Wühlmäuse

Wühlmäuse sind eine Unterfamilie der Wühler und gehören zu den Säugetieren. Bekannte Arten sind die Feldmaus, die Rötelmaus, die Schermaus, die Bisamratte und der Lemming. Als Gartenschädlinge haben sich in erster Linie Feldmäuse und Schermäuse erwiesen. Während Feldmäuse hauptsächlich über der Erde nach Nahrung suchen, und deshalb mit herkömmlichen Mausefallen gut zu bekämpfen sind, wühlen Schermäuse unter der Erde.

Sie fressen Knollen, Wurzeln und Pflanzenzwiebeln, nagen aber auch die Rinde junger Bäume an. Um an Nahrung zu gelangen, graben sich Schermäuse in einem Gangsystem durch den Garten. Dabei werfen sie, ähnlich wie der Maulwurf, kleine Erdhügel auf. Allerdings sind Wühlmäuse, im Gegensatz zum Maulwurf, der zahlreiche Schädlinge im Garten vertilgt, Vegetarier. Sie ernähren sich nur von Pflanzenteilen und können im Garten und auf dem Feld großen Schaden anrichten. Weil Schermäuse außerdem Krankheiten übertragen, sind sie als Schädlinge anzusehen.

Wühlmaus oder Maulwurf?

Auch wenn alle Säugetiere durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt sind und nicht gejagt oder getötet werden dürfen, gibt es Ausnahmen. Bei welchen Tieren das Bundesnaturschutzgesetz eine Ausnahme macht, ist in der Bundesartenschutzverordnung festgelegt. Denn dort werden alle geschützten Tier- und Pflanzenarten aufgezählt.

Zu den Ausnahmen gehören laut der Verordnung Schermäuse, Rötelmäuse, Feldmäuse, Erdmäuse und Hausmäuse. Das bedeutet jedoch nicht, dass Sie diese Tiere unnötig quälen dürfen. Auch wenn Sie sich entschließen, die schädliche Wühlmaus zu töten, muss gewährleistet sein, dass das Tier dabei keine Qual erleidet. Humaner ist es jedoch, Wühlmäuse zu vertreiben oder lebend zu fangen, und weit entfernt vom Garten in der freien Natur auszusetzen.

Während Wühlmäuse zu den Schädlingen zählen, ist der Maulwurf, auch, wenn er mit seinen Gängen und Hügeln den Garten verschandelt, ein nützliches Tier. Er steht unter Naturschutz und darf keinesfalls gejagt, gequält oder getötet werden. Was Ihnen passieren kann, wenn Sie dem Gesetz zuwider handeln und den Maulwurf fangen, können Sie auf den Seiten über den Maulwurf nachlesen. Außerdem finden Sie dort Tipps, wie Sie das Tier wieder loswerden.

Möchten Sie, was ganz legal ist, gegen Wühlmäuse im Garten vorgehen, müssen Sie zunächst klarstellen, dass es sich bei Ihrem ungebetenen Gast auch wirklich um eine Wühlmaus handelt. Denn "Dummheit schützt vor Strafe nicht". Selbst, wenn Sie im Kampf gegen Wühlmäuse aus Versehen einen Maulwurf erwischen, machen Sie sich strafbar. Und weil ein Verstoß gegen das Naturschutzgesetz kein Kavaliersdelikt darstellt, sollten Sie das Klassifizieren Ihres Gartenschädlings nicht auf die leichte Schulter nehmen.

An folgenden Merkmalen können Sie zwischen Maulwurf und Wühlmaus unterscheiden:

  • Hügel, die von der Wühlmaus aufgeworfen wurden, sind in der Regel kleiner als Maulwurfshügel und flacher.
  • Graben Sie den Wühlmaushügel auf, so liegt der Gang nicht direkt unter dem Hügel, sondern immer etwas seitlich versetzt.
  • Der Wühlmausgang ist hochoval, während sich der Gang des Maulwurfs eher als breitoval bezeichnen lässt. Auch der Eingang zum Wühlmausgang ist oval.
  • Der Gang der Wühlmaus ist circa acht Zentimeter, beziehungsweise drei Finger hoch. Seine Breite beträgt ungefähr fünf Zentimeter.
  • Wühlmäuse sind keine sehr reinlichen Tiere. So befinden sich oftmals angenagte Knollen und Wurzelstückchen im Mäusegang. Der Gang des Maulwurfs hingegen ist immer sauber.
  • Während der Maulwurf seinen Gang mit den Vorderpfoten gräbt, befinden sich bei der Wühlmaus Nagespuren an der Wand. Denn die Maus nagt den Gang mit ihren Zähnen.
  • Finden Sie angebissene Karotten oder Kartoffelstückchen in Ihrem Garten, die zwei parallele Rillen aufweisen, deutet das ebenfalls auf einen Wühlmausbefall hin.
  • Der Wühlmausgang liegt zwischen 5 und 30 Zentimetern unter der Erde und ist zwischen 50 und 100 Meter lang.
  • Öffnen Sie einen Wühlmausgang, wird die Maus den Schaden recht schnell entdecken und wieder verschließen. Anschließend umgräbt sie die betroffene Stelle seitlich. Da sie ihr Gang-System regelmäßig kontrolliert, ist die Öffnung spätestens nach zwei bis sechs Stunden wieder verschlossen. Der Maulwurf lässt sich dazu einen ganzen Tag oder noch länger Zeit.
  • Da Wühlmäuse reine Vegetarier sind, fressen sie nur pflanzliche Köder, wie beispielsweise Selleriestückchen oder Karotten. Der Maulwurf ist karnivor und macht sich nichts aus Pflanzen. Er bevorzugt Insekten.

Wühlmaus

Mittel gegen Wühlmäuse

Entdecken Sie in Ihrem Garten mehrere verdächtige Erdhügel und müssen gleichzeitig ein unerklärliches Pflanzensterben betrauern, hat sich höchstwahrscheinlich mindestens eine Wühlmaus bei Ihnen häuslich niedergelassen. Nun ist Eile geboten, denn die unliebsamen Gartenbewohner vermehren sich sehr schnell. Je länger Sie zögern, umso größer wird der Schaden in Ihrem Garten.

Dennoch sollten Sie sich, bevor Sie den Kampf mit den kleinen Nagern aufnehmen, gründlich über die verschiedenen Möglichkeiten informieren.

Mäusegift: Zwar können Sie Wühlmäuse mithilfe von Gift am schnellsten und am effektivsten beseitigen, dennoch sollte Chemie im Garten immer der letzte Ausweg bleiben. Durch das Mäusegift belasten Sie einerseits die Umwelt. Andererseits bringen Sie Ihre Kinder und/oder Haustiere unnötig in Gefahr. Denn gerade kleine Kinder, Hunde und Katzen sind besonders neugierig und lassen sich nicht immer problemlos von den toxischen Substanzen fernhalten.

Wühlmausgas: Eine weitere Möglichkeit, die immer wieder im Fachhandel angeboten wird, ist das Wühlmausgas. Dabei handelt es sich entweder um Kalzium-Karbid-Gemische, die den kleinen Säugetieren nicht gefährlich werden, sondern in Verbindung mit Wasser lediglich ein Gas freisetzen, das Wühlmäuse vertreibt.

Alternativ zum Kalzium-Karbid werden Gemische angeboten, die unter dem Einfluss der Feuchtigkeit in der Erde Phosphorwasserstoff freisetzen. Der Phosphorwasserstoff ist meist so gering dosiert, dass auch bei dieser Methode die Mäuse normalerweise nicht getötet, sondern vertrieben werden. Allerdings ist das bei Abdichtung aller Ausgänge nicht immer gewährleistet.

Die Bekämpfung der Wühlmäuse im Garten mithilfe von Gas ist ebenfalls nicht das Gelbe vom Ei. Denn das sich entwickelnde Phosphorwasserstoff-Gas ist nicht ungefährlich. Und auch Karbid ist hochgiftig. Kommen die Karbidsteine, beziehungsweise das Phosphorwasserstoff-Granulat mit der feuchten Erde in Berührung, entwickelt sich starker Rauch, den Sie keinesfalls einatmen dürfen.

Jedoch müssen Sie die Gasentwickler auch im trockenen Zustand von Kindern und Haustieren fernhalten. Beim Ausbringen sollten Sie unbedingt Handschuhe tragen und einen Atemschutz aufsetzen. Sobald sich das Gas im Mäusegang entwickelt, müssen Sie den Eingang rasch verschließen. Arbeiten Sie sich von den mittig im Garten gelegenen Hügeln, in Richtung Gartengrenze nach außen vor und lassen Sie den letzten Hügel unbestückt, um der Maus einen Fluchtweg zu lassen.

Achtung: Wühlmausgas ist hochentzündlich. Vermeiden Sie auch einige Zeit nach dem Ausbringen des Gases das Rauchen im Garten. Und Grillpartys sollten Sie ebenfalls zunächst auf Eis legen.

Weitere Informationen, wie Sie gegen Mäuse vorgehen können: Was tun gegen Wühlmäuse?

Wühlmausköder

Je nachdem, wie Sie gegen Wühlmäuse vorgehen möchten, verwenden Sie giftige oder ungiftige Wühlmausköder. Sollen die Tiere getötet werden, können Sie im Fachhandel giftige Köder verschiedener Hersteller erwerben. Die Giftköder können Sie mit Köderdose oder ohne ausbringen. Da sich die Köderdosen nur mithilfe eines Schlüssels öffnen lassen, ist die Gefahr, dass Kinder oder Haustiere an das Gift gelangen, gering.

Allerdings müssen Sie sich auch beim Einsatz der Wühlmausköder genau an die beigelegte Gebrauchsanweisung halten. Verwenden Sie Köder ohne Dose, müssen Sie sie tief in den Mäusegang einbringen. Denn nur dann sind weder Vögel noch andere Nager gefährdet. Gifte, die im Kampf gegen Wühlmäuse am häufigsten zum Einsatz kommen sind: Zinkphosphid und Warfarin.

Wühlmausköder, die Sie in einer Falle als Lockmittel verwenden möchten, müssen natürlich nicht mit Gift versetzt sein. Ebenso, wie gegen Hausmäuse, können Sie gegen Wühlmäuse mit unterschiedlichen Fallensystemen vorgehen:

  1. In Tötungsfallen werden die Nagetiere rasch und ohne Qualen zu erleiden, getötet.
  2. Fangen sie Wühlmäuse in einer Lebendfalle, müssen sie weit entfernt vom Garten wieder freigelassen werden.

Beide Fallentypen können Sie im Fachhandel erwerben. Eine Lebendfalle für Wühlmäuse lässt sich jedoch auch auf einfache Weise selber basteln. Wie Sie das anstellen, können Sie auf der Seite Wühlmausfalle selber bauen genau nachlesen. Vorsicht: Fassen Sie eine gefangene Wühlmaus nur, wenn es unbedingt notwendig ist, an, und verwenden Sie dazu immer Handschuhe. Wühlmäuse sind Krankheitsüberträger.

Als Wühlmausköder eignen sich sowohl bei der Lebendfalle, wie auch bei der Tötungsfalle:

  • Selleriestückchen
  • Karottenscheibchen
  • Kartoffelschnitze
  • Apfelwürfel
  • Topinamburscheiben

Durch die Verwendung der richtigen Köder erreichen sie einerseits, dass die Maus in die Falle gelockt wird. Gleichzeitig stellen Sie sicher, dass Sie nicht aus Versehen einen fleischfressenden, geschützten Maulwurf erwischen.

Was hilft gegen Wühlmäuse?

Nicht nur Gift, Gas und Falle helfen Ihnen, einer Wühlmausplage Herr zu werden. Auch zahlreiche Hausmittel haben sich im Kampf gegen Wühlmäuse bewährt. Allerdings sollten Sie wissen, dass auch Mäuse unterschiedliche Vorlieben haben können. So kann ein Mittel, das sich in Nachbars Garten hervorragend bewährt hat, bei Ihnen völlig unwirksam sein. Zeigt der erste Versuch nicht den gewünschten Erfolg, sollten sie nicht gleich verzweifeln.

Starten Sie einen zweiten Anlauf mit einem anderen Mittel. Um nicht unnötig viel Zeit mit diversen Hausmitteln zu verlieren, können Sie auch mehrere Hausmittel gleichzeitig zum Einsatz bringen. Denn Wühlmäuse lassen sich sowohl durch verschiedene Düfte, wie auch durch Lärmbelästigung vertreiben. Greifen die Hausmittel nicht, stehen Ihnen als weitere natürliche Mittel eventuell die biologischen Feinde der Wühlmäuse als Verbündete zur Seite.

Werden Sie die Schermäuse nicht auf natürlichem Wege los, müssen Sie Hand anlegen. Am humansten ist es, die Mäuse in Lebendfallen zu fangen und weit vom Garten in der freien Natur auszusetzen. Alternativ können auch Tötungsfallen zum Einsatz kommen. Und wenn Sie sich gar nicht mehr anders zu helfen wissen, verwenden Sie entweder Wühlmausgas oder Wühlmausgift.

Kurzzusammenfassung aller Mittel zur Wühlmausbekämpfung:

  1. Fangen des Schädlings in der Wühlmausfalle
    1. In unterschiedlichen Tötungsfallen wird das Tier rasch und ohne Qual getötet.
    2. Die Lebendfalle können Sie kaufen oder selber bauen. Die gefangene Wühlmaus sollte in möglichst großer Entfernung zum Garten wieder freigelassen werden.
  2. Der Einsatz von Wühlmausgift ist immer gefährlich und umweltschädlich. Für Haushalte mit Kindern oder Haustieren sind toxische Substanzen grundsätzlich nicht geeignet.
    1. Mit Köderdose: handsamer und vor Missbrauch besser zu schützen.
    2. Ohne Köderdose: muss das Gift tief in den Gang verbracht werden, um nicht auch andere Tiere zu gefährden.
  3. Die Verwendung von Wühlmausgas ist ebenfalls gefährlich, denn das Gas ist giftig und leicht entzündlich.
    1. Gas aus Kalzium-Karbid vergrämt die Tiere nur.
    2. Gas aus Phosphorwasserstoff kann in hoher Konzentration töten.
  4. Wühlmäuse lassen sich auf verschiedene Weise vertreiben (lesen Sie dazu auch die ausführlichen Infos auf der Seite Wühlmäuse vertreiben)
    1. Sie können mit unterschiedlichen Duftstoffen die Mäuse vergrämen.
    2. Sie können die Wühlmäuse durch Lärmbelästigung in die Flucht schlagen.
    3. Der Einsatz bestimmter Pflanzen veranlasst sie ebenfalls, freiwillig das Feld zu räumen.
  5. Mithilfe von natürlichen Feinden lassen sich Wühlmäuse im Garten auf biologische Weise bekämpfen. Weitere Infos und Anleitungen dazu finden Sie hier: Wühlmäuse bekämpfen