Wühlmäuse vertreiben

Wenn Sie sich ärgern, weil Wühlmäuse aus Ihrem liebevoll angelegten Garten ein Trümmerfeld gemacht haben, mag Ihnen ein rigoroseres Vorgehen gegen die kleinen Nager angebracht erscheinen. Bedenken Sie jedoch, dass auch die Wühlmaus ein Recht auf Leben hat. Außerdem mag der Einsatz von Gift oder Gas vielleicht die effektivste Lösung sein, allerdings stellt er sicherlich auch die umweltfeindlichste Alternative dar. Und da wir Menschen ja auch auf die Natur angewiesen sind, schaden Sie letztendlich nicht nur der Wühlmaus, sondern auch sich selber.

Möchten Sie die putzig aussehenden Wühlmäuse unbedingt töten, sollten Sie wenigstens eine Tötungsfalle für Ihr Vorhaben benutzen. Fairer wäre es allerdings, der Natur ihren Lauf zu lassen und das Töten und Fressen natürlichen Fressfeinden zu überlassen. Weil es aber einige Zeit in Anspruch nimmt, biologische Feinde der Wühlmaus im Garten zu etablieren, sollten Sie zunächst versuchen, den gefräßigen Pflanzenschädling zu vertreiben. Das lässt sich mit Lärmbelästigung oder mit Gerüchen erreichen. Sie können sich entweder im Fachhandel nach Ultraschallgeräten und Wühlmausgas umsehen oder Hausmittel verwenden.

Mit Buttersäure Wühlmäuse vertreiben

Buttersäure heißt eigentlich Butansäure. Ihren im Volksmund gebräuchlichen Namen hat sie erhalten, weil die ätzende Säure sehr stark nach ranziger Butter riecht. Allerdings verbreitet sie ihr übles Aroma erst, wenn sie mit Sauerstoff oder Wasser in Berührung kommt. Da die Butansäure eine natürliche Fettsäure ist und lediglich aus Kohlenstoff, Wasserstoff und molekularem Sauerstoff besteht, schadet sie Ihren Pflanzen nicht und kann sogar im Obstgarten eingesetzt werden.

Um mithilfe der Buttersäure nur die Wühlmäuse zu vergrämen, nicht aber die Nachbarn oder andere Gartenmitbenutzer, gehen Sie folgendermaßen vor:

  • Ziehen Sie Handschuhe über und arbeiten Sie in langen Ärmeln und langen Hosen. Damit die ätzende Säure nicht an Ihre Haut gelangt.
  • Stellen Sie das verschlossene Gefäß mit der Buttersäure bereit und legen Sie alte Tücher zurecht. Sie benötigen genau ein Tuch weniger, als Ihr Garten Wühlmaushügel enthält.
  • Dann sehen Sie sich Ihren Gartens genau an. Wählen Sie einen Wühlmaushügel, der Ihrer Gartengrenze am nächsten liegt aus, um ihn für die Wühlmäuse als Fluchtweg zu lassen. Diesen einen Hügel dürfen Sie nicht antasten.
  • Alle anderen Wühlmaushügel graben Sie vorsichtig auf. Legen Sie ein kleines Stückchen Wühlmausgang frei. Achten Sie aber darauf, den Gang nicht zu zerstören.
  • Setzen Sie nun zusätzlich eine Schutzbrille auf und legen Sie einen Atemschutz an.
  • Dann beginnen Sie bei dem Hügel, der Ihrem Haus am nächsten liegt. Öffnen Sie das Buttersäuregefäß und beträufeln ein altes Tuch mit der Flüssigkeit.
  • Verschließen Sie das Buttersäuregefäß wieder luftdicht und
  • schieben Sie das feuchte Tuch rasch, aber möglichst tief in den Wühlmausgang.
  • Verschließen Sie anschließend den Gang wieder, ohne ihn dabei zu zerstören. Am einfachsten funktioniert das mit einer Grasnarbe. Auf diese Weise verbreitet sich der Buttersäureduft zwar hervorragend im Gang der Wühlmäuse, belästigt aber die eigenen Geruchsnerven nicht.
  • Nun bearbeiten Sie den nächsten frei gelegten Wühlmaushügel auf die gleiche Weise.
  • Arbeiten Sie sich in Richtung Gartengrenze vorwärts und bestücken Sie dabei jeden Hügel. Nur den letzten Wühlmaushügel, lassen Sie unangetastet. Denn sonst können die Wühlmäuse Ihren Garten ja nicht verlassen.

Das Aroma der Buttersäure hält sich im Gang-System der Wühlmäuse relativ lange, sodass Sie normalerweise nicht nachgießen müssen. Reste der Buttersäure sollten Sie stets vor Kindern und Haustieren unzugänglich im Originalgefäß aufbewahren. Halten Sie das Gefäß gut verschlossen, damit die Flüssigkeit nicht mit dem Sauerstoff in der Luft reagiert und zu stinken beginnt. Vorsichtshalber sollten Sie die Butansäure aber in einem gut belüfteten Raum aufheben.

Wühlmaus

Mit Pflanzen Wühlmäuse vertreiben

Als Alternative lassen sich Wühlmäuse auch auf biologischem Wege vertreiben. Es gibt zahlreiche Pflanzen, deren Duft der feinen Nase des Nagetiers zuwider ist. Setzen Sie diese Pflanzen schon beim Anlegen Ihres Gartens zwischen die Beete, beugen Sie einem Wühlmausbefall vor. Aber auch im Nachhinein können Sie mithilfe der verschiedenen Pflanzen den Schädling vertreiben:

Knoblauch und Zwiebeln: Fürs Gemüsebeet eignen sich Zwiebelknollen und Knoblauchzehen. Beide Gerüche mag die Wühlmaus nicht und wird das Gemüsebeet genervt verlassen. Sie schlagen dabei zwei Fliegen mit einer Klappe, denn es bleibt in Zukunft nicht nur das Gemüse unangetastet, sondern Sie haben gleichzeitig stets frische Zwiebeln und Knoblauch zur Hand.

Holunder, Johannisbeeren: Im Obstgarten findet sich zwischen den Bäumen sicherlich noch ein Plätzchen für einen Holunderbusch oder einen Johannisbeerstrauch. Beide Sträucher werden wegen ihres Duftes ebenfalls von der Wühlmaus gemieden. Und gleichzeitig bleibt sie auch Ihren Obstbäumen fern. Für Sie selber ist das ein doppelter Gewinn. Denn Sie dürfen sich nicht nur über gesunde Apfel-, Birn- und Kirschbäume freuen, sondern haben außerdem noch leckere Johannisbeeren und gesunde Holunderbeeren.

Zierpflanzen: Auch unter den Zierpflanzen gibt es verschiedene Gewächse, deren Aroma Wühlmäuse abschreckt, wie zum Beispiel Kaiserkrone, Wolfsmilch, Narzisse, Pfingstrose, Steinklee und Ochsenzunge. Näheres erfahren Sie hier: Pflanzen gegen Wühlmäuse

Verschiedene Pflanzen einsetzen: So wie auch beim Menschen das Geruchsempfinden unterschiedlich ausgeprägt ist, reagieren auch Wühlmäuse nicht alle gleich auf Düfte, die sie vertreiben sollen. Wundern Sie sich also nicht, wenn sich die Maus in Ihrem Garten von dem Aroma einer Pflanze so gar nicht beeindrucken lässt. Um einem eventuellen Misserfolg vorzubeugen, ist es immer sinnvoll, verschiedene Pflanzen zum Vergrämen der Pflanzenschädlinge zu setzen.

Obwohl es sich bei allen vorgeschlagenen Pflanzen entweder um Nutzpflanzen oder um Zierpflanzen handelt, die für den Garten auf jeden Fall eine Bereicherung darstellen, kann es natürlich sein, dass Sie die Bepflanzung Ihres Gartens nicht erweitern möchten. Dann haben Sie die Möglichkeit, das gefräßige Nagetier mithilfe einer Pflanzenjauche in die Flucht zu schlagen:

Holunderjauche: Für eine Jauche gegen Wühlmäuse geben Sie circa ein Kilogramm frische Holunderblätter in einen großen Eimer. Gießen Sie mit 10 Litern Wasser auf, verschließen Sie den Eimer mit einem Deckel und lassen Sie die Flüssigkeit ruhen. Das erfolgt am besten bei Zimmertemperatur. Bis die Holunderjauche einsatzbereit ist, muss sie ungefähr zwei Wochen stehen.

Sie sollten sie zwar ab und zu umrühren, aber ansonsten nicht antasten. Nach 14 Tagen öffnen Sie die Wühlmaushügel vorsichtig (alle, bis auf einen, der in der Nähe der Gartengrenze liegt und der Maus als Fluchtweg bleiben muss). Gießen Sie die Jauche ohne vorheriges Abseien in die Wühlmausgänge und verschließen Sie die Löcher vorsichtig.

Mit Lärm Wühlmäuse vertreiben

Nicht nur mithilfe eines Ultraschallgerätes lassen sich die Wühlmäuse erfolgreich aus dem Garten vertreiben. Auch mit einfacheren Mitteln können Sie eine Lärmbelästigung erzeugen, die den kleinen Nagetieren missfällt, sodass sie freiwillig das Feld räumen.

Sie können sich dabei die eigenen Kinder zu Verbündeten im Kampf gegen die Wühlmäuse machen und Sie haben die Möglichkeit mit kleinen Hilfsmitteln Lärminstrumente zu basteln, die ebenfalls die gefräßigen Pflanzenschädlinge in die Flucht schlagen:

  1. Kinderspiel: Lassen Sie Ihre Kinder so oft und so lange, wie möglich im Garten spielen. Denn laute, tobende Kinder stören Wühlmäuse erheblich in ihrer Ruhe. Zusätzlich können Sie im Baumarkt Kunststoffrohre, wie sie für Wasserleitungen verwendet werden, besorgen. Graben Sie circa ein Meter lange Rohrteile 30 Zentimeter tief in jeden Wühlmaushügel ein. Dann lassen Sie Ihre Kinder in das offene Ende der Rohre hineinsingen oder hineinschreien. Die Kleinen haben dabei Spaß und weil sich die Schallwellen im Mäusegang ausbreiten, werden die gefräßigen Säugetiere gleichzeitig so stark gestört, dass sie das Weite suchen.
  2. Eisenstangen mit Metalldeckel: Haben Sie keine Kinder müssen Sie das Lärminstrument so basteln, dass Ihnen der Wind beim Vertreiben der Wühlmäuse hilft. Graben Sie ein Meter lange Eisenstangen circa 30 Zentimeter tief in die Wühlmaushügel ein. Ans obere Ende einer jeden Stange binden Sie mehrere Metalldeckel, wie Sie beispielsweise bei Konservengläsern als Schraubverschluss dienen. Diese Deckel sind relativ leicht, sodass sie auch bei wenig Wind gegen die Metallstangen geschleudert werden. Es entsteht ein Geräusch, das sich ebenfalls unter der Erde im Wühlmausgang ausbreitet und das feine Gehör der Maus empfindlich stört. Sie wird die ungastliche Stelle verlassen.
  3. Wecker: Vielleicht besitzen Sie auch ein paar alte, laut tickende Wecker oder Reisewecker, die Sie ebenfalls hervorragend gegen Wühlmäuse nutzen können. Stecken Sie dazu jeden Wecker in eine Blechdose, denn durch die Blechdose wird das Weckerticken verstärkt. Dann vergraben Sie die "tickenden Dosen" an unterschiedlichen Stellen im Wühlmausgang. Weil sich die Schallwellen in den Gängen ausbreiten, bekommt der Pflanzenschädling Angst und nimmt Reißaus.

Natürliche Mittel gegen Wühlmäuse

Weil nicht jede Wühlmaus in gleicher Weise genervt auf einen bestimmten Geruch oder ein Geräusch reagiert, ist es sinnvoll, mehrere natürliche Mittel gleichzeitig zur Anwendung zu bringen. Damit Sie trotzdem eine Auswahl treffen können, finden Sie hier noch weitere Hausmittel gegen Wühlmäuse, die sich ebenfalls bewährt haben:

Buttermilch und Molke: Nicht nur der Geruch von ranziger Butter ist der Nase des Nagetiers zuwider. Auch eine Mischung aus Buttermilch und Molke. Verrühren Sie dazu Buttermilch und Molke im Verhältnis 1:1. Dann tränken Sie alte Tücher in dem Gemisch, graben die Wühlmaushügel auf und stecken in den Mäusegang jeweils ein Dufttuch. Der kleine Nager wird von dem Geruch des Tuches so genervt sein, dass er freiwillig Ihren Garten verlässt. Um ihm diese Möglichkeit zu geben, sollten Sie allerdings einen Hügel in der Nähe der Gartengrenze unangetastet lassen.

Buttermilch: Alternativ zur oben genannten Mischung lassen sich Wühlmäuse auch mit reiner Buttermilch vertreiben. Wenn Sie sich gleichzeitig die Mühe des Tüchertränkens ersparen möchten, graben Sie lediglich zuerst alle Wühlmaushügel (bis auf einen) auf. Schütten Sie dann jeweils eine Tasse Buttermilch in den Gang des Pflanzenschädlings und verschließen Sie dann die Hügel wieder vorsichtig mit einer Grasnarbe. So kann sich der Buttermilchduft im Mäusegang ausbreiten. Die Mäuse werden durch den Geruch gestört und suchen das Weite.

Wasser: Und selbst ganz ohne Hausmittel, nur mit Wasser können Sie die Nagetiere bewegen, Ihren Garten zu verlassen. Sprengen Sie dazu einfach, wenn Sie den Garten wässern, die Wühlmaushügel fleißig mit. Sie sollten soviel Wasser auf die Hügel gießen, dass ein Teil des Ganges ebenfalls überflutet ist. Wenn Sie diesen Prozess oft durchführen, sind die Wühlmäuse so genervt, dass sie freiwillig die Flucht ergreifen.

Gülle: Wohnen Sie zufällig in der Nähe eines Bauernhofes und sind selber nicht besonders geruchsempfindlich, können Sie auch mit Gülle dem Pflanzenschädling zu Leibe rücken. Holen Sie sich dazu beim Bauern ein paar Gießkannen voll Gülle. Graben Sie wieder alle Mäusehügel bis auf einen auf und gießen Sie dann die Jauche direkt in den Wühlmausgang.

Damit es hauptsächlich unterirdisch im Mäusegang stinkt, und sich das Aroma nicht in die frische Gartenluft verflüchtigt, verschließen Sie anschließend die Hügel wieder luftdicht mit einer Grasnarbe. Die Wühlmäuse wegen der Geruchsbelästigung Ihren Garten verlassen. Und ihre Pflanzen werden Ihnen diese Maßnahmen danken, denn der Mist ist ein hervorragendes Düngemittel.

Weitere interessante Ideen, wie Sie gegen die gefräßigen Nager vorgehen können, finden Sie auf der Seite Wühlmäuse bekämpfen