Wühlmäuse im Garten

Haben Sie bei einer Inspektion Ihres Gartens festgestellt, dass Wühlmäuse sich über Ihr mühevoll gepflanztes Gemüse hermachen oder die Wurzeln der liebevoll gehegten Zierpflanzen abnagen, ist höchste Eile geboten. Denn die kleinen Säugetiere vermehren sich sehr schnell. Schon nach drei Wochen Tragzeit kann ein Weibchen bis zu acht Junge zur Welt bringen. Die kleinen Wühlmäuse ihrerseits sind bereits nach zwei Monaten geschlechtsreif. Eine Wühlmaus wirft im Jahr drei bis sechs mal.

Weil die unliebsamen Mitbewohner Ihres Gartens sowohl tagsüber, wie auch nachts aktiv sind, können Sie Wühlmäuse durchaus zu Gesicht bekommen. Sie sind von gedrungener Figur und werden zwischen 12 und 20 Zentimeter lang. Ihr Schwanz ist relativ kurz, denn er misst etwas weniger als die halbe Körperlänge. Im Gegensatz zur schlanken, eher zierlichen Hausmaus wirkt die Wühlmaus mit ihrem großen Kopf und dem gedrungenen Körperbau plump. Ihr Gewicht beträgt zwischen 60 und 180 Gramm.

Wühlmäuse im Garten erkennen

Weil Sie im Kampf gegen die Wühlmaus im Garten nicht immer einen sofortigen Erfolg verzeichnen dürfen, müssen Sie rasch handeln. Allerdings ist es unerlässlich, dass Sie zuerst feststellen, ob es sich auch wirklich um eine Wühlmaus handelt, die bei Ihnen ihr Unwesen treibt. Stammen die aufgeworfenen Erdhügel nämlich von einem Maulwurf, machen Sie sich strafbar, wenn Sie das Tier fangen oder gar töten. Lesen Sie dazu auch die Seiten über den Maulwurf.

Es ist aber gar nicht so schwierig, die Erdhügel der beiden Plagegeister zu unterscheiden:

  • Der Wühlmaushügel ist klein - der Maulwurfshügel ist groß.
  • Der Wühlmaushügel ist flach – der Maulwurfshügel ist rund.
  • Der Wühlmausgang ist hochoval – der Maulwurfsgang ist breitoval.

Nahrung: Doch nicht nur beim Hügel aufwerfen unterscheiden sich die Wühlmäuse vom Maulwurf. Schon Ihre Nahrung ist unterschiedlich. Während der Maulwurf als reiner Fleischfresser sich nichts aus Wurzeln, Knollen und Gemüse macht, gehören genau diese Pflanzenteile zur Leibspeise der Wühlmaus. Deswegen sind Wühlmäuse Schädlinge. Der Maulwurf hingegen vertilgt Würmer und Insekten, die in unserem Garten Schaden anrichten und ist somit ein Nützling.

Gänge: Während die Gänge des Maulwurfs oft tiefer unter der Erde liegen, graben Wühlmäuse dicht unter der Grasnarbe. Weil sie nicht sehr ordentlich sind, befinden sich nicht selten angeknabberte Wurzelteile in den Gängen. Der Eingang liegt niemals direkt unter einem Hügel, sondern ist immer seitlich versetzt. Und wenn es beim Maulwurf relativ steil nach unten geht, weist der Wühlmausgang nur eine flache Schräge auf.

Wurzeln: Es kann zwar auch dem Maulwurf passieren, dass er im Eifer des Grabens eine Wurzel übersieht und dadurch bei einem jungen Gehölz Schaden anrichtet. In der Regel gräbt er sich jedoch unter störenden Wurzeln hindurch. Bei der Wühlmaus ist eher das Gegenteil der Fall. Sie freut sich über die leckere Wurzel und wird sie mit Freuden mit ihren Zähnen bearbeiten.

Pflanzenschäden: Neben den aufgeworfenen Erdhügeln erkennen Sie den Wühlmausbefall deswegen auch an den enormen Pflanzenschäden, die plötzlich aus unerklärlichen Gründen in Ihrem Garten auftreten. Das reicht von abgeknabberter Baumrinde über Sträucher, die eingehen, weil ihre Wurzeln abgenagt wurden bis hin zu großen, gelben Rasenabschnitten, die Wühlmäuse mit ihrem Gang-System unterhöhlt haben.

Und damit nicht genug. Denn die Schädlinge provozieren auch Folgeschäden. So erweisen sich die kleinen, flachen Maushügel auf einem angelegten Spielrasen immer wieder als Stolperfallen. Das kann zu Unfällen mit gebrochenen Armen oder Beinen führen. Auch die Kosten, die anfallen, um einen einst schön angelegten Reitplatz wieder zu sanieren, sind nicht gerade niedrig.

Wühlmaus

Pflanzen gegen Wühlmäuse

Selbst wenn Sie sich zu Recht über die kleinen Pflanzenschädlinge ärgern, seien Sie human. Auch Wühlmäuse haben ein Recht auf Leben. Das Töten sollte immer das letzte Mittel sein, wenn Sie gar keinen anderen Ausweg mehr wissen. Versuchen Sie zunächst, die kleinen Nagetiere zu vertreiben. Weil Wühlmäuse eine sehr empfindliche Nase haben und die Gerüche mancher Pflanzen so gar nicht mögen, bietet es sich an, gerade diese Pflanzen im Kampf gegen den unliebsamen Gartenmitbewohner einzusetzen.

Nutzpflanzen gegen Wühlmäuse:

  1. Knoblaub und Zwiebel: Unter den Gewürzpflanzen sind es der Knoblauch und die Zwiebel, deren Aroma der Wühlmaus missfällt. Weil wir ausgerechnet diese beiden Gewürzpflanzen sehr häufig in unseren Speisen verwenden, spricht nichts dagegen, sie im Garten anzupflanzen. Setzen Sie zwischen Ihr Gemüse immer wieder ein paar Zwiebeln oder Knoblauchzwiebeln und der Wühlmaus vergeht der Appetit. Sie wird genervt den Garten verlassen.
  2. Holunder: Sind Sie kein Gemüsefan, sondern bevorzugen das Obst, können Sie neben die Obstbäume Holunderbüsche pflanzen. Denn auch den Duft von Holunder mögen Wühlmäuse nicht. Übrigens ist der Holunder kein reiner Zierstrauch. Sowohl die Blüten, wie auch die Beeren können Sie in der Küche verwerten.
  3. Minze: Im Kräutergarten eignet sich die Minze, um gegen Wühlmäuse gewappnet zu sein. Pflanzen Sie Pfefferminz zwischen die Kräuter ekeln Sie mit dem Geruch die Nagetiere aus dem Garten.

Und wer sich ärgert, dass das gefräßige Säugetier im Ziergarten wütet, kann seinen angelegten Garten mit folgenden Zierpflanzen erweitern, um die lästigen Wühlmäuse zu vertreiben:

Wolfsmilch: Die Wolfsmilch gehört zu den Stauden. Während bekannte Arten, wie der Christusdorn oder Weihnachtstern eher als Zimmerpflanzen geeignet sind, können Sie die gelbblühende Vielfarbige Wolfsmilch oder die Mandelblättrige Wolfsmilch gut im Garten pflanzen.

Kaiserkrone: Die Kaiserkrone ist ein Liliengewächs. Während Sie die Zwiebel setzen, können Sie den starken Geruch, der Wühlmäuse abschreckt, sehr deutlich wahrnehmen. Die gelbblühende Pflanze kann bis zu 1,5 Meter hoch werden.

Steinklee: Der Steinklee wird auch Honigklee genannt. Er blüht weiß oder gelb und bevorzugt steinige Standorte. Auch seinen Duft mögen Wühlmäuse nicht.

Narzissen: Die Narzisse wird oftmals auch als Osterglocke bezeichnet. Als Frühlingsblume findet sie sich häufig neben Tulpen wieder. Da Tulpenzwiebeln zum Leibgericht der Wühlmaus gehören, macht es also doppelt Sinn, zwischen die Tulpen Narzissen zu setzen.

Pfingstrosen: Als gemeine Pfingstrose oder echte Pfingstrose oder Bauernpfingstrose hat die blühende Zierpflanze schon vor Jahrhunderten den Weg in unsere Gärten gefunden und unliebsame Mitbewohner abgeschreckt. Doch auch die neueren Züchtungen, wie die ursprünglich aus Asien stammende Milchweiße Pfingstrose, die auch den Beinamen Edel-Pfingstrose trägt, eignet sich, um Wühlmäuse in die Flucht zu schlagen.

Ochsenzunge: Die Ochsenzunge kann bis zu 70 Zentimeter hoch werden. Ihre Blütenfarbe beginnt bei Karminrot und verfärbt sich bis zum Abblühen in ein dunkles Blau-Violett.

Selbst wenn es nicht immer klappt, dass sich Wühlmäuse durch die oben genannten Pflanzen vertreiben lassen, sind die Zier- und Nutzpflanzen eine Bereicherung für Ihren Garten.

Wühlmäuse im Garten entfernen

Hat sich bereits eine größere Population Wühlmäuse in Ihrem Garten häuslich niedergelassen, macht es wenig Sinn, wenn Sie versuchen, die Tiere nur mithilfe von Pflanzendüften zu vertreiben. Da sich die kleinen Nager sehr schnell vermehren, ist Eile geboten. Es schadet jedoch nicht, zusätzlich Pflanzen zu setzen, deren Duft die Wühlmaus verabscheut. Um der Mäuseplage Herr zu werden, stehen Ihnen zusätzlich folgende Möglichkeiten offen:

Wühlmausgift: Wer sich sehr über den verunstalteten Garten ärgert, neigt dazu, die Wühlmäuse rigoros mit Gift zu beseitigen. Allerdings sind die vergifteten Köder nicht nur für die Mäuse tödlich. Auch andere Tiere können dadurch zu Schaden kommen.

Damit Sie diesen Umstand vermeiden, müssen Sie die Giftköder möglichst tief in den Wühlmausgang eingraben. Allerdings schadet das Gift dann der Umwelt. Auch für Ihre Haustiere, die eventuell im Garten scharren und spielen, ist der Einsatz von Gift nicht ratsam. Und wer Kinder hat, sollte sowieso weder im Haus noch im Garten mit toxischen Substanzen umgehen.

Wühlmausgas: Als Alternative zum Wühlmausgift wird immer wieder zur Anwendung von Wühlmausgas geraten. Doch auch das Gas belastet die Umwelt und ist außerdem hochgiftig. Sie müssen bei der Verwendung unbedingt Handschuhe tragen. Und weil sich das Gas recht schnell entwickelt, ist auch ein Atemschutz notwendig. Am besten überlassen Sie den Einsatz von Wühlmausgas dem Fachmann.

Obstbauern aber auch kleinere Schrebergärtner kommen immer wieder auf die Idee, Wühlmäuse mit Kohlenmonoxid zu vergiften. Das Einleiten von Auspuffgasen in den Wühlmausgang und somit in den Boden ist jedoch wegen der Umweltbelastung strengstens verboten!

Fallen aufstellen: Erlaubt und außerdem recht effektiv ist as Aufstellen von Fallen. Welche Fallen Sie verwenden, bleibt dabei ganz Ihrem Gewissen überlassen. Sie können die Wühlmäuse rasch und schmerzlos mithilfe von Tötungsfallen töten. Oder Sie haben die Möglichkeit die kleinen Nager in Lebendfallen zu fangen und anschließend, weit entfernt vom eigenen Garten, in der freien Natur wieder auszusetzen.

Sowohl Tötungsfallen, wie auch Lebendfallen können Sie im Fachhandel erwerben. Wie sie eine Lebendfalle selber basteln, erfahren Sie auf der Seite Wühlmausfalle selber bauen.

Weitere Infos, um Wühlmäuse aus dem Garten zu beseitigen, finden Sie hier:

Tipps gegen Wühlmäuse

  • Herbst/Winter: Weil zum Herbstende beziehungsweise zum Winteranfang auch für die Wühlmäuse das Futter knapper wird, bietet sich diese Zeit besonders an, um gegen die Nager im Garten vorzugehen. Wenn die kleinen Säugetiere während der kalten Jahreszeit und zum Frühlingsanfang noch nicht durch die Vielzeit der frischen Knollen und Wurzeln verwöhnt sind, lassen sie sich mit Sellerie und Karotten hervorragend ködern.
  • Handschuhe tragen: Wühlmäuse haben einen sehr guten Geruchssinn und meiden unbekannte Düfte. Fassen Sie weder die Wühlmausfalle noch die Köder mit der bloßen Hand an. Sowohl beim Aufstellen der Falle, wie auch beim klein Schneiden des Wurzelgemüses als Köder müssen Sie Handschuhe tragen. Sowohl die gekaufte, wie auch die selbst gebaute Falle sollten Sie vor dem Einsatz ein paar Tage der Witterung aussetzen und sie anschließend mit Erde einreiben.
  • Erdmatte/Drahtgitter: Selbstverständlich haben Sie auch die Möglichkeit schon beim Anlegen des Gartens einer späteren Mäuseplage vorzubeugen. Damit die Wühlmäuse sich nicht an den saftigen Wurzeln eines schön angelegten Rasens gütlich tun oder die Spielwiese mit ihren Gängen unterhöhlen, können Sie eine Erdmatte oder ein feinmaschiges Drahtgitter unter dem Rasen auslegen. So haben die Nager keine Möglichkeit, an die Wurzeln heranzukommen. Und das Gänge graben wird ihnen ebenfalls verleidet. Denn sie können die überflüssige Erde, die beim Graben ja entsteht, nicht nach oben drücken.
  • Pflanzkorb: Um junge Bäume beim Pflanzen vor dem Annagen durch Wühlmäuse zu schützen, können Sie den Wurzelballen in einen Pflanzkorb setzen. Die Pflanzkörbe bestehen aus einem feinen Drahtgeflecht und sind in unterschiedlichen Größen im Fachhandel erhältlich. Alternativ lassen sich die Körbe auch einfach aus feinem Maschendraht selber herstellen.