Motten

Motten gehören zu den Schmetterlingen. Im Gegensatz zu den Faltern, die sich am Tage auf unseren Blumen im Garten niederlassen, sind Motten jedoch nachtaktiv. Das schlägt sich auch in ihrem Aussehen nieder. Während die Tagfalter mit bunten Farben und wunderschönen Mustern nicht nur den Schmetterlingssammler erfreuen, können die Mottenmännchen und Mottenweibchen mit ihren verschiedenen Braun- und Grautönen wohl nur ihresgleichen beeindrucken.

Dennoch hat die Natur auch hier mitgedacht. Schließlich müssen sich die Tagfalter in ihrem Aussehen den bunten Blumen und Blüten anpassen, aus denen sie ihre Nahrung gewinnen. Die Farben der Nachtfalter, zu denen auch die Motten gehören, orientieren sich am Farbspektrum, das in der Nacht wahrgenommen wird. Durch die farbliche Anpassung sind sowohl die Tagfalter, wie auch die Motten (Nachtfalter) vor Fressfeinden geschützt.

Mottenarten

Alleine in Mitteleuropa sind mehrere hundert Arten von Motten bekannt. Die meisten dieser Nachtfalter leben jedoch im Freien und beeinflussen das Leben der Menschen nicht. Einige wenige Motten jedoch sind entweder im Freien und in menschlichen Behausungen oder nur in menschlicher Umgebung zu finden.

Diese Nachtfalterarten müssen als Schädlinge betrachtet werden. Sie tun sich entweder an menschlichen Lebensmittelvorräten gütlich oder sie ernähren sich von wolle-haltigen Stoffen.

  • Kleidermotten: Die bekanntesten Motten sind wohl die Kleidermotten. Über diese Nachtfalter berichten bereits altsyrische Keilschriften. Die Kleidermotte wird sechs bis neun Millimeter groß. Sie ist hellgelb bis dunkelbraun und ohne Muster. In der freien Natur lebt sie in Nestern von Vögeln oder Säugetieren. Im Wohnhaus macht sich der Nachtfalter gerne im Kleiderschrank, in Polstermöbeln oder im Teppich breit.
  • Dörrobstmotten: Neben Kleidermotten gibt es weitere Nachtfalter, die sich als Schädlinge erwiesen haben. Dazu zählen unter anderem die Dörrobstmotten. Sie sind als Lebensmittelschädling bekannt. Der vier bis zehn Millimeter lange Nachtfalter besitzt hellgrau bis graugelb gefärbte Vorderflügel. Sein restlicher Körper weist eine hellere oder dunklere kupferrote Farbe auf. Eine weibliche Dörrobstmotte legt bis zu 300 Eier.
  • Mehlmotten: Weitere Schädlinge sind die Mehlmotten. Auch sie ernähren sich von menschlichen Vorräten. Dieser Nachtfalter wird zwischen zehn und vierzehn Millimeter lang und unterscheidet sich damit in der Größe deutlich von der Dörrobstmotte. Die Flügel der Mehlmotte sind grau und weisen zwei helle, gezackte Querlinien, mehrere schwarze Flecken und eine Reihe aus kleinen dunklen Flecken am vorderen Rand auf. Ihr Körper ist einfarbig grau.
  • Wachsmotten: Ebenfalls in Deutschland heimisch sind die Wachsmotten. Dieser Nachtfalter befällt, angelockt durch den Duft, die Nester von Hummeln und Honigbienen. Die Wachsmottenlarven ernähren sich nicht nur von den Pollen und den Kokons der Bienen, sonder fressen zum Teil auch die in den Waben enthaltenen Eier und die Bienenlarven auf. Dadurch gelten sie als großer Schädling in der Imkerei. Es darf jedoch nicht vergessen werden, dass die Wachsmotten den Wildbienen durchaus auch von Nutzen sein können. Weil dieser Nachtfalter den Wabenbau alter, verlassener Bienennester so gründlich zerstört, kann er von anderen Wildbienen wieder genutzt werden.

Mehlmotte

Motten in der Wohnung

In der Wohnung sind sowohl Kleidermotten, wie auch Lebensmittelmotten anzutreffen. Während sich Kleidermotten auf Wolle und Pelze spezialisiert haben, sind Lebensmittelmotten in erster Linie in der Küche oder im Vorratsschrank zu finden. Kleidermotten fressen mit Vorliebe Wolle haltige Stoffe. Als Lebensmittelschädling müssen sowohl Dörrobstmotten, wie auch die Mehlmotten bezeichnet werden.

Kleidermotten: Eigentlich ist der Name Kleidermotte nicht ganz zutreffend, denn dieser Nachtfalter, der sich in erster Linie von Wollfasern, Fellen und Pelzen ernährt, macht sich nicht nur über Ihre Kleidung her, sondern knabbert ebenso gerne am Teppich oder an der Polstergarnitur. Die Motten legen ihre Eier in den Bodenritzen unter dem Teppich ab oder in den Falten des Sofas. Dabei bevorzugen sie Ecken oder Räume, die ungenutzt sind.

Um dem Mottenbefall im Sofa oder im Teppich vorzubeugen, sollten Sie also das Gästezimmer des Öfteren inspizieren und auch keinen Zipfel Ihres Teppichs längere Zeit unbegangen lassen. Weitere ausführliche Infos: Kleidermotten loswerden

In der Küche müssen Sie mit einem Befall durch Dörrobstmotten oder durch Mehlmotten rechnen. Beide Nachtfalterarten sind auf menschliche Lebensmittel spezialisiert.

  1. Dörrobstmotten: Die Raupen der Dörrobstmotte ernähren sich hauptsächlich von Getreideprodukten, von Nüssen, Hülsenfrüchten, Schokolade, Kakao, Kaffee, Nudeln, Tee, Gewürzen und natürlich von Dörrobst. In Ausnahmefällen machen sie sich über frisches Obst her.
  2. Mehlmotten: Die Raupen der Mehlmotten, die Sie ebenfalls in der Küche oder in der Vorratskammer antreffen können, bevorzugen Mehl. Sie sind sowohl in den Getreidekörnern selbst, wie auch in verarbeiteten Mehlprodukten, wie beispielsweise Teigwaren oder auch in Gemüse oder Gemüseprodukten zuhause. Mehlmotten durchbeißt dünne Verpackungen und kriechen bis zu 400 Meter weit, um an die bevorzugte Nahrung zu gelangen.

Motten im Schrank

Im Schrank befinden sich in erster Linie Kleidermotten oder Lebensmittelmotten.

Kleidermotten fressen mit Vorliebe Wolle, Pelze und Felle. Obwohl die Nachtfalterraupen andere Stoffe nicht verdauen können, machen sie sich auch über Baumwolle und synthetische Stoffe her. Wenn Sie die Türe des Kleiderschrankes öffnen und Ihnen ein Nachtfalter entgegengeflogen kommt, sollten Sie schnellstens etwas unternehmen.

Die einzelne Kleidermotte kann nämlich bis zu 250 Eiern legen aus denen nach circa 2 Wochen die gefräßigen Raupen schlüpfen. Die Raupen der Kleidermotte fressen sich, je nach Umweltbedingungen mindestens 60 Tage durch Ihre Kleidung, bevor Sie sich verpuppen und anschließend zum Nachtfalter werden.

Lebensmittelmotten: Wenn aus Ihrem Küchenschrank ein Nachtfalter taumelt, kann es entweder eine Dörrobstmotte sein, oder eine Mehlmotte:

  • Dörrobstmotten sind mit einer Länge von vier bis zehn Millimetern und einer Flügelspannweite zwischen 13 und 20 Millimetern ziemlich klein. Während der ausgewachsene Nachtfalter circa 12 Tage lebt und dabei keine Nahrung aufnimmt, fressen sich die Raupen des Schmetterlings mindestens 32 Tage durch Ihre Vorräte.
  • Der zweite Lebensmittelschädling, die Mehlmotten, sind mit einer Körperlänge von zehn bis vierzehn Millimetern und einer Flügelspannweite zwischen 20 und 25 Millimetern deutlich größer als die Dörrobstmotten. Ihre Raupe sind von weißer Farbe und haben einen dunklen Kopf. 30 Grad Celsius ist die optimale Temperatur für die Entwicklung der Raupe zum Schmetterling. Bei so viel Wärme frisst sich die Raupe circa 41 Tage lang durch Ihre Lebensmittelvorräte, bevor sie sich verpuppt und zum Nachtfalter wird.
  • Weitere ausführliche Infos und Tipps: Lebensmittelmotten bekämpfen

Motten loswerden

Weil Motten im menschlichen Lebensraum immer als Schädlinge auftreten, will sie natürlich niemand im Haus haben. Es gibt unterschiedliche Methoden, Motten mit ihren gefräßigen Larven loszuwerden. Sie können entweder auf Hausmittel setzen (siehe Hausmittel gegen Motten) oder auf die biologischen Feinde der Motten bauen.

Außerdem hat die Textilindustrie chemische Sprays entwickelt, mit denen Sie Kleidermotten ebenfalls zu Leibe rücken können. Für welches Mittel Sie sich entscheiden, bleibt natürlich Ihnen überlassen. Bei allem Groll, den Sie gegen die kleinen Insekten herrschen, sollten Sie jedoch nicht die Verhältnismäßigkeit der Mittel außer Acht lassen. Weitergehende Informationen zu chemischen und natürlichen Anti-Motten-Mitteln finden Sie auf der Seite Mottenbekämpfung.

Während die chemische Keule oft sehr rasch wirkt und kaum ein Tier vergisst, benötigen die natürlichen Feinde der Motten meist etwas länger, um ihr Werk zu verrichten. Dennoch empfiehlt es sich, nicht nur mit Rücksicht auf die Umwelt, den natürlichen Weg zur Bekämpfung der Nachtfalter einzuschlagen. Oft sind nämlich in den chemischen Sprays Zusätze enthalten, die sich auch auf die Gesundheit Ihrer Haustiere oder gar Ihrer Kinder auswirken können.