Flöhe

Flöhe gehören zu den Parasiten. Es sind Insekten, die zwischen 1,5 und 4,5 Millimeter groß werden können. Insgesamt sind circa 2.400 Arten bekannt. Davon leben in Mitteleuropa ungefähr 70. Die größte Flohart ist der Maulwurfsfloh. 94 Prozent aller Flöhe, die übrigens den wissenschaftlichen Namen Siphonaptera tragen, leben auf Säugetieren, 6 Prozent parasitieren auf Vögeln.

Auch wenn jeder Floh eine Vorliebe für bestimmte Wirtstiere hat, ist er nicht an sie gebunden. Das heißt, der Katzenfloh befällt zwar in erster Linie Katzen, ist aber sein Lieblingstier nicht erreichbar, begnügt er sich ebenso mit Menschenblut oder Hundeblut. Der Hunger des springenden Parasiten ist immer stärker, als seine Bindung zum Wirt.

Wie sehen Flöhe aus?

Flöhe werden zwischen 1,5 und 4,5 Millimeter groß. Sie besitzen keine Flügel, sondern bewegen sich springend vorwärts. Die Parasiten haben sehr kräftige Hinterbeine, die es ihnen ermöglichen fast einen Meter weit zu springen. In den Beinen besitzen Flöhe ein elastisches Protein, das Resilin. Es erlaubt ihnen ihre Sprünge nicht nur weit, sondern auch sehr rasch und hoch auszuführen.

Die Farbe der blutsaugenden Insekten ist braun-schwarz. Sie sind seitlich abgeflacht und können sich deshalb problemlos im Fell und zwischen den Körperhaaren fortbewegen. Weil Flöhe sowohl an ihrem Körper, wie auch an den Beinen kleine Borsten und Zahnkämme aufweisen und sich außerdem mit ihren Krallen festhalten, ist es nicht leicht, sie aus dem Fell zu kämmen. Es werden ein sehr feinzinkiger Kamm und viel Geduld benötigt.

Flöhe haben im Gegensatz zu vielen anderen Insekten keine Facettenaugen, sondern sehen mit einlinsigen Punktaugen. Statt eines Mundes besitzen sie einen Stech-Saugrüssel, der es ihnen ermöglicht, die Haut von Säugetieren und Vögeln zuerst zu durchstechen und sich anschließend vom Blut seiner Beutetiere zu ernähren. Das Saugwerkzeug ist so angebracht, dass die Parasiten beim Blutsaugen einen Kopfstand ausführen müssen.

Weil die springenden Parasiten einen harten Chitinpanzer ihr Eigen nennen, ist es fast unmöglich, ein Exemplar mit den Fingern zu zerdrücken. Der Panzer kann aber mit den Fingernägeln geknackt werden, oder Sie zerreiben das Insekt zwischen den Fingerspitzen. Wer das nicht möchte, saugt die Flöhe mit dem Staubsauger auf und entsorgt den Beutel anschließend sofort außerhalb des Hauses in der Tonne.

Flöhe

Floharten

Auch wenn es weltweit circa 2500 verschiedene Floharten gibt, müssen wir uns in unseren Breiten in erster Linie mit Menschen-, Hunde- oder Katzenflöhen auseinandersetzen.

  • Menschenflöhe sind in Deutschland zwar nahezu ausgestorben, kommt aber bei unhygienischen Verhältnissen dennoch vor. Sie können beispielsweise durch den Kauf eines alten Sofas eingeschleppt werden und sind dann schwer wieder loszuwerden. Flöhe, die mit Vorliebe den Menschen befallen, halten sich in Betten, Teppichen oder Polstermöbeln auf und kommen nur zur Nahrungsaufnahme aus ihrem Versteck. Die Stiche führen zu unangenehm juckenden Hautrötungen. Außerdem müssen Menschenflöhe als Überträger von Bakterien und somit Krankheiten angesehen werden. Weitere Infos: Flöhe bei Menschen
  • Katzenflöhe halten sich mit Vorliebe im Fell Ihres Stubentigers auf. Sie leben auf der Katze, bevölkern aber auch ihren Schlafplatz, Kratzbaum oder die Schmusedecke. Diese Flöhe ernähren sich am liebsten von Katzenblut. Ist das Haustier aber nicht in Reichweite, begnügen sie sich auch mit dem Blut von Menschen oder anderen Säugetieren, wie beispielsweise Hunden. Weil Katzenflöhe auch Bandwürmer übertragen können, sollten Sie Ihre Katze nicht nur von den Parasiten befreien, sondern im Anschluss auch eine Wurmkur durchführen.
  • Hundeflöhe: Eine ebenfalls in Deutschland häufig vorkommende Flohart sind Hundeflöhe. Wie der Name schon sagt, halten sich diese Parasiten gerne im Fell Ihres Hundes auf. Sie müssen ebenfalls als Bandwurmüberträger genannt werden, weshalb es nicht nur wichtig ist, den besten Freund des Menschen von den stechenden Parasiten zu befreien, sondern ihn auch einer anschließenden Bandwurmbehandlung zu unterziehen. Ebenso wie Katzenflöhe springen auch Hundeflöhe zum Menschen über, wenn kein passender Wirt in der Nähe ist. Allerdings können diese Flöhe auf dem Menschen nicht besonder lange überleben.
  • Weitere Infos: Flöhe bei Katzen und Hunden

Als weitere Floharten, die in Europa zuhause sind, sollten Kaninchenflöhe, zwei verschiedene Sandfloharten (Tunga penetrans und Hectopsylla narium), Dachsflöhe, Hühnerflöhe, Taubenflöhe, Rattenflöhe, Eichhörnchenflöhe, Hufeisennasenflöhe und Maulwurfsflöhe genannt werden.

Dabei gilt zu erwähnen, dass Rattenflöhe als Überträger der Pest galten und in Dritte-Welt-Ländern, wie beispielsweise Madagaskar, auch heute noch für das Auftreten der Krankheit verantwortlich sind. Maulwurfsflöhe sind die größten aller Flöhe.

Flöhe erkennen

Weil die springenden Parasiten winzig klein sind, werden sie zunächst nur an ihren Stichen erkannt:

  1. Beim Flohstich ist besonders markant, dass er in Reihen auftritt. Das liegt daran, dass der Quälgeist nicht nur einmal zusticht, sondern häufig ein paar Probestiche vornimmt, bis er zu saugen beginnt.
  2. Ein weiteres, typisches Merkmal ist das Nachbarschaftsjucken. Das heißt, wenn ein Stich zu nerven beginnt, jucken die danebenliegenden Flohstiche meist ebenfalls. Das erhöht natürlich den Juckreiz ungemein und kann zu einer regelrechten Qual ausarten. Dennoch sollten Sie versuchen, die Stiche nicht aufzukratzen, um das Einschleppen von Bakterien und eine Entzündung zu vermeiden.

Bei Ihren Haustieren erkennen Sie einen Flohbefall durch häufiges Kratzen und Lecken der Tiere. Besonders gerne befallen Flöhe die Zehenzwischenräume. Bei einem starken Befall kann es zu extremem Haarausfall kommen.

Wenn Sie nicht sicher sind, ob Ihr Haustier von dem springenden Parasiten befallen ist, stellen Sie es auf ein weißes Bettlaken oder ein weißes Blatt Papier und kämmen es mit einem Flohkamm. Herunterfallende schwarze Krümelchen befeuchten sie mit einem Tuch. Verfärben sie sich rötlich, handelt es sich um Flohkot, der mit Blut angereichert ist. Sie sollten dann schleunigst Maßnahmen ergreifen, um Ihr Haustier von der Qual zu befreien.

Auch im Bett erkennen Sie einen Flohbefall an schwarzen Krümelchen, die sich beim Befeuchten rötlich verfärben. Wechseln Sie dann unbedingt das Bettlaken alle zwei Tage. Waschen Sie die gebrauchte Bettwäsche bei mindestens 60 Grad und kontrollieren Sie drei Wochen lang täglich (Krümel suchen), ob sich noch Flöhe im Bett befinden. Neben dem Waschen der Bettwäsche ist auch das Absaugen der Matratze unabdinglich.

Flöhe loswerden

Nicht immer ist Flohbefall ein Zeichen mangelnder Hygiene. Deswegen ist es auch besonders schwer, die Parasiten loszuwerden. Nicht nur Ihre Haustiere können die springenden Insekten anschleppen, auch der Kauf eines alten Sofas kann für die Flöhe im Haus verantwortlich sein. Um den Plagegeist zu entsorgen, haben Sie verschiedene Möglichkeiten:

  • Die einfachste und schnellste Variante ist, wie immer, die chemische. Aber auch wenn Chemie oft als die effektivste Methode genannt wird, sollten Sie aus Liebe zu Ihrem Haustier und aus Liebe zur Umwelt eher zu natürlichen Alternativen greifen.
  • Achten Sie auf die kleinsten Anzeichen, sodass es nicht zu einem starken Befall kommt und versuchen Sie der Plage mit Hausmitteln Herr zu werden: Hausmittel gegen Flöhe
  • Weil sich Flöhe rasch vermehren, ist bei der Bekämpfung ein schnelles Handeln notwendig. Sobald Sie einen Flohbefall erkannt haben, kämmen Sie das Fell Ihres Haustieres mit einem Flohkamm gründlich aus. Wiederholen Sie diesen Vorgang mehrmals täglich und stellen Sie Ihr Haustier dazu auf ein weißes Laken, um die herunterfallenden Krümel genau zu kontrollieren. Versehen Sie es mit einem selbst gemachten Flohhalsband und besprühen Sie es regelmäßig mit einem unschädlichen Flohspray.
  • Befinden sich Flöhe im Bett, Teppich oder in Polstermöbeln hilft nur gründliches Absaugen und das Waschen der Bettwäsche über 60 Grad. Führen Sie alle zwei Tage einen Großputz durch, bis Sie der Plage Herr geworden sind. Vergessen Sie niemals, den Staubsaugerbeutel entweder sofort außer Haus zu entsorgen, oder bei über 60 Grad zu waschen.
  • Floheier haften nicht an der Oberfläche. Das bedeutet, sie können aus Ihrer Kleidung oder aus dem Fell Ihres Haustieres in jede Dielenritze fallen. Reinigen Sie deswegen Ihre Wohnung äußerst sorgfältig.
  • Weitere Infos und Tipps: Flöhe bekämpfen