Maulwurffalle selber bauen

Schon in der frühen Geschichte verwendeten die Menschen Fallen, um große und kleine Tiere zu fangen. Während früher jedoch jeder eine Falle aufstellen durfte, ist das heute nicht mehr erlaubt. Die Fallenjagd wird in Deutschland einerseits durch das Tierschutzgesetz begrenzt und andererseits im Bundesjagdrecht und den Jagdgesetzen der Länder geregelt. Da es sich beim Maulwurf aber nicht um Wild, sondern um ein Kleintier handelt, das sich zudem auf privatem Grund und Boden befindet, besteht hier offenbar ein rechtsfreier Raum.

Nichtsdestotrotz unterliegt der Maulwurf dem Tierschutzgesetzt. Er darf nur mit behördlicher Sondergenehmigung gefangen werden. Außerdem lässt das Tierschutzgesetz nur Lebendfallen zu. Das bedeutet, dass Sie das gefangene Tier so bald, wie möglich wieder in die Freiheit entlassen müssen. Da Sie den Maulwurf nicht im Garten haben möchten, müssen Sie ihn an einer geeigneten Stelle aussetzen. Wählen Sie einen Waldrand oder eine Wiese mit feuchtem Boden außerhalb einer Ortschaft, wo sich das Tier ein neues Revier aufbauen kann und ausreichend Nahrung findet.

Maulwurffalle verboten

Laut Anlage 1 des Artenschutzgesetzes sind alle heimischen Säugetiere (Mammalia species pluralis) geschützt. Und da auch der Maulwurf ein Säugetier ist, trifft auf ihn dieser Schutz ebenfalls zu. Weil er nach dem § 44 des Bundesnaturschutzgesetzes sogar zu den besonders geschützten Tierarten zählt, sind die Bestimmungen für den Umgang mit einem Maulwurf recht umfangreich. Für alle Maulwürfe, ob groß oder klein, jung oder alt, über oder unter der Erde gilt einheitlich:

Der Maulwurf darf NICHT gejagt, gequält, gefangen oder getötet werden!

Hatten Sie mit dem Gedanken gespielt, sich den Maulwurf und mit ihm die unerwünschten Maulwurfshügel vom Halse zu schaffen und eine Maulwurffalle aufzustellen, sollten Sie das bleiben lassen. Denn mit dieser Aktion machen Sie sich strafbar. Es ist keinesfalls gestattet, das Tier mit einer Schnappfalle, wie Sie für Ratten oder Mäuse zu haben ist, zu fangen und zu töten.

Aber auch eine Fangvorrichtung, in der Sie den kleinen Schädlingsvertilger lebend fangen, um ihn später wieder freizulassen, dürfen Sie nicht so ohne weiteres in Ihrem Garten aufbauen. Und das Naturschutzgesetz schützt nicht nur das Tier selber, sondern auch seine Nester. Deshalb ist es ebenfalls nicht gestattet, die Gänge zu zerwühlen oder gar die Maulwurfshügel einzuebnen.

Möchten Sie gegen den fleißigen Insektenfresser mithilfe einer Falle vorgehen, müssen Sie sich vorher eine Sondergenehmigung bei der Behörde einholen. Für genauere Informationen lesen Sie dazu Der Maulwurf steht unter Naturschutz.

Haben Sie die Genehmigung der Naturschutzbehörde erhalten, müssen Sie beim Aufstellen der Maulwurffalle trotzdem noch einiges beachten:

  • Damit die Tiere nicht zu lange in Gefangenschaft sind, ist es wichtig, dass Sie die Falle mindestens zweimal am Tag (morgens und abends) kontrollieren.
  • Befindet sich ein Maulwurf in der Falle, muss er so schnell, wie möglich in die Freiheit entlassen werden.
  • Es ist verboten, den Maulwurf in Besitz zu nehmen. Außerdem würde er als Haustier nicht überleben. Stress auf der einen Seite und die hygienischen Bedingungen, denen Sie beim intensiven Stoffwechsel des Tieres niemals gerecht werden können, wären sein Todesurteil.
  • Damit der Maulwurf nicht verhungert, muss er alle 12 bis 24 Stunden Nahrung zu sich nehmen. Diese Möglichkeit muss er natürlich auch während seiner Gefangenschaft haben. Das heißt, in der Falle muss ausreichend Futter vorhanden sein.
  • Weil die Maulwurffalle eingegraben wird, müssen Sie auch an ausreichende Frischluftzufuhr denken. Auch wenn der Maulwurf auf ein Leben in den engen, sauerstoffarmen Gängen eingestellt ist, kann er ersticken.
  • Damit es das Tier auch während seiner Ruhezeiten warm und weich hat, sollten Sie die Maulwurffalle mit Stroh auskleiden. Schließlich ist es der Schädlingsvertilger gewohnt, sich nach vier bis fünf Stunden Nahrungssuche für ungefähr ebenso lange Zeit in sein Nest zurückzuziehen und auszuruhen.

