Mottenbekämpfung

Bevor Sie gegen die unscheinbaren Nachtfalter vorgehen, sollten Sie wissen, dass es sich nicht bei jedem Falter, der nachts durchs Haus flattert, um eine Motte handelt. Motten gehören zu den Kleinschmetterlingen. Falter, die im Haus Schaden anrichten können, erreichen höchstens eine Größe von 14 Millimetern. In der Küche, wie auch im Schlafzimmer fühlen sich die Tiere heimisch.

Entdecken Sie im Küchenschrank einen kleinen Nachtfalter, handelt es sich entweder um eine Mehlmotte oder um eine Dörrobstmotte. Beide Lebensmittelmotten legen ihre Eier in Lebensmitteln ab und machen auf diese Weise Ihre Vorräte unbrauchbar. Die Kleidermotte legt ihre Eier entweder in unbenutzten Kleidungsstücken ab, oder sie wählt selten begangene Teppichstellen oder Sofaritzen. Weil die gefräßigen Larven der Kleidermotten die Textilien zerfressen, müssen auch diese Motten bekämpft werden.

Natürliche Mottenbekämpfung

Am besten ist es, wenn Sie die Motten und ihren gefräßigen Nachwuchs auf natürliche Weise wieder loswerden.

Kleidermotten: Haben Kleidermotten ihre Eier im Kleiderschrank oder auf dem Teppich abgelegt, erkennen Sie das entweder an kleinen, unregelmäßigen Löchern oder an weißlichen Gespinsten zwischen den Textilien.

  • Die wichtigste Erstmaßnahme ist nun, die Kleidungsstücke sofort aus dem Schrank zu nehmen und in der Waschmaschine bei mindestens 60 Grad zu waschen.
  • Kleinteile können Sie eventuell auch im Backofen bearbeiten. Dazu stellen Sie die Temperatur des Ofens auf 60 Grad und legen anschließend das Kleidungsstück für circa 2 Stunden hinein. Während dieser Zeit sollten Sie jedoch Ihre Küche nicht verlassen und hin und wider nachsehen, dass es Ihrem Wäschestück noch gut geht. Achtung, es besteht Brandgefahr!
  • Verträgt Ihre Wäsche kein heißes Bad und ist auch ein Trocknen bei über 60 Grad nicht möglich, sollten Sie auf Kälte setzen. Verpacken Sie das befallene Wäschestück in einen Gefrierbeutel, den Sie gut verschließen und stecken Sie es anschließend für mindestens 10 Tage in den Gefrierschrank. Durch die Kälte werden, wie auch durch die Hitze, die Larven und die Eier der Kleidermotten abgetötet.
  • Natürlich ist es nicht möglich, dass Sie Ihren Teppich in die Waschmaschine geben oder in der Gefriertruhe kühlen. Aber Sie können versuchen, nach einer gründlichen Reinigung, den Teppich an einem heißen Tag in der Sonne zu trocknen. Alternativ können Sie die befallene Stelle mit dem Föhn bearbeiten. Aber Achtung, nicht jeder Teppich verträgt heiße Luft!
  • Damit Kleidermotten sich gar nicht erst in Ihrem Kleiderschrank wohlfühlen, können Sie auf alt bewährte Hausmittel zurückgreifen: Lavendelsäckchen aufhängen, Zedernholzscheiben zwischen Ihre Wäschestücke legen, Zedernöl zum Beduften des Zimmers nutzen.
  • Weitere Infos zur Mottenbekämpfung: Kleidermotten loswerden

Lebensmittelmotten: Lebensmittel, die fadenartige Gespinste aufweisen, kleine Larven enthalten oder deren Körner zusammenkleben, müssen sofort in Plastiktüten gut verschlossen werden und am besten außerhalb des Hauses in der Mülltonne entsorgt werden.

Um einen erneuten Befall Ihrer Vorräte durch Dörrobst- oder Mehlmotten zu verhindern, können Sie folgendermaßen vorgehen:

  1. Legen Sie Gewürzsäckchen zwischen Ihre Vorräte aufs Regal.
  2. Legen Sie einzelne Lorbeerblätter oder Gewürznelken zwischen Ihre Vorratsbehälter.
  3. Lagern Sie alle Lebensmittel in gut verschließbaren Plastikdosen oder Glasbehältern.

Weitere natürliche Mittel zur Mottenbekämpfung: Hausmittel gegen Motten

Mehlmotte

Biologische Mottenbekämpfung

Kleidermotten, wie auch Lebensmotten haben einen gemeinsamen, natürlichen Feind: Schlupfwespen. Mithilfe dieser kleinen Insekten können Sie den ungeliebten Nachtfaltern ebenfalls erfolgreich zu Leibe rücken. Kleine Kärtchen mit Schlupfwespeneiern erhalten Sie entweder über das Internet oder auch im gut sortierten Naturkostladen.

  • Legen Sie die Kärtchen mit den Eiern der Schlupfwespe nach Anleitung ins Regal Ihres Kleiderschrankes oder in den Küchenschrank.
  • Nach wenigen Tagen schlüpfen die Wespen und spüren zielsicher alle Motteneier auf.
  • Sie legen ihrerseits Eier in die Motteneier, wodurch deren Nachwuchs zerstört wird.
  • Weil sie auf diese Weise zwar die Eier der Motten erwischen, nicht aber die Larven, sollten Sie den Vorgang mindestens dreimal wiederholen.

Weitere Infos zur Mottenbekämpfung: Lebensmittelmotten bekämpfen

Pheromone zur Mottenbekämpfung: Mithilfe eines biologischen Lockstoffes können Sie die Mottenpopulation zwar eindämmen, aber nicht vollständig ausrotten. Die sogenannten Pheromonfallen sind im Handel erhältlich. Es handelt sich dabei um Pappstreifen, die mit einem Sexuallockstoff (einem sogenannten Pheromon) durchtränkt sind und gleichzeitig einen Klebefilm aufweisen.

Durch das Pheromon werden männliche Kleidermotten angelockt und können durch den Klebstoff nicht mehr wegfliegen. Durch das Fehlen der Männchen werden die Eier der Motten nicht mehr befruchtet und die Population stirbt nach und nach aus. Weil Sie mithilfe der Pheromonfallen jedoch niemals alle Männchen erwischen und somit doch die eine oder andere Motte Eier ablegen kann, sind die Lockstofffallen kein optimales Mittel zur Ausrottung der Mottenpopulation.

Chemische Mottenbekämpfung

Die wohl schnellste und effektivste Art gegen den Kleider- oder Lebensmittelschädling vorzugehen, ist das Mottengift. Es ist als Spray, als Mottenkissen, als Mottenpapier oder in Form der klassischen Mottenkugel erhältlich. Bevor Sie den Tieren mit der chemischen Keule den Garaus machen, sollten Sie jedoch bedenken, dass Gifte niemals nur für eine Tierart schädlich sind.

Mottengift enthält oft Substanzen, die auch für Säugetiere und für den Menschen gesundheitsschädlich sind. Wer Kinder oder Haustiere im Haushalt hat, sollte statt des schnell wirkenden chemischen Mottenvernichters lieber doch zur biologischen Mottenvernichtung tendieren. Keinesfalls sollten Sie Kleidung, die mit Mottenspray behandelt wurde, ungelüftet anziehen.

Auch das Mottenpapier, das zwischen die Textilien gelegt wird, oder die Mottenkissen und die Mottenkugeln sondern Stoffe ab, die beim Menschen zu unangenehmen Auswirkungen führen können. Atemnot kann sich ebenso einstellen, wie Kopfschmerzen oder Übelkeit. Ganz zu schweigen davon, dass spätestens beim Entsorgen der Reste auch die Umwelt belastet wird.

Wenn Sie sich dennoch für die chemische Radikalmethode entscheiden, sollten Sie unbedingt die Gebrauchsanweisung des jeweiligen Mittels beachten. Sorgen Sie dafür, dass Kinder nicht mit den Mottenkugeln oder Mottenkissen spielen, und lesen Sie sich vor dem Kauf des Mottengiftes die Liste der Inhaltsstoffe sorgfältig durch.

Mottenbekämpfung Tipps

  1. Zögern Sie nicht, von Motten befallene Wäsche, die irreparabel ist, sofort wegzuwerfen. Stecken Sie das betroffene Kleidungsstück in eine Mülltüte, die Sie gut verschließen, damit keine weiteren Nachtfalter ausdringen können. Am besten entsorgen Sie die befallene Kleidung außerhalb Ihrer Wohnung in der Mülltonne.
  2. Achten Sie beim Aufstellen von Pheromonfallen darauf, dass Sie diese nicht in der Nähe des offenen Fensters platzieren. Der Lockstoff wird sonst nicht nur die Männchen anziehen, die sich bereits in der Wohnung befinden, sondern auch Motten aus der näheren Umgebung ins Haus locken.
  3. Wenn Sie sich beim Durchsehen Ihrer Vorräte unsicher sind, ob sie nun von Motten befallen wurden oder nicht, können Sie verdächtige Lebensmittel auch einfach einfrieren. Packen Sie die Nahrungsmittel in Gefriertüten und legen Sie sie für mindestens 10 Tage in den Gefrierschrank. Anschließend sollten alle eventuell vorhandenen Mottenlarven oder Motteneier abgetötet sein.
  4. Zur Reinigung des Vorrats- oder des Kleiderschrankes verwenden Sie am besten den Staubsauger. Saugen Sie alle Ecken und Ritzen gründlich aus und vergessen Sie nicht, den Staubsaugerbeutel im Anschluss an die Schrankreinigung sofort zu entsorgen. Wenn Sie den Beutel im Gerät lassen, kann es passieren, dass sich im Staubsaugerbeutel neue Motten entwickeln, die anschließend für einen Wiederbefall Ihres Kleider- oder Vorratsschrankes sorgen.
  5. Weil Motten ihre Eier in erster Linie an ruhigen Orten ablegen, ist es sinnvoll auch die Kleidung, die Sie nicht so häufig anziehen, zu bewegen.