanz beim Laufen nicht hochhebt, lässt sich zwischen den Fußspuren die Schleifspur des Schwanzes erkennen. Fußspuren von Ratten sind größer, als Trittsiegel von Mäusen.
Unterhöhlungen: Da sich Ratten tagsüber in Erdbauten aufhalten, unterhöhlen sie beim Graben im Garten häufig Gartenwege oder auch die befestigte Terrasse. Unterhöhlungen können ebenfalls auf einen Rattenbefall im Garten hindeuten. Die Eingänge zum Rattenbau weisen einen Durchmesser von circa fünf Zentimetern auf und sind immer geöffnet. Befindet sich ein Schmutzhaufen davor oder ist der Eingang mit Spinnweben verhängt, deutet das daraufhin, dass die Ratten weitergezogen sind und der Bau nicht mehr bewohnt ist.
Nageschäden: Ratten erklettern im Frühjahr die Bäume im Garten. Sie fressen dort die Blütenknospen oder auch junge Triebe. Im Herbst finden Sie Nagespuren im Obst oder auch in Walnüssen. Die typische Nagespur einer Ratte im Obst weist immer zwei nebeneinander parallel verlaufende Rillen auf.
Da bei Ratten, wie bei allen Nagetieren die Nagezähne ständig nachwachsen, muss sie auch dann Nagen, wenn sie nicht vom Hunger geplagt wird. So verursachen Ratten im Garten auch erhebliche Materialschäden. Sie benagen Holz ebenso wie härtere Materialien. Ein Kunststoffeimer beispielsweise, in dem Sie Vogelfutter aufbewahren, ist vor der Ratte ebenfalls nicht sicher.
Weil Ratten gerade im Winter nicht nur durch die Nahrung, sondern oftmals auch durch die Wärme des Kompostes angezogen werden, sollten Sie den Komposter oder den Komposthaufen möglichst weiter entfernt vom Haus, im Garten aufstellen. Ratten im Kompost sind allerdings kein notwendiges Übel. Wer seinen Komposter richtig befüllt, hat mit den Schädlingen dort nicht zu kämpfen. Achten Sie darauf, dass Ihr keom gekochtes beziehungsweise zubereitetes Essen in den Kompost gerät, denn proteinreiche Nahrung zieht Ratten an.
Folgende Abfälle jedoch können Sie bedenkenlos kompostieren, ohne einen Rattenbefall befürchten zu müssen:
Wenn Sie alle anderen biologischen Abfälle in der Biotonne entsorgen, finden Wanderratten auf ihrem Kompost keine Nahrung und werden das Weite suchen. Zusätzlich können Sie einem Befall vorbeugen, indem Sie den Kompost durch ein feinmaschiges Drahtgitter auf allen Seiten sichern und ihn durch einen festen Boden und einen Deckel vom Garten abtrennen.
Außerdem sollten Sie den Kompost so häufig, wie möglich besuchen, um den Ratten kein ruhiges Plätzchen zu bieten. Setzen Sie Ihren Kompost zweimal jährlich komplett um. Denn auch auf diese Weise werden Sie Ratten los. Feuchte Abfälle, wie Obst, Gemüse oder frisch gemähtes Gras sollten Sie auf der Oberfläche des Kompostes verteilen, um den Geruch nach Fäulnis, der die Nagetiere ebenfalls anzieht, zu vermeiden.
Haben sich bereits mehrere Ratten in Ihrem Kompost häuslich niedergelassen, müssen Sie vorsichtig sein. Fühlt sich die Ratte bedroht, scheut sie auch vor einem Angriff gegen Menschen nicht zurück. Da jedoch gerade auf dem Kompost der Einsatz von Gift nicht zu empfehlen ist, können Sie versuchen, den Schädlingen mithilfe von Rattenfallen Herr zu werden. Klappt das nicht, und Sie müssen zu chemischen Mitteln greifen, sollten Sie für diese Saison auf den Kompost als hausgemachtes Düngemittel verzichten.
Vorbeugen: Nicht immer ist es möglich, einem Rattenbefall im Garten sicher vorzubeugen. Wer sich Tiere im Garten hält, muss sie schließlich auch mit Futter versorgen. Da aber Getreidekörner nicht nur beim Geflügel beliebt sind, sondern auch Ratten als Nahrung dienen, werden die Schädlinge unweigerlich angezogen. Sie können den Festschmaus nur vorenthalten, indem Sie nicht mehr Körner in den Futterbehälter streuen, als Ihre Hühner tagsüber verzehren. Alternativ leeren Sie den Behälter regelmäßig vor Einbruch der Dämmerung, denn Ratten sind nachtaktiv.
Aber auch, wer keine eigenen Tiere im Garten hält und lediglich versucht den heimischen Singvögeln über den Winter zu helfen, läuft Gefahr, dass statt der Meisen Ratten das Vogelhäuschen plündern. Es ist wichtig, die Futterstellen für die Vögel so zu gestalten, dass die Nagetiere keinen oder nur sehr schwer Zutritt finden. Im Fachhandel können Sie Manschetten fürs Vogelhäuschen erwerben, die ein Eindringen der Nagetiere verhindern.
Bekämpfen: Ist das Kind bereits in den Brunnen gefallen und Sie haben ein oder mehrere Anzeichen entdeckt, die auf Ratten hindeuten, sollten Sie rasch handeln. Ist die Schädlingsplage noch nicht weit fortgeschritten, lässt sie sich eventuell mit Rattenfallen eindämmen.
Rattenfallen: Bei den Fallen wird unterschieden, zwischen Lebendfallen und Tötungsfallen. Tötungsfallen sind in der Regel Schnappfallen, in denen die Ratte rasch und ohne zu leiden, getötet wird. Zu den Lebendfallen gibt es unterschiedliche Modelle. Sie können die Rattenfalle entweder käuflich erwerben oder selber bauen.
Bedenken Sie bei jeder Fallenart jedoch: Ratten sind intelligente Tiere. Sie lernen aus dem Leid der Artgenossen und können sich todbringende Köder merken. Sie müssen Rattenfallen nach Benutzung immer gründlich reinigen, damit die feine Nase der Tiere nicht schon am Geruch erkennt, dass es sich um eine Falle handelt. Weitere interessante Details zum Thema Rattenfalle finden Sie im Abschnitt Was tun gegen Ratten? weiter unten.
Rattengift: Alternativ zur Falle können Sie bei einer größeren Rattenplage im Garten auch mit chemischen Mitteln arbeiten. Dabei sollten Sie jedoch nicht außer Acht lassen, dass Rodentizide nicht nur bei den Ratten tödlich wirken, sondern auch für viele andere Tiere und für den Menschen sehr gefährlich sind. Halten Sie sich beim Ausbringen des Giftes unbedingt ganz genau an die Hinweise des Herstellers. Und sorgen Sie außerdem dafür, dass weder Kinder noch Haustiere Zutritt zum Garten haben, während das Rattengift ausgelegt ist.
Wird der Garten von mehreren Parteien eines Hauses benutzt, müssen alle Mitbewohner informiert werden. Sie sollten über die Gefährlichkeit des Giftes aufklären und zusätzlich Schilder anbringen, die auf das Rattengift hinweisen. Wie Sie Rattengift selber auslegen und worauf Sie dabei besonders achten müssen, können Sie hier: Chemische Mittel gegen Ratten nachlesen.
Nicht alle Mittel, die beim Kampf gegen Ratten im Haus zur Verfügung stehen, lassen sich auch im Garten einsetzen:
Katzen als Rattenfänger: Gerade im Garten bietet es sich an, auf die natürlichen Feinde der Ratten zu setzen. Als Feind Nummer Eins gilt immer noch die Katze. Allerdings müssen Sie Ihrem Stubentiger auch die Gelegenheit zur Rattenjagd geben. Lassen Sie die Katze im Garten spielen, wird sie die Schädlinge jagen. Seien Sie Ihrem Haustier jedoch nicht böse, wenn es Ihnen als Geschenk ab und zu eine erlegte Ratte auf dem Bettvorleger präsentiert.
Wer keine Katze besitzt und auch des Nachbars Katze nicht zum Rattenjagen gewinnen kann, kann sich andere Verbündete im Kampf gegen die ungebetenen Gäste suchen:
Weitere Infos zur Rattenbekämpfung im Garten finden Sie hier: Ratten bekämpfen