Auf welche Weise Sie den Maulwurf loswerden können, wenn Sie keine Maulwurffalle einsetzen dürfen, können Sie auf der Seite Maulwurf im Garten nachlesen.

Maulwurf

Maulwurffalle selber bauen

Selbstverständlich hat der Fachhandel unterschiedliche Maulwurf-Lebendfallen zu bieten. Doch wenn Sie ein geschicktes Bastlerhändchen haben, wird es Ihnen nicht schwerfallen, die Maulwurffalle selber zu bauen.

Sie benötigen dafür: einen Schlauch, oder ein Kunststoffrohr, eine kleine Kunststoffplatte (für die Klappe), eine Holzkiste, zwei Scharniere, einen Riegel, etwas Draht, Schrauben, einen Schraubenzieher, einen Holzbohrer, eine Säge, eine Schaufel, Handschuhe, Desinfektionsmittel, Heu und Regenwürmer. Und so gehen Sie vor:

  1. Achten Sie darauf, dass der Durchmesser des Schlauches, beziehungsweise des Kunststoffrohres etwas größer ist, als die Dicke eines Maulwurfs. Zur Orientierung: Ein Maulwurfgang ist ungefähr zwei Finger breit. Dieses Maß sollte also dem Durchmesser Ihres Schlauches entsprechen.
  2. Sobald Sie alle notwendigen Utensilien beisammen haben, ziehen Sie sich desinfizierte Handschuhe über und desinfizieren sowohl das Fallenmaterial, wie auch das Werkzeug, das Sie zum Fallenbau benutzen werden. Der Maulwurf würde jeden Fremdgeruch erkennen und eine nicht desinfizierte Falle niemals benutzen. Während des Fallenbauens dürfen Sie deshalb die Handschuhe nicht ausziehen.
  3. Nun geht’s ans Werk. Falls Sie nicht zufällig ein Kunststoffrohr erworben haben, das an einem Ende bereits mit einer Klappe versehen ist (gibt es im Fachhandel), bringen Sie an Ihr Rohr oder den Schlauch auf der einen Seite eine kleine Klappe an.
  4. Dazu bohren Sie ein kleines Loch oben mittig in den Schlauch und zwei Löcher seitlich versetzt davon jedoch ebenfalls oben.
  5. Schneiden Sie aus der festen Kunststoffplatte einen Kreis aus, der minimal kleiner ist, als der Durchmesser Ihres Schlauches und bohren Sie ebenfalls oben mittig ein kleines Loch.
  6. Hängen sie mithilfe des Drahtes den Kunststoffkreis als Türe in die Schlauchöffnung.
  7. Damit die Kunststoffklappe nur nach innen aufgeht, verbinden Sie mit einem weiteren Stückchen Draht die beiden seitlichen Löcher im Schlauch.
  8. Auf diese Weise kann der Maulwurf zwar in die Falle hinein, aber nichtmehr heraus laufen.
  9. Verbinden Sie das offene Schlauchende, an dem sich keine Klappe befindet mit der Holzkiste. Dazu müssen Sie ein Loch in die Kiste sägen, das genau dem Durchmesser des Schlauches (Kunststoffrohres) entspricht. Auf diese Weise zwingen Sie den Insektenfresser, sobald er den Schlauch betreten hat, in die Kiste zu laufen.
  10. Damit Sie den gefangenen Maulwurf wieder aus seiner misslichen Lage befreien können, benötigt die Kiste einen zweiten Ausgang. Sie sägen also auf der gegenüberliegenden Seite ein weiteres Loch in die Kiste. Dieses verschließen Sie jedoch mit einer Klappe, die Sie aus dem herausgelösten Stück Holz und den beiden Scharnieren basteln können. Schrauben Sie von außen den Riegel an, dann ist die Holzklappe gut abgedichtet.
  11. Damit der Maulwurf in der Gefangenschaft nicht erstickt, bohren Sie mit dem Bohrer einige Luftlöcher in die Holzkiste.
  12. Gegen eine Unterkühlung des gefangenen Maulwurfs kleiden Sie die Kiste mit Heu aus.
  13. Und damit der Maulwurf während es in der Kiste steckt nicht verhungert, legen Sie ihm einige Regenwürmer oder Engerlinge hinein. Die Würmer dienen gleichzeitig als Lockmittel.

Maulwurffalle richtig aufstellen

Bevor Sie mit dem Aufstellen der Maulwurffalle beginnen können, sollten Sie sich vergewissern, dass es sich auch wirklich um einen Maulwurf und nicht um eine Wühlmaus handelt. Das ist wichtig, für die Art des Köders, mit dem Sie später die Falle bestücken werden. Wie sich der Unterschied feststellen lässt, auch wenn Sie das Tier nicht zu Gesicht bekommen, können Sie in diesem Abschnitt Maulwurf oder Wühlmaus? lesen.

Je nach Größe der Kiste, graben Sie die Falle entweder ein oder Sie verbuddeln lediglich den Zugang und lassen die Holzkiste über der Erde neben dem Maulwurfhügel stehen. Wenn Sie die Kiste nicht eingraben, sollte sie genug Heu und Stroh enthalten, dass sich der Maulwurf ein kleines Nest bauen kann und nicht frieren muss. Außerdem muss sie mit einer Plastikfolie vor Regen geschützt werden. Achten Sie beim Bedecken unbedingt darauf, dass die Luftlöcher frei bleiben! Auch zum Aufstellen der Fangvorrichtung sollten Sie unbedingt Handschuhe tragen!

  • Um die Falle unter die Erde zu bringen, tragen Sie mithilfe der Schaufel den Maulwurfshügel von der Mitte nach außen vorsichtig ab, bis Sie den Gang sehen können.
  • Schieben Sie dann die Falle mit dem Schlauch voran, langsam und vorsichtig in den Gang. Achten Sie darauf, den Originalgang möglichst wenig zu beschädigen und in seinem weiteren Verlauf nicht zu zerstören. Andernfalls würden Sie den Maulwurf vom Betreten der Falle abhalten.
  • Haben Sie die Falle im Gang installiert, bedecken Sie die Kiste anschließend wieder mit Erde, bis die Falle unter dem künstlichen Maulwurfshügel verschwunden ist. Von außen sollte sich der Hügel nicht von den anderen unterscheiden.
  • Damit Sie Ihre Falle leicht wiederfinden, markieren Sie den künstlichen Maulwurfhügel mit einem Stab. Stecken Sie den Stab in kleiner Entfernung neben dem Hügel in den Boden.

Praktischer, als eine Maulwurffalle zum Vergraben, ist eine Fangvorrichtung, die Sie neben dem Maulwurfshügel auf der Erde stehen lassen können. Dann muss lediglich der Schlauch beziehungsweise das Rohr etwas länger sein und mit dem Klappenende in den Maulwurfsgang verbracht werden. Die oberirdisch aufgestellte Kiste lässt sich einfacher kontrollieren. Denn Sie müssen nicht jedes Mal den Maulwurfshügel aufgraben, um nachzusehen, ob Sie den kleinen Insektenfresser gefangen haben.

Weitere Tipps für die Maulwurffalle

  1. Achtung: Legen Sie weder während des Fallenbauens noch, wenn Sie die Falle vergraben die desinfizierten Handschuhe ab! Sobald sich menschlicher Geruch an der Falle befindet, wird sie vom Maulwurf gemieden. Selbst noch so leckere Engerlinge oder Regenwürmer werden ihn dann nicht zum Betreten der Falle animieren können.
  2. Auch beim Kontrollieren der Fangvorrichtung sollten Sie Handschuhe tragen, damit der menschlichen Geruch nicht auf die Falle übergeht.
  3. Und da Maulwürfe gefährliche Krankheiten übertragen können, sollten Sie auch beim Freilassen unbedingt Handschuhe tragen. Berühren Sie den Maulwurf niemals mit der bloßen Hand. Wurden Sie von einem Maulwurf gebissen, sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen.
  4. Bevor Sie eine Maulwurfsfalle eingraben, stellen Sie sicher, dass das Tier den von Ihnen ausgewählten Maulwurfshügel noch frequentiert. Wählen Sie einen möglichst frisch aufgetürmten Hügel aus. Erwischen Sie einen unbenutzten Maulwurfshügel, war Ihre Mühe vergebens.
  5. Da Maulwürfe einen raschen und intensiven Stoffwechsel haben, müssen sie viel Nahrung aufnehmen. Deswegen ist es wichtig, dass Sie Ihre Maulwurffalle, auch wenn sie mit Engerlingen oder Regenwürmern bestückt wurde, regelmäßig kontrollieren. Zweimal täglich ist das Minimum für eine Inspektion, damit der gefangene Maulwurf nicht verhungert.

Wie Sie ohne Maulwurffalle und ohne behördliche Genehmigung den ungeliebten Gartenmitbenutzer wieder loswerden können, entdecken Sie auf diesen Seiten: