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Der Maulwurf ist ein Säugetier und gehört zu den Insektenfressern. Er hält sich überwiegend unter der Erde auf und ist recht scheu. Daher bekommen nur die wenigsten Menschen in ihrem Leben jemals einen Maulwurf zu Gesicht. Unter dem Erdboden legt sich der Maulwurf ein meist kreisförmiges Gang-System an. Dabei schiebt er die ausgehobene Erde vor sich her, um sie am Ende des Ganges in Form eines kleinen Hügels nach oben zu drücken. Es entsteht ein Maulwurfshügel.
Maulwürfe sind Einzelgänger, die ihr Revier nur während der Paarungszeit, im Frühjahr teilweise mit einem Weibchen teilen. Wer seinen ehemals ordentlich angelegten Rasen von einer Unzahl aufgeworfener Maulwurfshügel durchzogen sieht, mag es kaum glauben, dass die Maulwurfsplage folglich nur aus einem einzigen Tier besteht. Während sich während der warmen Jahreszeit die Maulwurfsgänge meist in einer Tiefe von circa 20 Zentimetern Tiefe befinden, wohnt das fast blinde Säugetier bei Frost tiefer unter der Erde.
Allerdings ist nicht jeder Hügel im Garten dem Maulwurf zuzuschreiben. Es gibt einen zweiten Störenfried, der sich in Ihrem Garten in selber gegrabenen, unterirdischen Gängen vorwärtsbewegt: die Wühlmaus. Und weil auch Wühlmäuse beim Anlegen ihres Gang-Systems die überschüssige Erde nach oben schieben, entstehen ebenfalls kleine Hügel an der Erdoberfläche.
Um sich gegen den ungebetenen Gast zur Wehr zu setzen, müssen Sie zunächst herausfinden, ob es sich um einen Maulwurf oder um eine Wühlmaus handelt. Denn während Sie gegen die Maus im Garten vorgehen dürfen, ist der Maulwurf geschützt. Da sich beide Tierarten selten an der Erdoberfläche sehen lassen, müssen Sie auf verschiedene Anzeichen achten, die Ihnen verraten, um welches Tier es sich handelt:
Entdecken Sie weitere Unterscheidungsmerkmale auf der Seite Wühlmäuse
Nicht jeder Schädling richtet ausschließlich Schaden an. Und ebenso gibt es auch Nützlinge, die uns nicht ausschließlich dienlich sind. Der Maulwurf gehört zur zweiten Kategorie. Denn im Gegensatz zur Wühlmaus greift er nicht absichtlich die Wurzeln unserer Nutzpflanzen an. Während sich die Wühlmaus vom Wurzelwerk ernährt, frisst der Maulwurf Insekten. Dadurch lockert er einerseits den Boden auf und vernichtet gleichzeitig viele Schädlinge, die auf seinem Speisezettel stehen.
Besonders gerne mag der Maulwurf Regenwürmer, Engerlinge und Schnecken. Und der von jedem Hobby-Gärtner gefürchtete Dickmaulrüssler zählt ebenfalls zu seinen Leibspeisen. Im Jahr vertilgt ein 100 Gramm schweres Tier bis zu 30 Kilogramm Insekten und Würmer! Deswegen ist der Maulwurf eigentlich ein sehr nützliches Tier. Denn was könnte umweltfreundlicher sein, als den Garten auf natürliche Weise von Schädlingen zu befreien?
Leider hat die Hilfe des schwarzen Insektenfressers ein paar kleine Nachteile:
Insgesamt lässt sich also der Maulwurf weder den ausgesprochenen Nützlingen zuordnen, noch kann er als Schädling bezeichnet werden. Je nachdem, wo sich der Insektenfresser häuslich niedergelassen hat, muss abgewägt werden, ob er mehr Nutzen bringt oder ob der angerichtete Schaden überwiegt. Und wenn der kleine Hilfsgärtner außer den Maulwurfshügeln kein Unheil anrichtet, sollten Sie sich überlegen, ob Sie seine Anwesenheit nicht für zwei oder drei Jahre erdulden können. Denn viel älter wird der Maulwurf im Durchschnitt nicht.
Damit sich der emsige Gängegraber nicht überall in Ihrem Garten ausbreitet, können Sie ihn mit vertikal eingegrabenen Maulwurfsnetzen in Schach halten. Wie Sie dabei vorgehen und worauf Sie beim Kauf einer Maulwurfsperre achten sollten, erfahren Sie auf der Seite Maulwurf im Garten
Der Maulwurf ist mit einer Größe zwischen 10 und 17 Zentimetern zwar ein recht kleines Säugetier, dennoch ist er sehr fleißig. Je nach der Beschaffenheit des Bodens gräbt das flinke Tier mit einer Geschwindigkeit von bis zu sieben Stundenkilometern. Und weil der Maulwurf dreimal am Tag zwischen vier und fünf Stunden aktiv ist, bleibt es nicht bei einem einzigen Maulwurfshügel.
Ruckzuck hat sich der einst herrliche Rasen in ein kleines Maulwurfgebirge verwandelt. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass jeder Gartenbesitzer von der Anwesenheit eines Maulwurfs alles andere als begeistert ist. Bauern, Gärtner und Hobbygärtner möchten den fleißigen Insektenfresser so rasch, wie möglich wieder loswerden. Doch das ist gar nicht einfach, denn der Maulwurf steht unter Naturschutz! Und dieser Schutz gilt nicht nur für das Tier selber. Auch die Maulwurfshügel, das Maulwurfsnest und seine Gänge dürfen Sie nicht mutwillig plattwalzen oder zerstören.
Selbst wenn der Maulwurf in der Roten Liste des Bundesamts für Naturschutz aufgeführt ist, gilt sein Bestand als ungefährdet. Er fällt jedoch nicht unter die gesetzlichen Ausnahmen für Schädlinge (wie beispielsweise Mäuse oder Ratten) und ist somit laut Anlage 1 der Bundesartenschutzverordnung, wie jedes andere Säugetier auch, besonders geschützt. Der § 44 des Bundesnaturschutzgesetzes verbietet es Ihnen, den Maulwurf zu jagen oder zu fangen. Sie dürfen ihn weder verletzen noch töten. Und auch das lebend Fangen, um den lästigen "Hilfsgärtner" anschließend umzusiedeln, ist verboten.
Verstoßen Sie gegen das Bundesartenschutzgesetz, machen Sie sich strafbar und können mit einer empfindlichen Geldstrafe belegt werden. Obwohl die Gerichte bei Vergehen gegen den Naturschutz nicht gerade zimperlich vorgehen, wird die mögliche Höchststrafe von 50.000 Euro nicht ausgeschöpft. Eine Geldbuße im vierstelligen Bereich ist aber durchaus Praxis. Und weil es immer mehr umweltbewusste Bürger gibt, die derartige Vergehen anzeigen, ist es wahrscheinlich, dass der Arm des Gesetzes zuschlägt, wenn Sie sich nicht an das Artenschutzgesetz halten.
Es gibt nur eine Möglichkeit, den Maulwurf zu fangen: die behördliche Genehmigung. Diese erbitten Sie bei der örtlichen Behörde für Naturschutz und Landschaftspflege. Allerdings bekommen Sie die Sondergenehmigung nur, wenn Sie eine hinreichende Begründung liefern. Ästhetische Probleme, wie unschöne Maulwurfshügel, gelten vor der Behörde nicht. Sie haben nur eine Chance, wenn sich entweder nachweisen lässt, dass der Maulwurf die Stabilität Ihres Grundstücks gefährdet. Oder wenn das Tier selbst durch ein Haustier gefährdet ist. Sollte letzteres der Fall sein, kann es jedoch auch passieren, dass Ihnen auferlegt wird, den Maulwurf vor Ihrem Haustier zu schützen.
Haben Sie eine Genehmigung erhalten, dürfen Sie die Falle aber auch nur dann aufstellen, wenn Sie die Fangvorrichtung tierschutzgerecht betreiben. Es muss gewährleistet sein, dass dem Tier in Gefangenschaft kein Leid zugefügt wird. Weitere Infos zum Thema Maulwurfsfalle finden Sie auf der Seite Maulwurffalle selber bauen.
Weil der Maulwurf durch das Auflockern des Bodens und das Vertilgen der Schädlinge Ihrem Garten viel Nutzen bringt, sollten Sie sich überlegen, ob Sie sich nicht mit seinem Dasein abfinden können. Denn schließlich hat der kleine Insektenfresser nur eine Lebenserwartung von drei bis vier Jahren. Er besitzt natürliche Feinde, die ihm eventuell einen frühzeitigen Tod bescheren und wenn er Ihren Garten an Nahrung ausgeschöpft hat, wird er vielleicht sowieso das Weite suchen.
Möchten Sie nicht warten, bis die Natur ihren Lauf nimmt, haben Sie nur eine Chance, um sich auf legale und umweltfreundlich Weise vom Maulwurf zu befreien: Sie müssen ihn vertreiben. Sie können verschiedene Tricks anwenden, um das Tier zu bewegen, Ihren Garten freiwillig zu verlassen. Es gibt Hausmittel, die auf natürliche Weise den Störenfried in die Flucht schlagen (siehe Maulwurf mit Hausmitteln vertreiben). Und Sie können im Fachhandel diverse Maulwurfbekämpfungsmittel erstehen.
Der Maulwurf hat kleine, im Fell verborgene Augen und ist fast blind. Er kann lediglich zwischen hell und dunkel unterscheiden. Auch wenn seine Ohrmuschel im Fell verborgen ist, kann er aber sehr gut hören. Seine lange Schnauze lässt ihn hervorragend riechen und tasten. Das gute Gehör und den ausgeprägten Geruchssinn können Sie sich beim Vertreiben des Tieres zunutzemachen.
Sowohl mit Lärm, wie auch mit Gerüchen, die dem bräunlich-schwarzen Insektenfresser zuwider sind, können Sie ihn belästigen. Und wird der Maulwurf lange genug gestört, verlässt er freiwillig Ihren ungastlichen Garten. Er wird sich ein anderes Revier suchen und Ihr sorgfältig angelegter Rasen bleibt von weiteren Maulwurfshügeln verschont. Ausführliche Tipps, wie Sie sich den Maulwurf vom Halse schaffen finden Sie hier: Tipps zum Maulwurf bekämpfen