Inhaltsverzeichnis:
In Deutschland gibt es nur zwei wild lebende Rattenarten: Hausratten und Wanderratten. Beide haben sich als Kulturfolger dem Menschen angeschlossen und sind in menschlichen Behausungen anzutreffen. Während Hausratten eher die trockenen, oberen Bereiche des Hauses bevorzugen wie das Dachgeschoss oder den Dachboden, leben Wanderratten unten, mit Vorliebe dort, wo es feucht ist. Im Keller oder im Abwassersystem handelt es sich immer um Wanderratten.
Einen weiteren großen Unterschied zwischen den beiden Rattenarten sollten Sie ebenfalls kennen. Während die seltenen Hausratten in einigen Bundesländern auf der Roten Liste stehen, weil sie vom Aussterben bedroht sind, verhält es sich bei Wanderratten umgekehrt. Sie nehmen in einigen Gegenden Deutschlands überhand. Deswegen müssen sie bekämpft werden. Das geht sogar so weit, dass Sie beim Entdecken einer Wanderratte in manchen Bundesländern beim Gesundheitsamt Meldung erstatten müssen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie Ratten auf Ihrem Privatgrundstück sehen oder in einer öffentlichen Anlage.
Bei den Meinungen zur Rattenbekämpfung im Garten scheiden sich die Geister. Während einige der Ansicht sind, dass Ratten im Garten nicht unbedingt bekämpft werden müssen, sind bei den meisten Menschen, die Schädlinge im liebevoll angelegten Außengrundstück, genauso unbeliebt wie im Haus. Leben Sie in einem Bundesland, für das es keine Meldepflicht, wie beispielsweise in Bayern, bleibt die Rattenbekämpfung im heimischen Garten Ihnen überlassen.
Versuchen Sie zunächst anhand der typischen Anzeichen, die auf einen Rattenbefall hindeuten, (siehe Ratten im Garten erkennen) festzustellen, ob Sie nur einen Durchwanderer erblickt haben, der sich nicht länger in Ihrem Garten aufhält, oder um Ratten, die sich bei Ihnen niedergelassen haben. Bei einem Einzeltier können Sie auf den Einsatz von Gift verzichten und versuchen, die Ratte mithilfe von Hausmitteln, von natürlichen Feinden oder mit einer Rattenfalle zu bekämpfen.
Rattengift: Handelt es sich um einen größeren Rattenbefall in Ihrem Garten oder ist die Plage gar grundstückübergreifend, sodass auch Ihre Nachbarn betroffen sind, bleibt meistens nur ein Ausweg: Rattengift. Die in Deutschland zugelassenen Rodentizide verhindern in der Regel die Blutgerinnung. Das hat zur Folge, dass die Ratten innerlich verbluten. Allerdings geschieht das nicht sofort, denn sonst würden die anderen Tiere durch den Tod ihres Artgenossen gewarnt. Vergiftete Ratten verenden erst nach mehreren Tagen.
Da Rattengift auch für den Menschen, die Umwelt und Ihre Haustiere sowie andere wild lebende Tiere gefährlich ist, sollten Sie das Auslegen von Rattengift am besten einem Profi, dem Kammerjäger überlassen. Möchten Sie sich selber um die Rattenvernichtung kümmern, müssen Sie beim Auslegen von Rodentiziden zahlreiche Vorsichtsmaßnahmen treffen:
Weitere Mittel, die Sie sowohl bei Ihrem Kampf gegen die Ratten im Garten, wie auch gegen die Schädlinge im Haus unterstützen, können Sie auf der Seite: Mittel gegen Ratten durchlesen. Dort werden sowohl natürliche, wie auch biologische Mittel vorgestellt. Und wie Sie es gar nicht erst zu einer Rattenplage kommen lassen, erfahren Sie dort ebenfalls.
Leben Sie in einem Bundesland mit Meldepflicht für Ratten, wird in der Regel das Gesundheitsamt tätig und schickt einen Profi, der sich um die Rattenbekämpfung kümmert. Herrscht bei Ihnen keine Meldepflicht, müssen Sie als Hausbesitzer selber tätig werden. Sind Sie Mieter, setzen Sie sich mit dem Hauseigentümer in Verbindung. Denn der ist für die Beseitigung verantwortlich. Kommt er seiner Verantwortung nicht nach, können Sie über eine Mietminderung nachdenken. Weitere interessante Infos finden Sie im Abschnitt: Ratten Meldepflicht
Um die Schädlinge zu bekämpfen, haben Sie generell zwei verschiedene Möglichkeiten:
Rattengift: Da auch Ratten dem Tierschutzgesetz unterliegen, müssen Sie bei der Rattenbekämpfung darauf achten, dass die Tiere nicht unnötig leiden. Entscheiden Sie sich für Gift, sollten Sie nur Mittel verwenden, die in Deutschland zugelassen sind. Diese Rodentizide funktionieren in der Regel mit Blutgerinnungshemmern, die zur Folge haben, dass die vergifteten Ratten innerlich verbluten. Rattengift, das Strychnin oder Arsen enthält, ist wegen seiner hohen Gefährlichkeit für den Menschen in Deutschland verboten.
Doch auch mit den zugelassenen Rodentiziden dürfen Sie keinesfalls sorglos umgehen. Alle Rattengifte enthalten Substanzen, die erstens in der Natur schwer abgebaut werden können und zweitens auch für den Menschen und andere Haustiere gefährlich sind. Gerade Kleinkinder werden durch die kleinen Päckchen mit dem bunt gefärbten Gift leicht angezogen.
Bei einem Einsatz von Rattengift innerhalb des Hauses, müssen Sie strengstens darauf achten, dass die Kleinen zum Gift keinen Zutritt haben. Sichern Sie sowohl die Räume, in denen das Rattengift ausgebracht ist, wie auch den Ort, wo Sie es lagern. Dass Rodentizide niemals im Küchenschrank oder in der Speisekammer aufbewahrt werden dürfen, versteht sich von selbst.
Es gibt zwei wichtige Gründe, tote, vergiftete Ratten schnellstmöglich zu entsorgen: Erstens beginnt das tote Tier schon nach kurzer Zeit zu verwesen und zu stinken und zweitens birgt auch die tote Ratte Gefahr für Mensch und Tier. Da die Schädlinge durch das Rattengift nicht sofort verenden, kann es sein, dass sich die vergifteten Ratten bevor sie sterben in ihren Bau im Abwassersystem, in der Wand oder in einer Zwischendecke zurückziehen.
Dann müssen Sie solange suchen, bis Sie die Schädlinge gefunden haben. Andernfalls wird Ihre Nase monatelang von einem äußerst unangenehmen Verwesungsgeruch geplagt. Entdeckt Ihr Hund oder die Katze eine an Gift verendete Ratte, kann sich das Haustier durch den Kontakt mit dem toten Tierebenfalls vergiften.
Zusammenfassung, Ratten mit Rodentiziden bekämpfen:
Hausmittel: Lebt nur eine einzige Ratte auf Ihrem Grundstück, versuchen Sie, den Lebensmittelschädling zunächst mithilfe von Hausmitteln zu bekämpfen. Sie können beispielsweise Chilipulver auf die Laufwege streuen. Da Ratten beim Laufen immer wieder mit ihrem Fell den Boden berühren, nimmt ihr Fell das Pulver auf. Wenn sich die Tiere putzen, gerät das scharfe Chilipulver in ihre Atemwege und sie bekommem Atmenot. Außerdem ist der Geruch von Chili den Ratten verhasst, sodass sie eventuell freiwillig die Flucht ergreifen.
Ultraschall: Alternativ zum Hausmittel können Sie ein Ultraschallgerät aufstellen. Der batteriebetriebene Apparat sendet Schallwellen im Ultrafrequenzbereich aus. Das sind Töne, die der Mensch nicht hören kann. Ratten aber fühlen sich durch diesen Lärm gestört. Allerdings sollten Sie bedenken, dass auch Ihre Haustiere Ultraschallwellen hören können. Weitere Infos finden Sie im Abschnitt Ratten im Haus bekämpfen weiter unten (nach den Hausmitteln).
Natürliche Feinde: Gerade im Garten können Sie auch versuchen auf die natürlichen Feinde der Ratten zu setzen. Bieten Sie beispielsweise in Schuppen oder Sträuchern einen Unterschlupf für Eulen, kann Ihnen der Nachtgreifvogel beim Kampf gegen die Ratten helfen.
Rattenfalle: Klappt das nicht, können Sie selbst auf die Jagd gehen. Bestücken Sie eine Rattenfalle mit dem passenden Köder und stellen Sie die Falle abends auf einem Laufweg der Ratten auf. Mit etwas Glück wird am nächsten Morgen eine Ratte in der Falle festsitzen: